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BAD STAFFELSTEIN: Enorme Resonanz für Ukraine-Hilfe in Bad Staffelstein

BAD STAFFELSTEIN

Enorme Resonanz für Ukraine-Hilfe in Bad Staffelstein

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    Die fleißigen Helfer sortieren im Bahnhofgebäude die Sachspenden für die Ukraine-Hilfe.
    Die fleißigen Helfer sortieren im Bahnhofgebäude die Sachspenden für die Ukraine-Hilfe. Foto: Gerd Klemenz

    Im Minutentakt kommen die Leute am Donnerstag zum Bahnhofsgebäude und bringen in Schachteln oder Säcken Sachspenden für die Hilfe im Kriegsgebiet der Ukraine. Eine überwältigende Resonanz haben die Helfer und Helferinnen dort erfahren, denn seit Mittwoch kann man dort von 10 bis 18 Uhr seine Spenden für die Ukraine abgeben.

    „Wir sind überrascht, wie das hier läuft, das hätten wir nicht gedacht. Das tut dem Herzen richtig gut, wie viele Leute helfen wollen“, so Olena Krajcik. „Ich habe Landsleuten in Kiew im Bunker Videos von hier gezeigt. Die haben vor lauter Hilfsbereitschaft der Leute hier geheult“, fügt sie an.

    „Ich hab' gestern einfach Sachen gebracht und gefragt, ob ich helfen kann“ oder „Ich hab' es gestern im sozialen Netzwerk auf Facebook gelesen und gesagt, wenn sie Hilfe brauchen, unterstütze ich“, so war von den Helfern im Bahnhofsgebäude zu hören. Denn ohne die fleißigen Staffelsteiner und Staffelsteinerinnen könnten Tetyana Langbein und ihre Tochter Olena Krajcik die zahlreichen Hilfspakete selbst nicht bewältigen.

    „Die ersten Tage waren wir bis spät Abends vor Ort und haben die Sachen sortiert und eingepackt“, so die 36-jährige Olena Krajcik. Die Leute bringen die Sachen in Kartons und Säcken, und dann beginnt die eigentliche Arbeit für die Helfer vor Ort. Es werden verschiedene Kartons mit den gleichen Sachen zusammengestellt und beschriftet. So gibt es zum Beispiel Kartons mit Babysachen, Schuhe, Hygieneartikel, Windeln jeder Größe, Verbandskasten oder haltbare Lebensmittel. Aber auch warme Kleidungsstücke, Winterstiefel, Isomatten, Handtücher und Decken wurden gespendet.

    Simone Schneider aus Zapfendorf hatte Schokolade und von ihrem Arbeitgeber, der Firma Florapharm aus Scheßlitz, Teemischungen dabei.
    Simone Schneider aus Zapfendorf hatte Schokolade und von ihrem Arbeitgeber, der Firma Florapharm aus Scheßlitz, Teemischungen dabei. Foto: Gerd Klemenz

    Simone Schneider aus Zapfendorf brachte von ihrem Arbeitgeber, der Firma Florapharm aus Scheßlitz, Teemischungen im Wert von 500 Euro vorbei. „Ich hab' noch weitere Spenden für die Metzgerbräu dabei“, erzählt sie und fährt weiter nach Uetzing zu Manfred Reichert.

    Claus Essmeyer übergibt zahlreiche Sachspenden an Tetyana Langbein und ihre Tochter Olena Krajcik am Bahnhofgebäude.
    Claus Essmeyer übergibt zahlreiche Sachspenden an Tetyana Langbein und ihre Tochter Olena Krajcik am Bahnhofgebäude. Foto: Gerd Klemenz

    Claus Essmeyer aus Bad Staffelstein bringt einen großen Koffer voller Kleidung sowie eine große Kiste mit neuen Winterstiefeln, neue Verbandskästen und neue Handtücher vorbei. „Die Solidarität zur Ukraine hat mich dazu bewogen. Der Angriff von Putin ist eine menschenunwürdige Tat, sein Verhalten ist nicht zu verstehen. Schon auf den Krim-Konflikt 2014 hätte man anders reagieren sollen“, Claus Essmeyer. Bettina Koch aus Bad Staffelstein führt Listen über die zusammengestellten Kartons, damit man die Sachen später richtig verteilen kann.

