76 Prozent weniger Atemwegserkrankungen im ersten Halbjahr 2021 : So lautt eine der Kernthesen des DAK-Gesundheitsgeports für Bamberg Stadt und Landkreis, der dieser Tage von der Krankenkasse veröffentlicht wurde. Im ersten Halbjahr vergangenen Jahres hätten allgemein erwerbstätige Frauen und Männer in der Region Bamberg seltener krankheitsbedingt bei der Arbeit gefehlt, so die DAK in einer Pressemitteilung. Der Krankenstand in der Region lag bei 3,7 Prozent und um 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.
Damit waren an jedem Tag bis Ende Juni durchschnittlich 37 von 1000 bei der DAK versicherten Beschäftigten krankgeschrieben. Hintergrund des gesunkenen Krankenstands ist der massive Rückgang bei den Atemwegserkrankungen (minus 76 Prozent). Für das gesamte Jahr 2020, das ebenfalls analysiert wurde, betrug der Krankenstand in der Region 4,2 Prozent. Den meisten krankheitsbedingten Arbeitsausfall in Bayern hatten 2020 mit 4,8 Prozent die Landkreise Hof und Wunsiedel, den geringsten hatte der Landkreis München mit 2,8 Prozent.
Erkältungskrankheiten sind in der Rangliste ganz vorne dabei
Erkältungskrankheiten rangieren in der Statistik zum Krankenstand in der Region Bamberg oft unter den Top-3-Krankheiten, die am häufigsten zu Arbeitsunfähigkeit führen. Im ersten Halbjahr 2021 lagen sie jedoch nur auf Platz vier.
„Die Erkältungssaison im Frühjahr 2021 ist nahezu komplett ausgefallen.“
Marina Bernard, DAK-Gesundheit Bamberg
Bis Ende Juni kamen in der Region auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte 34 Fehltage wegen Atemwegserkrankungen, 111 Tage weniger als im Vorjahreszeitraum. „Die Erkältungssaison im Frühjahr 2021 ist nahezu komplett ausgefallen“, kommentiert Marina Bernard, Chefin der DAK-Gesundheit in Bamberg die Studienergebnisse. „Wir sehen, dass sich Homeoffice, Lockdown und verstärkte Hygienemaßnahmen positiv ausgewirkt haben. Sie schützen nicht nur vor Corona, auch andere gewöhnliche Erkältungserreger werden seltener übertragen.“
Gleichzeitig, so betont Bernard, seien die Begleitumstände der Pandemie gerade im ersten Halbjahr 2021 für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Region auch belastend gewesen. „Die bei uns versicherten Beschäftigten hatten in den ersten sechs Monaten ein Plus bei den Fehlzeiten aufgrund von Muskel-Skelett- und psychischen Erkrankungen.
Häufig Muskel-Skelett-Erkrankungen und psychischen Diagnosen
Der DAK-Gesundheitsreport für die Stadt und den Landkreis Bamberg analysiert neben dem ersten Halbjahr 2021 auch die Fehlzeiten des gesamten Vorjahres: Demnach gingen 2020 die meisten Ausfalltage auf das Konto von psychischen Erkrankungen, wie etwa Depressionen. Bezogen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte waren es 267 Tage.
Erkrankungen der Psyche waren für fast ein Fünftel (17,5 Prozent) des gesamten krankheitsbedingten Arbeitsausfalls verantwortlich. Fast gleichauf mit psychischen Erkrankungen lagen Muskel-Skelett-Erkrankungen. Mehr als jeder sechste Fehltag (17,4 Prozent) wurde 2020 von Rückenleiden und anderen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems verursacht.
Homeoffice und hybrides Arbeiten gesund gestalten
Die Analyse zeigt, wie sich vor dem Hintergrund der Pandemie, der Corona-Schutz- und Hygienemaßnahmen sowie des Homeoffices die Fehlzeiten in der Region entwickelt haben. Bundesweit sind im ersten Halbjahr 2021 fast 40 Prozent der Beschäftigten regelmäßig im Homeoffice gewesen. Aktuell stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, die vollständige oder teilweise Rückkehr an den Arbeitsplatz zu organisieren. Hybrides Arbeiten bezeichnet das Nebeneinander von Arbeiten im Büro und im Homeoffice.
Die DAK-Gesundheit ist eine der größten gesetzlichen Krankenkassen Deutschlands. Sie hat mehr als 750.000 Versicherte in Bayern, davon rund 21000 in der Region Bamberg. (red)