Ferienkinder begaben sich mit Museumspädagogin Christine Liebl im Rahmen des Ferienprogramms auf die Spuren des Rechenmeisters Adam Riese. Dieses stand nämlich unter dem Motto „Adam Ries(e) (1492 bis 1559) – die Karriere eines Rechenmeisters gesetzt“.
Für Neugierige
Es richtete sich an Kinder zwischen sechs und 14 Jahren. Museumspädagogin Christine Liebl erklärte den Zuhörenden im Stadtmuseum zu Beginn die damaligen Lebensumstände der Menschen und machte spielerisch die Umstände, die Adam Ries(e) so berühmt gemacht hatten. deutlich.

Dass Kinder in der Kurstadt spannende Ferientage verbringen können, ist nicht neu: Seit Jahren veranstaltet das Museum ein Kinderferienprogramm, seit Jahren wird es gut angenommen. „Die Kinder gewinnen dadurch einen Zugang zum Museum in ganz entspannter Atmosphäre. Geschichte ist etwas zum Erleben, Geschichte ist etwas zum Be-Greifen“, sagte Christine Liebl.
„Es geht heute um den Jungen, den Adam“, sagt sie, als sie die die sechs Kinder ins Obergeschoss des Museums.
Zeitreise ins 16. Jahrhundert
Hier steht ein Modell der Stadt, wie sie nach dem Brand im Jahr 1684 wieder aufgebaut wurde.

Adam Rieses Elternhaus war damals zerstört worden, wie auch das Rathaus und rund 330 Häuser. Der Vater von Adam Riese war Müller, die Familie hatte außerdem einen Weinberg auf dem Staffelberg. Das Leben war einfach: es gab offenes Feuer in der Küche zum Kochen, Kerzenlicht, einfache Kost. Zum Einkaufen besuchte man die Märkte, kaufte dort Fleisch, Eier und Brot. Bezahlt wurde in Gulden, Talern, Hellern und in Pfenningen.

Man kannte bereits Honig, getrocknetes Obst, Hirse und die alte Getreidesorte Einkorn. Der kleine Adam, seine – mindestens – sieben Geschwister, Vater Conrad und Mutter Eva waren wohl eine etwas höher gestellte Familie: Adam durfte die Lateinschule besuchen. Latein war damals wichtig, erklärte Museumspädagogin Christine Liebl, man musste in der Kirche lateinisch singen und wer lesen konnte und eines der wenigen Bücher hatte, fand auch diese in Latein vor.
Selbst ausprobieren
Adam Ries merkte schnell, dass man die „ungebildete“ Bevölkerung so leicht „beschummeln“ konnte. Es war im wichtig, aufzuklären. Er verwendete dazu ein Rechenbrett, das wohl von den Römern als „Abakus“ erfunden wurde, und erklärte das Rechnen auf Linien.

Adam Riese verfasste mehrere Rechen- und andere Bücher in deutscher Sprache. Ein Novum um 1518. Mit Rechensteinen durften sich auch die Ferienprogrammkinder beschäftigen; sie legten einfache bis dreistellige Zahlen und addierten sie.
Wenn man mal begriffen hatte, wie es ging, war die Rechnung auf Linien und Zwischenräumen gar nicht so schwer.
Weitere Termine Im im Stadtmuseum wird als nächstes für Kinder von sechs bis 14 Jahren Folgendes angeboten: • Osterferien, Mittwoch, 23. April, 10 bis 12 Uhr: Bauernkrieg 1525 – Schwedeneinfall 1633 – Kriegszerstörung 1945 – 80 Jahre nach Kriegsende und Wiederaufbau in Staffelstein und Umgebung • Pfingstferien, Mittwoch, 18. Juni, 10 bis 12 Uhr: Handwerk hat goldenen Boden. Stein - Kupfer - Bronze - Eisen - Silber - Gold: Materialbeschaffung, Werkzeuge und Handwerk im Wandel der Jahrtausende.