Die offizielle Übergabe und Segnung des neuen Feuerwehrfahrzeugs, ein LF 8/6 mit Allradantrieb, an die Feuerwehr Herreth war spannend und perfekt inszeniert. Zu Beginn heulte die Sirene in Herreth, einem Ortsteil der Gemeinde Itzgrund, laut auf und rief das „neue“ Fahrzeug auf den Festplatz. Mit lautem Martinshorn und Blaulicht wurde dann das Feuerwehrauto auf den Festplatz gefahren, wo schon viele Feuerwehrkameraden aus befreundeten Wehren warteten.
Im Rahmen einer kurzen Andacht sprach Pfarrerin Raphaela Holzinger den Segen für das Fahrzeug und für die Aktiven aus. Danach tauften Kinder aus Herreth mit mehreren Eimern Wasser, dem Element der Feuerwehr, das neue Fahrzeug.
Räumlichkeiten dafür geschaffen
Durch das neue Fahrzeug kommen auf die Aktiven viele Übungen zu. „Denn die Geräte müssen sich erst an uns gewöhnen“, wie der ehemalige Kommandant Norbert Köhler betonte. Bei seinen Ausführungen ging er auf die Notwendigkeit eines neuen Fahrzeugs ein.
Das bisherige Feuerwehrauto, ein Mercedes MB100, den die Wehr 2003 gebraucht erworben hat, ist in die Jahre gekommen. Deshalb hat die Wehr bereits 2017 die Räumlichkeiten für ein größeres Feuerwehrfahrzeug geschaffen und 2019 das Auto bei der Gemeinde beantragt.
Ein neues Auto ist zu teuer
Ein neues TSF-W würde zwischen 250.000 und 300.000 Euro kosten. Stattdessen wurde deshalb ein gebrauchtes und aufbereitetes Fahrzeug erworben: ein LF8 mit Allradantrieb, das 25 Jahre seinen Dienst bei der Feuerwehr lberstedt in Sachsen-Anhalt verrichtet hat und von einer Firma in Schleusingen aufbereitet wurde. Darin ist Platz für neun Einsatzkräfte. Zur Ausstattlung gehören eine große Mast-Tauchpumpe, eine Tragkraftspritze vom Typ TS 8/8, ein ausfahrbarer Lichtmast, eine moderne LED-Innenraum- und eine Umfeld-Beleuchtung. Einiges fehlt noch, deshalb freue sich die Wehr über weitere Spenden, betont Köhler. Das alte Fahrzeug wurde bereits versteigert.
Bürgermeisterin Nina Liebermann zeigte sich besonders erfreut darüber, dass die Wehr durch das neue Auto eine Atemschutzgruppe aufbauen kann. Dies sei ein großer Fortschritt für die Sicherheit der Bürger und eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe für Kommandant Marco Oehrl.
Die Gemeinde Itzgrund hat für drei Feuerwehrfahrzeuge rund 340.000 Euro ausgegeben, dass Fahrzeug für Herreth schlug mit 119.000 Euro zu Buche. Die Bürgermeisterin übergab den Schlüssel an den Kommandanten.
Mit dem LF 8/6 hat die Wehr in Herreth genau das zur Verfügung, was die Wehr für die Brandbekämpfung braucht, stellte Landrat Sebastian Straubel in seinem Grußwort fest.
Ein Stück Feuerwehrgeschichte
Für den obersten Brandschützer, Kreisbrandrat Stefan Püls, wird mit der Übergabe des neuen Fahrzeugs Feuerwehrgeschichte geschrieben. Das LF 8/6 biete mehr Platz und habe mehr Leistung und sei geländegängig. Der Kreisbrandrat hofft, dass das neue Fahrzeug die Motivation der Mannschaft stärken wird, aber auch dazu beiträgt, neue Mitglieder zugewinnen.