Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Bad Staffelstein
Icon Pfeil nach unten

KLOSTER BANZ: Expertenrunde auf Kloster Banz: Landwirtschaft der Zukunft

KLOSTER BANZ

Expertenrunde auf Kloster Banz: Landwirtschaft der Zukunft

    • |
    • |
    Bestehende Biogas-Anlagen (hinten) sind rentabel, hieß es. Und die Daächer sind fast alle mit Photovoltaik-Anlagen bestückt - vorbildlich.
    Bestehende Biogas-Anlagen (hinten) sind rentabel, hieß es. Und die Daächer sind fast alle mit Photovoltaik-Anlagen bestückt - vorbildlich. Foto: Adobe-Stock

    „2019 gab es das letzte Mal eine Veranstaltung wie diese und dabei bewegt sich in der Landwirtschaft so viel“, begann Vorstandsvorsitzender Sparkasse Coburg-Lichtenfels Dr. Martin Faber die Veranstaltung unter dem Titel „Landwirtschaft – Quo vadis?“ für die Landwirte und Landwirtinnen auf Kloster Banz.

    Und er schaut dabei auf die Geschehnisse der vorigen Jahre: Bauern-Demonstrationen, sowohl in der Region als auch Berlin, Mahnfeuer und Aktiv-werden prägen gerade die Landwirtschaft. Vieles ist in Umbruch. Vielleicht auch ein Grund, warum die Veranstaltung der Sparkasse und des Bayrischen Bauernverbandes auf Kloster Banz mit rund 100 Teilnehmenden gut besucht war.

    Der Dank ging an die Referenten: (v. li.) stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Coburg-Lichtenfels, Marcus Seiler, BBV-Kreisobmann Sebastian Porzelt (Coburg), Kreisbäurin Kathrin Bauer (Coburg), Agrarkunden-Berater Jens Eisele (Sparkasse), Referent Markus Heinz, Referentin Christiane Beckler, Referent Marco Hauf, und der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Coburg-Lichtenfels, Dr. Martin Faber. (v.li.)
    Der Dank ging an die Referenten: (v. li.) stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Coburg-Lichtenfels, Marcus Seiler, BBV-Kreisobmann Sebastian Porzelt (Coburg), Kreisbäurin Kathrin Bauer (Coburg), Agrarkunden-Berater Jens Eisele (Sparkasse), Referent Markus Heinz, Referentin Christiane Beckler, Referent Marco Hauf, und der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Coburg-Lichtenfels, Dr. Martin Faber. (v.li.) Foto: Irene Zenk

    Denn gemäß der Überschrift beschäftigte sich die Redner genau mit diesem Thema: „Welchen Weg schlagen wir ein?“ und „Wie ist die zukünftige Ausrichtung der Landwirtschaft in Deutschland?“. Markus Heinz, der Leiter der Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Triesdorf, Christina Beckler vom Kuratorium des Bayerischen Maschinen- und Betriebshilfsring und Marco Hauf vom Fachzentrum für Energie- und Landtechnik der LLa Triesdorf.

    Viel intensiver genutzt

    Einen allgemeinen Überblick, welche Anforderungen und Herausforderungen gegenwärtig und auch für die Zukunft auf die Landwirtschaft warten, machte zu Beginn Markus Heinz. Er stellte vor, dass die landwirtschaftliche Fläche heute viel intensiver genutzt werden müsse als noch früher. Wurde sie in der Vergangenheit fast ausschließlich für die Ernährungsproduktion genutzt, muss sie heute zudem noch der Biodiversität, nachwachsenden Rohstoffen, Bioenergie und Kohlenstoff Sequentierung gerecht werden.

    Auch die Coburger Kreisbäurin Kathrin Bauer richtete ein paar Grußworte an die Landwirte und Landwirtinnen.
    Auch die Coburger Kreisbäurin Kathrin Bauer richtete ein paar Grußworte an die Landwirte und Landwirtinnen. Foto: Irene Zenk

    Der Green Deal, der bedeutet, klimaneutral zu werden, spielt dabei eine große Rolle. Konträr dazu ist jedoch, dass eigentlich zu wenig landwirtschaftliche Fläche zur Deckung der Ernährung zur Verfügung stehen. Gemäß Markus Heinz sind 114 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen nötig, um der Ernährung gerecht zu werden. Auf europäischer Ebene sogar 125 Prozent. „Wir essen auf Kosten anderer“, war die Botschaft. Die besondere Herausforderung der Zukunft daher unter anderem eine effiziente Produktion von Lebensmitteln.

    Eine zukunftsrelevante Stellschraube ist hier, die Lebens-Milchmenge der Kuh zu steigern. „Die Kuh muss gesund sein und lange Leben. Dann ist die Klimabilanz am besten“, sagt Heinz. Erreichen kann man dies durch Züchtung und menschliches Zutun., etwa über ein gutes Herdenmanagement und eine Verbesserung der Futterqualität.

    Herausforderungen, die dem gegenüber stehen, sind Klimaschutz und Biodiversität und das Thema Nachhaltigkeit. Letzteres auch im Hinblick auf den CO2-Fußabdruck und Zertifikaten.

    Ratschlag: Experimentieren

    Viele Aspekte die es zu beachten gibt und die nur mit Leidenschaft zu schaffen sind. Dabei sollte der Blick nicht nur in Richtung eines hohen Ertrages gehen. „Seien sie experimentierfreudig“, riet er den Landwirten und Landwirtinnen, denn das Ziel müsste sein, mit wenig Ertrag aus den Flächen ein gutes Betriebsergebnis zu erreichen, mit dem die Familie ein gutes Auskommen hat.

    Und um hierfür eine Möglichkeit aufzuzeigen, schloss sich der Vortrag von Christina Beckler an. Sie stellte die Chancen und Herausforderungen der sogenannten „Agri-PV“ vor. Bei dieser Art der Photovoltaik handelt es sich um eine Zweiflächen-Nutzung. Die landwirtschaftliche Nutzung bleibt und wird aber mittels einer PV-Anlage kombiniert.

    Geeignet zum Beispiel für Weidehaltung unter der PV-Anlage, da sich hierbei Synergien ergeben, da die Kühe Schatten und Wetterschutz haben. Sehr erfolgreich bereits umgesetzt im Allgäu. In Oberfranken ist bislang allerdings noch kein Projekt bekannt.

    Den Abschluss der landwirtschaftlichen Beiträge machte das Thema Bio-Gas. Marco Hauf stellt dabei fest, dass sich Neu-Anlagen nach rentieren, es sei denn der Standort hätte beste Voraussetzungen.

    Mit dem Biomassepaket ist nun aber der Weiterbetrieb bereits bestehender Anlagen rentabel. Herausforderungen für die Branche bleiben aber, beispielsweise durch die Begrenzung der maximalen Betriebsviertelstunde auf ca. 30 Prozent der Jahresstunden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden