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BAD STAFFELSTEIN: Für mehr Wasseramseln an der Lauter

BAD STAFFELSTEIN

Für mehr Wasseramseln an der Lauter

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    Gerne sitzt die Wasseramsel auf Steinen oder Treibholz. Dabei wippt sie ununterbrochen auf und ab. Diese Angewohnheit und der kurze Stummelschwanz zeigen die enge Verwandtschaft zum Zaunkönig.
    Gerne sitzt die Wasseramsel auf Steinen oder Treibholz. Dabei wippt sie ununterbrochen auf und ab. Diese Angewohnheit und der kurze Stummelschwanz zeigen die enge Verwandtschaft zum Zaunkönig. Foto: Christa Schröder

    Der Schutz der seltenen Wasseramsel an der Lauter liegt der Kreisgruppe des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) am Herzen. Ziel ist es, deren Verbreitung noch weiter auszudehnen. Dazu hat Reinhold Bräutigam aus Loffeld seit einigen Jahren spezielle Nistkästen angebracht. Sie wurden unter Brücken und an steilen, steinernen Wänden direkt über dem Wasser befestigt. Zwischen Stublang und dem Thermalbad hängen jetzt rund 15 Wasseramselkästen.

    „Die Wasseramsel baut ein kugelförmiges, sehr stabiles Nest aus Moos. Die Anbringung der Kästen direkt über dem Wasser und die unten liegende Einflugsöffnung haben den großen Vorteil des Schutzes vor Fressfeinden“, erklärt Bräutigam. Die Nistgeräte würden sehr gut angenommen, meist schon im ersten Jahr nach der Befestigung.

    „Die Kästen müssen regelmäßig gewartet und auch ab und zu ersetzt werden. Schäden entstehen aufgrund von Feuchtigkeit durch Spritzwasser oder gelegentliches Hochwasser.“

    Reinhold Bräutigam, Loffeld

    Ziel der Aktion soll es sein, in den nächsten Jahren ein durchgehendes Netz von Nistkästen von der Lautermündung in den Main bis hinauf nach Frauendorf und Uetzing zu bilden. „Die Kästen müssen regelmäßig gewartet und auch ab und zu ersetzt werden. Schäden entstehen aufgrund von Feuchtigkeit durch Spritzwasser oder gelegentliches Hochwasser.

    Während Dietmar Zillig aus Horsdorf und ich bisher den Bachabschnitt zwischen Stublang und Bad Staffelstein mit selbst gefertigten Kästen bestückt haben, hat das Wasserwirtschaftsamt im Zuge der Hochwasserfreilegung dies in Bad Staffelstein getan. Ich bin sehr dankbar dafür, hier Mitstreiter gefunden zu haben“, erklärt Bräutigam weiter.

    Die Wasseramsel braucht sauberes, schnell fließendes Gewässer

    Die Wasseramsel ist voll an das nasse Element angepasst. Ihr natürlicher Lebensraum seien saubere, sauerstoffreiche und schnell fließende Gewässer. Dabei verlasse die Wasseramsel fast nie das Bachbett, so Bräutigam. „Die Nahrung besteht aus Larven von Köcher- und Eintagsfliegen sowie Flohkrebse und Wasserasseln, die tauchend unter Wasser gesucht werden. Die Wasseramsel kann hervorragend schwimmen. Treibhölzer und Steine werden sehr gerne als Ansitzwarten angenommen. Daneben benötigt der Vogel geschützte Brutmöglichkeiten.“

    Reinhold Bräutigam beim Anbringen eines selbstgebastelten Wasseramselkastens unter der Sandsteinbrücke in Horsdorf.
    Reinhold Bräutigam beim Anbringen eines selbstgebastelten Wasseramselkastens unter der Sandsteinbrücke in Horsdorf. Foto: Christa Schröder

    Die Wasseramsel mit der auffallend weißen Brust singe bereits im tiefsten Winter, sagt der Experte des LBV. Sie baue regelmäßig schon Mitte bis Ende Februar ihr Nest und beginne im März schon mit der ersten Brut. Die Brutdauer betrage 15 bis 17 Tage. Nach drei Wochen Fütterung könnten die Jungtiere der ersten Brut meist schon Ende April ausfliegen.

    Der Landesbund für Vogelschutz sucht weitere Mitstreiter

    „Das ist zu einer Zeit, in der einige Zugvögel noch gar nicht aus Afrika zurückgekehrt sind. Die zweite Brut findet Mitte bis Ende Juni statt. Danach bleibt die Wasseramsel in ihrem Revier-Nestbezirk, welches meist 0,5 bis einen Kilometer Bachabschnitt beträgt. Dies variiert je nach Beschaffenheit des Fliesgewässers und dem entsprechenden Nahrungsangebot“, betont Bräutigam.

    Gern sind Mitstreiter beim LBV willkommen. Reinhold Bräutigam setzt sich neben vielen anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten im Sinne des Artenschutzes auch schwerpunktmäßig für den Wendehals am Staffelberg ein. Er betreut hier spezielle Kästen und pflegt Streuobstwiesen.

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