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BAD STAFFELSTEIN: Gästebilanz in Bad Staffelstein: Optimismus trotz Krisen

BAD STAFFELSTEIN

Gästebilanz in Bad Staffelstein: Optimismus trotz Krisen

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    Der Bad Staffelsteiner Badesee lockte viele Besucher an. Allerdings sind die meisten Feriengäste über 50 Jahre alt.
    Der Bad Staffelsteiner Badesee lockte viele Besucher an. Allerdings sind die meisten Feriengäste über 50 Jahre alt. Foto: Kur & Tourismus Service Bad Staffelstein

    Die Corona-Pandemie hat alles durcheinander gebracht. Eigentlich wollte die Kultur-Initiative (KIS) im vorigen Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiern. Der 1996 gegründete Verein befindet sich seit 2005 in der Alten Darre, stellte KIS-Vorsitzender Hermann H. Hacker die umgebaute Kleinkunstbühne in der jüngsten Sitzung des Tourismus-Ausschusses vor.

    Der Lockdown habe nicht nur die Künstler getroffen: von 16 geplanten Veranstaltungen im Winterhalbjahr mussten zwölf abgesagt werden. Die KIS, die sich mit ihren sieben Arbeitskreisen hauptsächlich auf das Obermain-Gebiet und Bad Staffelstein konzentriert, habe mittlerweile ziemliche Löcher in der Kasse. Das liege nicht nur an den Kosten, die im Vorfeld angefallen waren, wie die Veröffentlichung des neuen Buchs, das man nicht präsentieren konnte, oder Flyer, die wegen Veranstaltungsverboten in die Tonne wanderten. Es war laut Hermann Hacker auch die verhaltene Nachfrage für Veranstaltungen, die eigentlich hätten besucht werden können. „Die Leute trauten sich noch nicht“, vermutet er.

    Sein Vorschlag, wie man mehr Gäste für die Badstadt interessieren könnte, sorgte für Aufmerksamkeit: „Bad Staffelstein sollte sich mehr als Adam-Riese-Stadt präsentieren!“ Einige etwa drei Meter hohe Skulpturen könne er sich gut vorstellen: Jede sollte eine Zahl darstellen, von Null bis neun. „Schließlich habe Adam Riese dafür gesorgt, dass wir hier und heute mit diesen Zahlen leben und rechnen.“ Auch ein großer Springbrunnen fehle noch in der Bad-Stadt: Dafür könne man den Platz vor dem Rathaus nutzen, schlug er vor. Für Ideen und Vorschläge hatte das Gremium ein offenes Ohr.

    Die Gästezahlen im vergangenen Jahr stellte Anne Maria Schneider, die Leiterin des Kur und Tourismus Service, vor. „Insgesamt sind wir wirklich zufrieden mit dem letzten Jahr“, sagte sie. „Unser Klientel ist 50 plus.“ Heuer seien für die Monate Januar und Februar schon 40.717 Besucher gemeldet worden.

    Der Großteil der Besucher ist über 50 Jahre alt

    Der Großteil der Besucher war zwischen 51 und 70 Jahre alt: 10.146 Besucher waren zwischen 51 und 60 Jahren, das entspricht 27 Prozent (2019: 26 Prozent) und 10.727 Gäste also 28,5 Prozent (2019: 27,76 Prozent)zwischen 61 und 70 Jahren. Der Anteil der bis zu Zehnjährigen liegt bei zwei Prozent (2019: 1,85 Prozent ), der Elf bis 20-Jährigen ebenfalls zwei Prozent (1,84 Prozent ), der 21- bis 30-Jährigen bei 3,5 Prozent (3,35 Prozent). Die Gruppe der 31- bis 40-Jährigen stellte mit 2190 Personen 5,8 Prozent (6,01 Prozent), die der 41- 50-Jährigen 3926 Besucher oder 10,4 Prozent (11,51 Prozent). Während 6235 Besucher im Alter von 71 bis 80 Jahren, also 16,6 Prozent, (17,37 Prozent) kamen, liegt der Anteil der über 80-Jährigen bei 4,1 Prozent mit 1541 Senioren (3,85 Prozent). Die durchschnittliche Verweildauer betrug 3,6 Tage.

    Ein normales Jahr sei allerdings nicht zu erwarten, warnte Anne Maria Schneider. „Jeder möchte zwar reisen, aber wir haben andere Probleme: sehr hohe Corona Zahlen, der Ukraine-Konflikt und stark gestiegene Spritpreise“.

