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BAD STAFFELSTEIN: Fünf Corona-Fälle im Pflegeheim in Bad Staffelstein

BAD STAFFELSTEIN

Fünf Corona-Fälle im Pflegeheim in Bad Staffelstein

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    Unter Quarantäne: Im BRK-Wohn- und Pflegeheim „Am Staffelberg“ in Bad Staffelstein werden bis zu 76 pflegebedürftige Menschen betreut.
    Unter Quarantäne: Im BRK-Wohn- und Pflegeheim „Am Staffelberg“ in Bad Staffelstein werden bis zu 76 pflegebedürftige Menschen betreut. Foto: red

    Das BRK-Wohn- und Pflegeheim „Am Staffelberg“ ist von einem Corona-Infektionsgeschehen betroffen. Wie das Rote Kreuz mitteilte, sind derzeit drei Bewohner und Bewohnerinnen sowie zwei Mitarbeiterinnen an Corona erkrankt und befinden sich in behördlich angeordneter Quarantäne.

    Nach den Worten von BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak stehe man im engen Austausch mit dem Gesundheitsamt, um weitere Schutzmaßnahmen einzuleiten. Angesichts der jüngsten Entwicklung in der Corona-Pandemie sei – so Thomas Petrak – trotz der sehr hohen Impfquote unter der Bewohnerschaft und bei den Beschäftigten besondere Vorsicht geboten. In der gegenwärtigen Situation gehe es darum, insbesondere weitere Infektionen und Erkrankungen von Nicht-Geimpften zu vermeiden.

    Nur leichte Symptome bei Bewohnern und Mitarbeiterinnen

    „Den Betroffenen geht es den Umständen entsprechend gut, die drei hochbetagten Bewohner sind mehr oder weniger ohne Symptome, die beiden Mitarbeiterinnen haben leichte Erkältungssymptome“, sagte Thomas Petrak auf Anfrage. Von den betroffenen Bewohnern hätten zwei neben der vollständigen Impfung auch eine Auffrischungsimpfung erhalten, eine Person sei nicht geimpft. Von den infizierten Mitarbeiterinnen sei eine geimpft, die andere nicht.

    Da die Impfquote im Haus sehr hoch sei, hoffe das Rote Kreuz auf einen leichten Verlauf der Infektionen und eine schnelle Eindämmung des Ausbruchs. Die Bewohnerinnen und Bewohner seien fast alle dreimal geimpft, nachdem im Haus Booster-Impfungen angeboten wurden. Auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei die Impfquote mit 85 Prozent hoch, viele davon seien sogar dreifach geimpft.

    Besuche von Angehörigen sind vorerst nicht möglich

    Derzeit sind das dritte und vierte Stockwerk der Pflegeeinrichtung von Einschränkungen betroffen. So sind Besuche aufgrund der behördlichen Vorgaben dort gegenwärtig nicht möglich. Die Reihentestungen werden verstärkt und dank des Einsatzes von Ehrenamtlichen seien in den vergangenen Tagen weitere Corona-Tests vorgenommen worden. Das Gesundheitsamt habe für die Bewohnerschaft im dritten und vierten Stockwerk sogenannte PCR-Tests, die über die Schnelltests hinausgehen, veranlasst. Diese wurden bereits durch eine beauftragte Firma vorgenommen. Die Pflegekräfte achteten zudem auf ein sogenanntes Symptom-Monitoring, um schnellstmöglich eine weitere Abklärung gegebenenfalls in Rücksprache mit behandelnden Ärzten herbeiführen zu können. Angehörige und alle Bewohner und Bewohnerinnen würden mit einer gesonderten Information über die gegenwärtige Lage aufgeklärt.

    „Die Beschäftigten und die Bewohnerschaft reagieren sehr umsichtig auf die neue Sachlage und hierfür ist zu danken“, so Thomas Petrak. Dabei helfe sicherlich, dass die meisten Menschen im Hause geimpft seien und man hier im Falle von Erkrankungen auf einen milden Verlauf hoffen könne. Eine Garantie gebe es allerdings nicht.

    „Die vierte Welle der Corona-Pandemie führt uns vor Augen, dass man in der Solidarität nicht nachlassen kann und weiterhin aufeinander aufpassen muss.“

    Thomas Petrak, BRK-Kreisgeschäftsführer

    Die Impfungen sollen im Krankheitsverlauf helfen, können aber Ansteckungen letztlich nicht ausschließen. Daher wäre es möglich, dass auch geimpfte und genesene Menschen das Virus weitergeben können. Insofern müsse man auch den Kontakt untereinander im Falle der Verbreitung von Infektionen so gering wie möglich halten. Wie der BRK-Kreisgeschäftsführer betont, führe die vierte Welle der Corona-Pandemie schließlich vor Augen, dass man in der Solidarität nicht nachlassen könne und weiterhin aufeinander aufpassen müsse.

    „Ich würde mir wünschen, dass die Einsicht da ist, gerade in Pflegeberufen die Impfung mitzumachen“, sagte Petrak auf die Frage, ob eine Impfpflicht für Pflegeberufe sinnvoll wäre. Auch wenn die Gefahr bestehe, dass wie in Frankreich viele Mitarbeiter verloren gehen, was angesichts der dünnen Personaldecke schmerzhaft wäre, könnte die Impfpflicht helfen. Dabei gehe es allerdings nicht um eine Glaubensfrage, sondern um eine Abwägung. Enttäuscht äußerte er sich über die Politik. Gesundheitsminister Jens Spahn habe vor vier Wochen mit seiner Ankündigung, die epidemische Lage könne abgeschafft werden, das falsche Signal gegeben. „Wenn die Politiker wissen, dass es so schlimm kommen wird, hätte es stattdessen im September einer Rede der Kanzlerin an die Nation bedurft, um die Menschen zu warnen“, meinte Petrak.

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