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HIRSCHAID/BAD STAFFELSTEIN/ARNSTEIN: Garanten für lebendige Vielfalt in der Kirche

HIRSCHAID/BAD STAFFELSTEIN/ARNSTEIN

Garanten für lebendige Vielfalt in der Kirche

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    Erzbischof Ludwig Schick, Diakon Konrad Funk (2. v. li.) sowie Stadtpfarrer Georg Birkel (2. v.re.) und die Pastoralreferntin Silke Weiser-Oberkofer (3. v. re.), Mitarbeiterin in der Abteilung Liturgie des Erzbischöflichen Ordinariates mit den neu beauftragten Wort-Gottesdienstleiter und –leiterinnen (v. li.) Gerhard Popp (Arnstein), Sabine Liebl und Alexandra Lulei (beide Bad Staffelstein), Kerstin Weis (Uetzing) und Michaela Schorn-Gunzelmann (Frauendorf).
    Erzbischof Ludwig Schick, Diakon Konrad Funk (2. v. li.) sowie Stadtpfarrer Georg Birkel (2. v.re.) und die Pastoralreferntin Silke Weiser-Oberkofer (3. v. re.), Mitarbeiterin in der Abteilung Liturgie des Erzbischöflichen Ordinariates mit den neu beauftragten Wort-Gottesdienstleiter und –leiterinnen (v. li.) Gerhard Popp (Arnstein), Sabine Liebl und Alexandra Lulei (beide Bad Staffelstein), Kerstin Weis (Uetzing) und Michaela Schorn-Gunzelmann (Frauendorf). Foto: Red

    Bei einem feierlichen Wortgottesdienst sendete Erzbischof Ludwig Schick in der Pfarrkirche St. Vitus in Hirschaid kürzlich neue Leiter für Wort-Gottes-Feiern aus. Insgesamt zwölf Frauen und neun Männer aus den katholischen Seelsorgebereichen Bamberger Westen, Erlangen, Erlangen Nord-West, Fränkische Schweiz, Geisberg-Regnitztal, Gottesgarten, Gügel, Neubau und Obermain-Jura stehen nun zusätzlich als Gottesdienstbeauftragte zur Verfügung.

    „Mir ist es wichtig, dass die Kirche nicht einfach zugesperrt wird, weil der Pfarrer nicht da sein kann.“

    Gerhard Popp, Pfarrei St. Nikolaus Arnstein

    Für diese Feier hatten die Gottesdienstbeauftragten selbst für die Text- und Liedauswahl zusammengestellt. Und damit bewiesen, dass sie „keine Ersatzleute im Priestermangel, sondern eigenständig sind“. Sie werden in ihren Pfarreien die Vorbereitung und Leitung von Wort-Gottes-Feiern, von verschiedenen Andachtsformen, Betstunden, Bußgottesdiensten, Segensfeiern und von der Tageszeitenliturgie übernehmen.

    Die Gottesdienstbeauftragten garantieren damit eine lebendige Vielfalt liturgischer Feiern in den Gemeinden, wie eine 25-jährige Praxis im Erzbistum zeigt. Seit dem Beschluss des Bamberger Pastoralplans 2005 werden Gottesdienstbeauftragte ausgebildet. Derzeit gibt es rund 800 in der Erzdiözese. Durch die Neustrukturierung der Seelsorgebereiche und die geringe Zahl der Priester und pastoralen Hauptamtlichen gewinnt dieser ehrenamtliche Dienst zunehmend an Bedeutung.

    Erzbischof Ludwig Schick und die neu beauftragten Wort-Gottesdienstleiter und –leiterinnen nach der Feier in der Hirschaider Pfarrkirche St. Vitus.
    Erzbischof Ludwig Schick und die neu beauftragten Wort-Gottesdienstleiter und –leiterinnen nach der Feier in der Hirschaider Pfarrkirche St. Vitus. Foto: Red

    Aus dem „Seelsorgebereich Gottesgarten“ erklärten sich Michaela Schorn-Gunzelmann (Pfarrei St. Aegidius, Frauendorf), Kerstin Weis (Pfarrei St. Johannes der Täufer, Uetzing), Sabine Liebl und Alexandra Lulei (beide Pfarrei St. Kilian, Bad Staffelstein) sowie aus dem „Seelsorgebereich Obermain-Jura“ Gerhard Popp (Pfarrei St. Nikolaus Arnstein) bereit, den ihnen anvertrauten Dienst im Gottesdienst in Zusammenarbeit mit den Pfarrern zu übernehmen und mit den Gemeinden das Wort Gottes zu feiern.

    Seit Juli 2019 viel Zeit investiert

    Von Juli 2019 bis vergangenen September investierten sie Zeit und Ausdauer in die durch Corona unterbrochene Ausbildung. Pastoralreferntin Silke Weiser-Oberkofer, Mitarbeiterin in der Abteilung Liturgie des Erzbischöflichen Ordinariates, leitete 13 Treffen zu Hintergrund, Theologie und Aufbau der sonn- und werktäglichen Wortgottesdienstfeier. Ferner gehörten ein Studientag zum Thema Bibel und eine Abschlussarbeit über eine sonntägliche Wort-Gottes-Feier dazu. Ein Teil wurde den Teilnehmern während des Lock-Downs digital zum Selbststudium übermittelt.

