Während bei anderen Theatergruppen die Vorstellungen schon laufen, steckt das „MainTheater Ebensfeld“ mitten in den Proben. Das Obermain-Tagblatt durfte im wahrsten Sinn des Wortes hinter die Kulissen blicken.
„Es war gar nicht so einfach, eine Spielstätte zu finden“, äußert sich Cornelia Lurtz vom MainTheater. Es gehe nicht darum, einen Saal oder eine Halle für die Aufführungen zu finden, sondern auch für die vielen Proben, die vorher stattfinden. Man könne nicht die Bühnenbilder, Requisiten, das ganze Mobilar und nicht zuletzt auch die Beleuchtung ständig auf- und abbauen, von A nach B transportieren und zu den Proben wieder an Ort und Stelle bringen.
Von Kutzenberg bis Feuerwehr
Rückblick: 2010 wurde im Gasthof Greßano geprobt für „Stücke aus dem halben Leben“. Dann verschlug es die Theatergruppe Ebensfeld – so hieß das Ensemble ursprünglich – nach Kutzenberg in den Festsaal für „Die Mausefalle“. Auch in der Fabrikhalle der Ebensfelder Familie Zellmann wurde geprobt und gespielt. „Lamettea“ und im Jahr darauf „Lauter Spinner“ sorgten damals für gute Unterhaltung. Für die Saison 2019 konnte die Theatergruppe ins neue Feuerwehrhaus. „Der Geist im Rathaus“ ist sicherlich noch vielen in köstlicher Erinnerung.
Doch immer wieder die gleiche Situation: Es fanden die verschiedensten Veranstaltungen statt, die Location war oft belegt. „Leider konnten wir in Ebensfeld keine feste Spielstätte finden“, fasst es Cornelia, genannt „Conny“ zusammen.
Aus der ursprünglichen „Theatergruppe Ebensfeld“ von 2009 wurde schon am 29. Juli 2021 der Verein „MainTheater e.V.“. Er besteht unter anderem aus dem Vorsitzenden Tobias Engel, seinem Stellvertreter Wolfgang Stark, Kassierer Norbert Dietz, Schriftführerin Conny Lurtz, Karin Rittmaier, Karin Burkheiser, Gaby Wunder, Christina Riepel und Gerhard Riepel. Von den 22 Mitgliedern sind zehn aktive Spielerinnen und Spieler und vier Helfer in der Regie, als Souffleuse, bei der Requisite und im Bühnenbau.
„Wir dürfen kostenfrei spielen und nahezu unbegrenzt proben.“
Cornelia Lurtz, Regisseurin
Vor wenigen Wochen hatte Mitspielerin Karin Burkheiser aus Unterbrunn dann die zündende Idee. Auf dem Unterbrunner Anwesen der „Wölf“- Wirtsfamilie Claudia und Wolfgang Hornung steht deren aktuell ungenutzte Scheune mit großer Bühne. Sie fragte nach und erhielt glücklicherweise sofort die Zusage. „Wir dürfen kostenfrei spielen und nahezu unbegrenzt proben“, freut sich Conny Lurtz. Sie führt erstmalig Regie. „Wo sonst Hochzeiten und andere Feiern stattfanden, wird nun seit dem Frühling geprobt. Sie lacht.
Turbulenter Heiligabend
Das aktuelle Stück ist eine Komödie in drei Akten von Rolf Sperling und Stefan Bermüller mit dem Titel „Ausgerechnet Heiligabend“.

Zum Inhalt: Es ist Heiligabend. Luise Knetmann hat den Weihnachtsbaum schon geschmückt, denn sie erwartet – wie jedes Weihnachtsfest – ihre Tochter samt Familie zu Besuch. Aber dieses Jahr läuft so gar nichts nach Plan.
Plötzlich sieht sich Luise einem Einbrecher gegenüber, ihre Nachbarn haben sich ausgesperrt und sitzen brummelnd bei ihr im Wohnzimmer und zu allem Überfluss kriselt es gerade heftig in der Ehe ihrer Tochter. Das Fest der Liebe scheint diesmal in einer Katastrophe zu enden.
Darsteller: Oma Luise Knetmann in Doppelbesetzung mit Beate Lamm und Karin Burkheiser, Einbrecher Hannes ebenfalls in Doppelbesetzung mit Udo Rittmaier und Martin Helterlein. Luises Tochter Angelika wird von Diane Keichel gespielt, die Enkelin Franzi verkörpert Xenia Geiger. Luises Schwiegersohn Christoph wird von Wolfgang Stark gespielt. Die ausgesperrten Nachbarn Falko und Maren mimen Andreas und Anna Hümmer. Und dann ist da noch diese Überraschungsperson: Christiane Scheer.
Termine Die öffentliche Generalprobe findet am 19. September um 19 Uhr statt, die Premiere einen Tag später, zur gleichen Uhrzeit. Weitere Aufführungen sind am 21., 27. und 28. September jeweils um 19 Uhr sowie am 22. und 29. September jeweils um 16.30 Uhr in der Theaterscheune beim „Wölf“ in Unterbrunn (untere Parkplatzeinfahrt, beschildert) geplant. Der Vorverkauf startet am 1. Juli in der Bäckerei Kreppel und im Aberio Druck, beides Ebensfeld, sowie im Gasthaus „Wölf“ in Unterbrunn.