    Bürgermeister Mario Schönwald vor dem Bahnhofgebäude im Gespräch mit Olena Krajcik und Tetyana Langbein.
    Bürgermeister Mario Schönwald vor dem Bahnhofgebäude im Gespräch mit Olena Krajcik und Tetyana Langbein. Foto: Gerd Klemenz

    Am Nachmittag traf auch Bürgermeister Mario Schönwald vor Ort ein und machte sich ein Bild. Er war überwältigt von der Spendenbereitschaft. „Selbstverständlich möchten auch wir als Verwaltung helfen. Daher haben wir entschieden, kurzfristig das Bahnhofsgebäude als Sammelstelle für die Hilfe im Kriegsgebiet in der Ukraine zur Verfügung zu stellen. Das Bahnhofsgebäude ist aufgrund seiner Lage ideal für den Antransport der Spenden sowie zum späteren Abtransport. In Uetzing wird auch das alte Feuerwehrhaus als Sammelstelle genutzt“, so das Stadtoberhaupt.

    Ein Omnibus voll mit Spenden kehrt mit 48 Flüchtlingen zurück

    Bereits am Freitagabend startete ein Bus der Firma Deuber aus Modschiedel mit Hilfsgütern zur polnisch-ukrainischen Grenze. Alexander Spörlein, Pastor in Ausbildung der Freien Christengemeinde in Lichtenfels, kümmert sich um die Busfahrt und begleitet zusammen mit Olena Krajcik den Transport. „Zur Deckung der Kosten für den Bus werden noch Spender und Sponsoren gesucht. Die Freie Christengemeinde Lichtenfels finanziert zunächst die Busfahrt“, erwähnt Alexander Spörlein.

    „Ich habe Landsleuten in Kiew im Bunker Videos von hier gezeigt. Die haben vor lauter Hilfsbereitschaft der Leute hier geheult.“

    Olena Krajcik, eine in Bad Staffelstein lebende Ukrainerin

    Der Bus mit seinen 48 Sitzplätzen wird auf der Rückfahrt mit Müttern, Kindern, Älteren und behinderten Menschen besetzt. Die Bäckerei Stengel aus Schwürbitz stellt die Verpflegung für die Rückfahrt bereit. „Nach 14 Stunden Busfahrt wird der Bus am Sonntag in Bamberg im Ankerzentrum zurückerwartet“, erzählt Tetyana Langbein. Nächstes Wochenende ist ein weiterer Hilfskonvoi mit einem Lastwagen geplant. Dafür werden noch zwei Fahrer gesucht. „Ich bin überrascht von der Hilfsbereitschaft der Leute hier in der Region. Am Mittwoch hab' ich Sachspenden vorbeigebracht und gesagt, da helfe ich mit“, erzählt die SBUN-Stadträtin Sandra Nossek aus Stublang.

    Die beiden Jugendfeuerwehrler Tom Koch und Tim Liebl helfen eifrig mit.
    Die beiden Jugendfeuerwehrler Tom Koch und Tim Liebl helfen eifrig mit. Foto: Gerd Klemenz

    „Es ist für einen guten Zweck und macht Spaß, anderen zu helfen wie bei der Feuerwehr“, so der Grund von Tim Liebl für sein Engagement, der zusammen mit seinem Freund Tom Koch – beide von der Jugendfeuerwehr Bad Staffelstein – eifrig mithilft.

    Das Bahnhofgebäude fast komplett mit Kartons gefüllt. Es war schwer, einen Weg durch das Gebäude zu finden.
    Das Bahnhofgebäude fast komplett mit Kartons gefüllt. Es war schwer, einen Weg durch das Gebäude zu finden. Foto: Gerd Klemenz

    Am Bahnhof in Bad Staffelstein werden von Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr – auch in der kommenden Woche – Sachspenden gerne entgegengenommen.

    Sachspenden werden weiter entgegengenommen

    Es werden besonders benötigt: Wärmebildkameras, Funkgeräte, Ski-Handschuhe, Ski-Masken, Verbandskästen, Schlafsäcke, Powerbanks, haltbares Essen, Thermowäsche, Medikamente (vor allem Schmerzmittel und Beruhigungsmittel), Bettwäsche, Taschenlampen, Klappbetten, Isomatten, Baumwoll-T-Shirts, Socken, Unterwäsche, Helme, Armeestiefel, Feuerlöscher, Generatoren, Batterien, Decken, Schutzwesten, warme Kleidung und Fiebersaft für Kinder. Gerne werden auch Geldspenden für Benzinkosten angenommen.

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