Je mehr man sucht, desto mehr Versionen findet man von dem Grimm´schen Märchen „Sterntaler“. Beim Theaterworkshop mit dem Bamberger „Theater am Michelsberg“ wurde mit Blick auf die kleinen Teilnehmenden sogar ganz spontan improvisiert.

Ralf Ahlborn hatte am Mittwoch zehn Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis zwölf Jahren in die Schulaula der Pater-Lunkenbein-Grundschule eingeladen. Die Rolle des Sterntalers und des Engels wollten gleich mehrere Kinder haben, für die Rolle der Großmutter interessierte sich keines. Also wurde geknobelt und mit Schere, Stein, Papier und Brunnen beim Schni-Schna-Schnuk die Rollen zugewiesen.
Klassiker der Kinderliteratur
Ganze zweieinhalb Stunden führte der Bamberger Schauspieler die Kinder in die Welt des Theaters ein, erklärte, lies sie in verschiedene Kostüme schlüpfen und probte mit ihnen. Am Ende stand ein richtiges Theaterstück, das vor den stolzen Eltern und Geschwistern aufgeführt wurde und natürlich viel Beifall erhielt.
Der Inhalt ist vielen ein Begriff: Das arme Mädchen Sterntaler besitzt nach dem Tod seiner Eltern nur noch einen Koffer mit wenigen Habseligkeiten: ein Stück Brot, einen Apfel, eine Decke, ein paar Bonbons. Als es mutterseelenalleine im Wald sitzt, kommen verschiedene Menschen bei ihm vorbei: Eine Lehrerin, die sich verlaufen hatte, eine Mutter, die ihre Kinder sucht, ein hungriges Kind, ein frierendes Kind, ein Opernsänger, der seine Stimme verloren hatte und ein barfüßiges Kind. Allen hilft Sterntaler.

Die Kinder probten voller Eifer. Schauspieler Ralf Ahlborn musste nur wenig erklären: „Nie mit dem Rücken zum Publikum spielen, laut sprechen!“ Leider war dies das letzte mal, dass das Theater am Michelsberg zum Sommerferienprogramm in die Gemeinde Ebensfeld gekommen ist. Seit 13 Jahren war das Team in verschiedenen Schulen, Kindergärten und Gemeinden unterwegs. Ralf Ahlborn: „Ende Februar 2025 schließt unser Theater, der Mietvertrag wird nicht verlängert.“