Das reich geschmückte Fachwerkgebäude des ehemaligen Gasthofs Adam Riese am Marktplatz gegenüber dem Rathaus ist eines der ältesten Häuser der Stadt. Seit vielen Jahren ruht dort der Wirtsbetrieb, nun hat ein Investor das Baudenkmal gekauft. Er will ihm zur alten Blüte verhelfen – mit rund 1,5 Millionen Euro.

Im Inneren bietet das Haus, das unmittelbar nach dem großen Stadtbrand von 1684 errichtet wurde, für manchen ungeahnte Schätze. So beispielsweise unter dem zentimeterdicken Kunststoffputz im Eingangsbereich Teile der original Wandbemalung aus der Bauzeit. Oder barocke Stuckdecken in den Räumen im Erdgeschoss sowie im ersten Stock, nebst urigen Fußböden. Oder die Treppe mit Jugendstilelementen. Vieles ist noch original, etliches aber auch in schlechtem Zustand.

So beispielsweise die einst abgehängte Decke: Da Vorbesitzer im Obergeschoss, wo einst der Tanzsaal war, nachträglich massive Mauern einzogen, bogen sich die Balken aus dem 17. Jahrhundert. Derzeit werden sie von Eisenpfosten notgesichert. Ziel des Investors ist es, den Urzustand in vielen Bereichen zu erhalten. Nach der aufwändigen und detaillierten Sanierung, die wohl im März 2021 i Erdgeschoss beginnt und sicher etliche Zeit dauert, soll hier wieder ein Gasthof mit Fremdenzimmern und Biergarten entstehen.