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BAD STAFFELSTEIN: Fahrradversteigerung in Bad Staffelstein

BAD STAFFELSTEIN

Fahrradversteigerung in Bad Staffelstein

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    Die Zahl der Bieter hielt sich in Grenzen.
    Die Zahl der Bieter hielt sich in Grenzen. Foto: Monika Schütz

    So viele waren es schon lange nicht mehr: 28 Räder für Herren, Damen, Kinder und Jugendliche standen am Mittwoch nachmittag im Mehrzweckraum der Adam-Riese-Halle zur öffentlichen Versteigerung. Allesamt waren es Fundfahrrädern, die von den Bürgern gemeldet oder von der Polizei im Stadtgebiet gefunden worden waren.

    Die Interessenten schauten genau hin: wasfunktioniert noch? Was muss repariert werden?
    Die Interessenten schauten genau hin: wasfunktioniert noch? Was muss repariert werden? Foto: Monika Schütz

    Der Finder und der Fundort werden jeweils notiert, dann bringen Bauhofmitarbeiter das Rad ins Lager der Adam-Riese-Halle, erklärte Lukas Hofmam vom Ordnungsamt das übliche Procedere. Innerhalb der gesetzliche Frist könne sich der rechtmäßige Besitzer melden. Wenn die dafür vorgeschriebenen sechs Monate vorbei sind, darf der Finder das Rad behalten. Will er es nicht haben, geht es automatisch in den Besitz der Stadt.

    Der Witz mit der Nonne

    „Einmal pro Jahr werden die Fundfahrräder öffentlich versteigert“, erfährt man von Heike Zillig, die kurz vor der Auktion mit der Auszubildenden Tonya Hofmann und Lukas Hofmann noch mal die einzelnen Posten durchgeht: Damen- und Herrenfahrräder, Mountainbikes, Trekkingräder, Kinderräder, ein halbes Rennrad und ein Rollator stehen oder liegen fein säuberlich nummeriert in drei Reihen. Sie sind teils lädiert, teils voll funktionsfähig, komplett mit Beleuchtung, Klingel und Einkaufskorb - oder ohne Sattel und Vorderrad. „Ohne Sattel, da fällt mir doch glatt der Witz mit den Nonnen ein“, lacht eine Dame herzhaft.

    Ihre männliche Begleitung, ein Senior aus Michelau, sieht sich derweil nach einem Damenrad um. Einen tiefen Einstieg soll es haben, damit er besser aufsteigen kann. Schließlich wird er fündig; ein rosaweißes Damenrad steht da, das wäre genau richtig. Als die Versteigerung pünktlich um halb zwei beginnt, fängt Lukas Hofmann klein an. Jeweils einen Euro ruft er auf. „Wer bietet?“ ruft er den knapp 20 Interessenten zu. Wer bieten mag, hebt einfach die Hand, es geht in 1er Schritten hoch.

    Lieber einen Sechser im Lotto als einen Achter im Fahrrad: dieses Rad fand keinen neuen Besitzer.
    Lieber einen Sechser im Lotto als einen Achter im Fahrrad: dieses Rad fand keinen neuen Besitzer. Foto: Monika Schütz

    Einige Räder finden keinen neuen Besitzer, sie sind zu kaputt oder unvollständig. Bei anderen bieten die Parteien regelrecht um die Wette. Für 25 Euro wird ein modernes Cube nach Schönbrunn verkauft, für elf Euro geht ein Mountainbike nach Ebensfeld. Der Senior aus Michelau bekommt sein Damenfahrrad: Allerdings zu einem ungewöhnlichen Preis. Die Bereifung ist leicht defekt, auf das Anfangsgebot von einem Euro meldete sich keiner. Lukas Hofmann verringerte daraufhin auf 50 Cent, schließlich auf zehn Cent. Das überzeugte den Senioren, er hob die Hand, bekam den Zuschlag und durfte seine Errungenschaft zur Kasse schieben. Dann erlebte er eine kleine Überraschung: er hatte nämlich nicht zehn Cent, sondern zehn Euro als Gebot verstanden und hatte den 10er Schein schon in der Hand. Ein freudiges Lächeln huschte über sein Gesicht, als er den richtigen Preis hörte.

    Ein orange-schwarzes Mountainbike ging für zwölf Euro an den „Mann“ und selbst für das Rennrad ohne Vorderrad fand sich ein Käufer. „Da mach ich selbst einen neues Vorderrad hin, das ist jetzt voll im Trend“, freute sich ein Schönbrunner. Im Laufe des Nachmittages gingen auch noch der funktionstüchtige Rollator für 10 Cent weg. Wer erfolgreich geboten hatte, musste nach dem Bezahlen nur noch unterschreiben, dann durften die Schätze abtransportiert werden.

    Am 19. Oktober kann wieder geboten werden

    Nicht alle Fundräder fanden einen neuen Besitzer: 16 Räder blieben zurück, darunter das Herkules Damenrad mit dem Achter. „Die Übriggebliebenen kommen in den Bauhof“, erfuhr man vom Hausmeister, schließlich stünden im Keller der Adam-Riese- Halle schon die nächsten Fundräder und würden warten, bis sie entweder abgeholt oder nach Halbjahresfrist versteigert würden. Die nächste öffentliche Versteigerung von weiteren Fundsachen, auch aus der Obermain Therme, findet am Mittwoch, 19. Oktober, ebenfalls in der Adam-Riese- Halle statt.

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