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BAD STAFFELSTEIN: Erlesener Wintergast am Obermain: der Seidenschwanz

BAD STAFFELSTEIN

Erlesener Wintergast am Obermain: der Seidenschwanz

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    Nascht gerne Beeren: der Seidenschwanz, der am Obermain überwintert.
    Nascht gerne Beeren: der Seidenschwanz, der am Obermain überwintert. Foto: Thomas Neder

    Die Seidenschwanz (Bombycilla garrulus) zählt zu den Highlights unter den gefiederten Wintergästen. Nicht alle Jahre kommt man in den Genuss, den relativ wenig scheuen Vogel zu beobachten. Erst bei großen Kälteeinbrüchen im Osten und Norden weicht er nach Süden aus. Seine Bruthabitate liegen in Nordskandinavien, in der Taiga und in der Tundra.

    An Beeren tragenden Sträuchern

    Aufgrund der milden Winter der vergangenen Jahre blieb er eine ganze Zeitlang aus. Größere Invasionen gab es zum Beispiel in der kalten Jahreszeit 2004/05 und 2008/09. Auch im Winter 2012/13 durchzogen kleinere Gruppen Oberfranken. Momentan durchstreift er zur Freude von Vogelliebhabern wieder die Obermainregion auf der Suche nach Beeren. Auch am Fuß des Staffelbergs ist er zurzeit zu beobachten. Dank seiner relativ großen Leber ist er in der Lage, auch angegorene Früchte wie zum Beispiel die des leuchtend roten Wasserschneeballs zu verdauen.

    Gerne nascht er kleine Hagebutten von Wildrosen, Beeren von Liguster, Ebereschen, Wacholder und Misteln und auch kleine Früchte des Zierapfels, wie man sie häufig in den Gärten findet. Je mehr Beeren tragende Sträucher in der freien Landschaft oder an Ortsrändern vorhanden sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, durchziehende Trupps beobachten zu können.

    Überfliegende Gruppen lassen sich leicht am hohen, gläsernen „Sirrr Sirr“ orten. Der Seidenschwanz hat die Größe eines Kernbeißers und kann aus der Ferne bei trübem Wetter dank seines rostgraubraunen Gefieders sogar mit ihm verwechselt werden.

    Typische Kennzeichen

    Typische Kennzeichen sind aber die Federhaube, die er oft aufrichtet, wenn er mit Nachbarn streitet oder auf sich aufmerksam machen will. Markant ist zudem der schwarze Kehllatz. Das Schwanzende weist eine leuchtende dottergelbe Binde auf. Die Enden einiger Armschwingen sind rot bis rotorange gefärbt. Die Handschwingen sind orangegelb eingefasst.

    Im Mittelalter verband man mit dem Erscheinen des hübschen Wintergastes nicht immer positive Aspekte. In den Niederlanden wurde er Pestvogel und in der Schweiz Sterbevögeli genannt. Der englische Name „Bohemian Waxwing“ greift die tropfenförmigen Sprenkelungen einiger Armfedern auf und nimmt Bezug auf das vermeintlich oft vagabundierende, bunte Leben der Böhmerwälder.

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