    Angesprochen wurden auch die Marketingaktivitäten und Projekte. Die Werbung erfolge nach wie vor zweigleisig – sowohl digital als auch in Papierform. Neu sei die Postkartenaktion: eine Postkarte mit einem Motiv aus der Stadt plus eine Briefmarke gibt es bei Vorlage der Kurkarte kostenlos. „Ziel ist die persönliche Weiterempfehlung“, so Anne Maria Schneider.

    Ambulante Badekuren werden von den Kassen wieder anerkannt

    Hoffnung auf mehr Gäste mache ihr eine Gesetzesänderung bei den Krankenkassen: eine ambuante Vorsorge werde wieder als Pflichtleistung übernommen. „Früher sagte man Badekur dazu“, erklärte sie. Der Bereich Bad und Wellness sei ohnehin eines der Zugpferde der Stadt. Radfahren, wandern und die Veranstaltungen seien ebenfalls sehr beliebt und stets gut gebucht. Für die Werbung arbeite die Stadt mit verschiedenen Agenturen zusammen, sei Mitglied bei Organisationen wie Bayerischer Heilbäderverband und inseriere in Fachmagazinen und Zeitungen. In Kooperation mit den Fünf Kurfranken solle das Projekt „Wohnmobilstellplätze“ ins Leben gerufen werden.

    Die Stadt werbe außerdem auf Facebook, Instagramm und einer eigenen Webseite mit vielen weiterführenden Infos. Außerdem werden Texte, Fotos, Videos und Links mit sogenannten Advertorials ins Internet eingestellt. Neu ist ein Link, mit dem sich der Gast sein passendes Wunschziel heraussucht. Sei es eine Sehenswürdigkeit, ein besonderes Gasthaus oder eine Gesundheitseinrichtung – bei der Auswahl könne er auf eine große Datenbank zugreifen. Gesundes-bayern.de mit dem „Gesundheitsfinder“ beziehungsweise „Genuss.gastronomie Bad Staffelstein“ machten das möglich. Außerdem solle die Einführung einer digitalen Gästekarte den Urlaubern eine leichtere Handhabung und mehr Vorteile bringen. Die Papierform bleibe weiterhin erhalten, die Vermieter würden Details bei der nächsten Vermieterversammlung erfahren., so Schneider.

    Zwölf Open-Air-Konzerte und neun Theateraufführungen

    Die geplanten Veranstaltungen seien teils schon gut gebucht. Auf der Seebühne und im Kurpark sollen zwölf Open-Air-Konzerte stattfinden, der Fränkische Theatersommer hat sich mit neun Aufführungen angekündigt. und auch Gottesdienste werden wieder auf der Seebühne stattfinden können. Am 21. und 22. Mai findet im hinteren Bereich des Kurparks ein Gartenmarkt statt und das Genussfest ist für den 11. September dort in Planung. Für die Lieder auf Banz (1. und 2. Juli) und das Konstantin Wecker Konzert (3. Juli) gibt es nur noch Restkarten. Das Schützenfest ist terminiert auf 17. bis 20. Juni, das Altstadtfest auf 29. bis 31. Juli, das Bierbrauerfest wie gewohnt am 15. August und außerdem ein „Tag der offenen Tür“ bei den Genussanbietern (Termin noch offen). Auch die Gastronomen starten wieder durch mit Live-Musik im Staffelsteiner Hof (14 Termine von Mai bis September) und erstmals beim Mühlenhof Dinkel in Serkendorf mit zünftiger Blasmusik und Open-Air.

    „Wenn der Kurpark voll ist, ist die Innenstadt leer.“

    Frank Mirsberger, Adam-Riese-Unternehmergemeinschaft

    Mehr Absprache bei der Festlegung von Terminen wünscht sich Frank Mirsberger, Vorsitzender der Adam-Riese-Unternehmergemeinschaft. „Wenn der Kurpark voll ist, ist die Innenstadt leer“, warnte er mit Blick auf den verkausfoffenen Sonntag, den die Stadt 14 Tage nach dem Genussfest plant. Und schlug vor, mehr zu kombinieren. „Viele Genussanbieter wollen kein Anhängsel sein“, antwortete Anne Maria Schneider.

    Wegen des Besuchs- und Betretungsverbotes für den Riedwald, das die Stadt wegen der Gefahr umstürzender Bäume ausgesprochen hatte, fehlten dem Campingplatz ein Drittel der Stellplätze, teilte Martin Lüders von der Freizeit GmbH mit. „55 Plätze - da geht uns viel Geld verloren“, bemängelte er. Bürgermeister Mario Schönwald versprach, deswegen erneut mit der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt zu sprechen. „Keinen mehr da rumlaufen zu lassen, das ist touristisch eine Katastrophe“, so Lüders.

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