Bei der Fraktionssitzung von Grüne/SBUN in Bad Staffelstein wurde über den Umgang mit unbebauten, erschlossenen Bauflächen im Stadtgebiet, eine Stellplatzordnung ohne Begrünung in Zeiten der Klimakrise, Kriterien für Freiflächen-Photovoltaikanlagen, die Ergebnisse der Jugendwerkstatt und Baumfällungen für ein Baugebiet diskutiert.
Eine Baumschutzverordnung würde den Ersatz für Fällungen regeln
„Schade, dass das Versprechen, dass kein Baum gefällt werden muss, nicht eingehalten wurde“, sagte Werner Freitag. So fielen einige Bäume der Zubringerstraße für das neue Baugebiet am unteren Grasiger Weg zum Opfer. Diese Straße wirke zudem sehr massiv im Vergleich zur Rosenstraße, über die der Verkehr abgeleitet werden soll. Es bleibe zu hoffen, dass ein Ausgleich für die gefällten Bäume und Eingrünung erfolgen.
Eine von der Grüne/SBUN Fraktion gestellter Antrag auf eine Baumschutzverordnung wurde mehrheitlich im Klima- und Energieausschuss abgelehnt. Sie hätte einen Ausgleich geregelt. Dies wünschen sich die Stadträte von Grüne/SBUN auch bei allen Bauvorhaben, die mehrere Stellplätze beinhalten. „Wie soll sich ein Mehrfamilienhaus in die Umgebung von Gärten und Einfamilienhäusern einfügen, wenn vergessen wird es einzugrünen mit Bäumen, Hecken und Büschen?“, fragte Sandra Nossek. Eine Empfehlung zur Baumpflanzung laufe oft ins Leere, da dafür einfach kein Platz berücksichtigt, kein Geld in die Hand genommen und die Pflege gescheut werde. Doch für die Luftsauberkeit, die Abkühlung des Stadtklimas, die Vögel und Insekten und das Wohlbefinden des Menschen seien Bäume, Hecken und Büsche im Stadtbild ein entscheidender, positiver Faktor. Deshalb reichte die Fraktion bereits im Frühjahr einen Antrag zur Überarbeitung der Stellplatzordnung ein, doch dieser wurde bisher nicht behandelt.
Außerdem beantragten sie, dafür zu sorgen, dass erschlossene, bebaubare Bauflächen nicht für die nächsten Jahrzehnte aufgehoben werden und brach liegen, sondern jetzt für bauwillige Familien zur Verfügung stehen, so dass nicht immer weitere Baugebiete erschlossen werden müssen, da dies mit Flächenversiegelung verbunden ist. „177 dieser bebaubaren Flächen gibt es im Stadtgebiet von Bad Staffelstein – 177 die fehlen für die, die bauen wollen“, so Nossek.
Jugendwerkstatt: Pumptrack im Haushalt berücksichtigen
Erfreuliches gab es von der Jugendwerkstatt zu berichten, die im Stadtrat ihre Wünsche vorgetragen hat. „Ich bin diesbezüglich sehr zuversichtlich“, sagte Jugendbeauftragte Rica Kohmann. „Bürgermeister Mario Schönwald hat sich bereits mit uns in Verbindung gesetzt und scheint hier sehr offen dafür zu sein.“ Wichtig wäre es, die Kosten für die Errichtung einer gewünschten Pumptrack im Haushalt zu berücksichtigen. Das wollen die beiden Jugendbeauftragten Rica Kohmann und Christina Gründel erreichen.
Zur Errichtung von Photovoltaik Freiflächenanlagen möchte die Stadt einen Leitfaden erstellen und die Fraktionen sind aufgefordert, diesen mitzugestalten. „Ich erlebe ein sehr konstruktives Miteinander im Klima- und Energieausschuss“ sagte Sandra Nossek „und es gibt einige Flächen, die wir uns für eine Photovoltaik Freiflächenanlage gut vorstellen könnten, etwa Lärmschutzwälle oder auch wie bereits angefragt Steinbrüche.“ Wichtig seien die regionale Wertschöpfung, der Ausbau im Einklang mit Natur und Mensch und dass das wertvolle Landschaftsbild berücksichtigt wird. „Denn nur dann kann der so wichtige Ausbau der erneuerbaren Energien gut funktionieren“, ist Werner Freitag überzeugt.