HP und die Rösler Marke AM Solutions stellten dieser Tage das erste gemeinsam entwickelte Produkt aus der vor rund einem Jahr geschlossenen Kooperation vor: Die HP 3D Automatic Unpacking Station. Die Nachbearbeitungslösung ermöglicht erstmals das vollautomatisierte, reproduzierbare Entpacken von additiv hergestellten Kunststoffteilen. Die Entwicklung der neuen Anlage, die auch am Standort in Untermerzbach produziert wird, sei in Rekordzeit umgesetzt worden, teilte das Unternehmen mit.
In einer durch die Corona-Pandemie bedingten schwierigen Zeit zeige dieses prestigeträchtige Projekt, dass die Firma Rösler mit Weitblick agiere und auf zukunftsträchtige Branchen und Produkte setze.
Gedruckte Teile werden automatisiert entpackt

Der industrielle 3D-Druck, auch Additive Fertigung genannt, ermöglicht es Teile herzustellen, die in herkömmlichen Herstellungsverfahren nicht oder nur sehr schwer möglich sind. Allerdings erfordern die aus dem 3D-Drucker stammenden Teile vor der weiteren Verwendung ein hohes Maß an Nacharbeit – so müssen etwa Pulverreste oder Stützstrukturen entfernt oder die Oberfläche entsprechend behandelt werden. Dies geschieht, im Gegensatz zum vollautomatischen Druckprozess, in den meisten Fällen noch manuell, was äußerst zeit- und kostenintensiv ist und letztendlich zu unterschiedlichen Qualitäten führt. Diesen Umstand hat HP, ein weltweit führender Anbieter von industrietauglichen Lösungen für die additive und digitale Fertigung, frühzeitig erkannt und bereits vor einem Jahr eine Kooperation mit AM Solutions, der auf die automatisierte Nachbearbeitung additiv hergestellter Teile spezialisierte Marke von Rösler, geschlossen.
Inzwischen ist aus dieser Zusammenarbeit mit der innovativen 3D Automatic Unpacking Station für die HP Jet Fusion 5200 Serie das erste Produkt entstanden. Sie mache es erstmals möglich, die gedruckten Teile automatisiert zu entpacken und somit den gesamten Druckprozess wirtschaftlicher und reproduzierbarer zu machen, so die Firma Rösler. Darüber hinaus könne jetzt eine erhebliche Menge des überschüssigen Pulvers wiederverwendet werden.
Eingeflossen in die erste gemeinsame Maschinenentwicklung seien das druck- und softwaretechnische sowie Material-Know-how von HP und die über 80-jährige Erfahrung in den Bereichen Oberflächenbearbeitung und Maschinenbau für industrielle Anwendungen von Rösler. Die Zusammenarbeit mit dem US-Konzern sei dabei trotz Reisebeschränkungen durch Corona optimal koordiniert und umgesetzt worden. Dadurch sei es gelungen, innerhalb von nur sechs Monaten mit dem Team von AM Solutions die komplette Neuentwicklung nicht nur zur Serienreife zu bringen, sondern auch drei Prototypen zu bauen, umfangreich zu testen und zu validieren.
Ramon Pastor, GM and Global Head of HP 3D Printing & Digital Manufacturing: „Mit Rösler bzw. AM Solutions haben wir einen Partner, der mit den Industriestandards verschiedenster Branchen bestens vertraut ist und das notwendige Know-how sowohl im Bereich der Oberflächenbearbeitung als auch im Maschinenbau mitbringt.“
„Rösler auf Augenhöhe mit einem Weltkonzern“
Stephan Rösler, Geschäftsführer der Rösler Oberflächentechnik GmbH, resümiert: „Wir können voller Stolz auf das Erreichte blicken. Unsere Expertise in den Bereichen Oberflächenbearbeitung und Maschinenbau haben uns erfolgreich auf Augenhöhe mit einem Weltkonzern wie HP agieren lassen, und dass unter den momentan vorherrschenden schwierigen Rahmenbedingungen. Für mich ist es wichtig die Weichen für die Firma Rösler in Richtung zukunftsträchtiger Entwicklungen und Produkte zu stellen.“ Bereits jetzt seien weitere innovative Lösungen für automatisierte Nachbearbeitung 3D-gedruckter Teile in der Pipeline, deren Vorstellung bereits für Anfang 2021 geplant sei. (red)