    Von Begeisterung der Kinder angespornt

    Alexandra Lulei aus der Pfarrei St. Kilian in Bad Staffelstein zeigte sich dankbar über die würdige Aussendungsfeier und die im eigenen Glaubensleben weiterführende Ausbildung.
    Alexandra Lulei aus der Pfarrei St. Kilian in Bad Staffelstein zeigte sich dankbar über die würdige Aussendungsfeier und die im eigenen Glaubensleben weiterführende Ausbildung. Foto: Red

    Alexandra Lulei aus der Pfarrei St. Kilian in Bad Staffelstein zeigte sich dankbar über die würdige Aussendungsfeier und die im eigenen Glaubensleben weiterführende Ausbildung. „In der Ausbildung zur Erzieherin bekam ich das Handwerkszeug, um Kindergottesdienste vorzubereiten und zu feiern. Angesteckt von der Begeisterung der Kinder, tat ich das immer wieder von Herzen gerne. So gab es für mich kein Zögern, als unser Gemeindereferent Matthias Beck mich fragte, ob ich vielleicht am nächsten Ausbildungskurs teilnehmen möchte“, erzählte die 52-jährige Mutter von vier Kindern.

    „Die Pfarreien werden immer größer, und es gibt wenige Pfarrer. Mir ist es wichtig, dass die Kirche nicht einfach zugesperrt wird, weil der Pfarrer nicht da sein kann“, begründete der Kirchenpfleger Gerhard Popp aus der Pfarrei St. Nikolaus Arnstein seine Teilnahme an dem Ausbildungskurs.

    Die mitangereisten zuständigen Pfarrer und Diakone stellten anschließend ihre zukünftigen Gottesdienstbeauftragten vor. Diese erklärten gemeinsam ihre Bereitschaft, den Dienst in der Kirche zu übernehmen.

    Stadtpfarrer Georg Birkel von Seelsorgebereich Gottesgarten freute sich, dass die Frauen, die bereits engagiert in den Gemeinden mitgearbeitet haben, jetzt auch das Wort Gottes verkündigen. Und so die Verbindung der persönlichen Lebenserfahrung in Familie und Gemeinde miteinfließen lassen.

    Auch ein Taufgedächtnis mit gesegnetem Weihwasser gehörte zur Feier für die Wort-Gottes-Beauftragten.
    Auch ein Taufgedächtnis mit gesegnetem Weihwasser gehörte zur Feier für die Wort-Gottes-Beauftragten. Foto: Red

    „Nicht nur eine Engführung auf Gottesdienste oder sonntägliche Wort-Gottes-Feiern, sondern auch die Fähigkeit, Leben und Glauben zusammen zu bringen und mit der Bibel gewinnbringend zu verbinden und zu deuten, sehe ich als den großen Gewinn für uns hier im Gottesgarten. So können etwa auch Oasentage für Frauen und Männer sowie besondere Zeiten für Gruppen religiös begleitet werden“, fügte Pfarrer Birkel an. Der Vorstellungstermin für die Pfarreien in Frauendorf, Uetzing und Bad Staffelstein ist am Wochenende 23. und 24. Oktober.

    Synodaler Prozess werde vorweggenommen

    In der Wort-Gottes-Feier dankte der Bamberger Oberhirte den Frauen und Männern für ihre Bereitschaft, an der Verkündigung des Wortes Gottes teilzunehmen und das gottesdienstliche Leben in den Pfarreien und Seelsorgebereichen zu unterstützen. Erzbischof Ludwig Schick: „Sie vollziehen und nehmen in gewisser Weise voraus, was der synodale Prozess von Papst Franziskus auf den Weg bringen will.“ Dabei wolle der Papst nicht zuerst Themen in den Mittelpunkt stellen, sondern die Synodalität als solche stärken, erläuterte Schick.

    „Er wünscht, dass alle Getauften mehr Weggefährten werden und Weggemeinschaften bilden.“ Damit rufe er in Erinnerung, was das II. Vatikanische Konzil gesagt habe, „dass die Kirche das wandernde Volk Gottes auf dem Weg zur Vollendung im Himmelreich ist. Zum wandernden Volk Gottes gehören alle Christinnen und Christen; sie sollen entsprechend leben und handeln“.

    Erzbischof Ludwig Schick feierte die Wort-Gottes-Feier zur Aussendung der Gottesdienstbeauftragte.
    Erzbischof Ludwig Schick feierte die Wort-Gottes-Feier zur Aussendung der Gottesdienstbeauftragte. Foto: Red

    Das heißt, alle sollen in der Kirche entsprechend ihrem Wissen, ihrer Berufung und Stellung mitreden, mitentscheiden und mittun, das sei echte Synodalität! „Nur mitreden und mitentscheiden wollen, aber dann nicht anpacken, das ist zu wenig“, betonte der Bamberger Erzbischof. Deshalb lauten auch die drei Aufgaben und Ziele, die der Papst dem synodalen Prozess vorgibt: Communio, Participatio und Evangelisatio – Gemeinschaft, Teilnahme und Evangelisierung.

    Papst wolle Anfänge der Kirche in Erinnerung rufen

    „Der Papst will damit nichts Neues in die Kirche einführen. Er will das, was Kirche von Anfang an ausgemacht hat, in Erinnerung rufen und verstärken. Im Erzbistum Bamberg nennen wir das ,Gemeinsam Kirche sein‘“, so Erzbischof Ludwig Schick.

    Die Aussendung der Wort-Gottes-Beauftragten passt in diesen Rahmen und ist ein Beitrag zu dem, was der Papst wünscht. „Ich danke Ihnen, dass Sie am synodalen Prozess und Weg, an der Synodalität der Kirche, die Gemeinschaft ist, die Teilnahme am Leben der Kirche erfordert und Evangelisierung der Welt beabsichtigt, teilnehmen wollen“, schloss Erzbischof Ludwig Schick.

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