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VIERZEHNHEILIGEN: Guardian Maximilian feiert erste Messe in Vierzehnheiligen

VIERZEHNHEILIGEN

Guardian Maximilian feiert erste Messe in Vierzehnheiligen

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    Am Ende des Festgottesdienstes segnete Guardian Maximilian Wasser, das Salz, die Kreide sowie den Weihrauch.
    Am Ende des Festgottesdienstes segnete Guardian Maximilian Wasser, das Salz, die Kreide sowie den Weihrauch. Foto: Gerd Klemenz

    Franziskanerpater Dr. Maximilian Wagner, der neue Guardian der Franziskaner-Gemeinschaft und Wallfahrtsrektor der Basilika, feierte am Dreikönigstag im „fränkischen Bethlehem“ seinen ersten Gottesdienst und stellte sich den Menschen vor.

    „Wenn ich Vierzehnheiligen höre, kommen mir viele festliche Anlässe und herzliche Begegnungen in den Sinn“, erinnerte sich der neue Guardian im Vorfeld. In Vierzehnheiligen fand immer das traditionelle „Brüderliche Pfingsten“ statt, bei dem sich Franziskaner aus ganz Deutschland, dem deutschen Sprachraum und mitunter ganz Mitteleuropa für ein paar Tage begegneten und ihre Erfahrungen austauschten. Im Rahmen der Vereinigung der vier deutschen Provinzen 2010 traf man sich des Öfteren im Vorfeld zu einem Mattenkapitel oder im 4D-Kooperationsrat im Diözesanhaus beziehungsweise im Haus Frankenthal. Selbst Provinzkapitel wurden da schon in bester Atmosphäre und trauter Umgebung abgehalten.

    Spürbarer Ort des Gebetes und der gelebten Sehnsucht nach Gott

    In Vierzehnheiligen durfte Pater Maximilian als letzter Provinzial der Bayerischen Franziskanerprovinz mit seinen Mitbrüdern ein „Fest der Jubilare“ feiern, bei dem besondere Geburtstagskinder, Priester- und Ordensjubilare unter den Brüdern mit einer Goldmedaille („Du bist Gold wert!“) geehrt wurden. „Die Basilika mit ihrem Lichterglanz, der festlichen Orgelmusik und dem spürbaren Ort des Gebetes und der gelebten Sehnsucht nach Gott bot dabei neben der ausgesprochen guten Küche der Schwestern dafür das entsprechende Ambiente. Unsere ehemaligen Mitbrüder waren einmal für ein Wochenende dorthin eingeladen und haben ebenfalls die Schönheit und den Reiz des Wallfahrtsortes genossen“, schwärmte der Franziskanerpater.

    „Mich freut es heute noch, dass es seiner Zeit gelungen ist, dass unsere pflegebedürftigen Brüder im Seniorenheim der Schwestern kompetente Betreuung und gastliche Aufnahme fanden, als wir in München unsere eigene vollstationäre Pflegestation wegen der langfristig absehbaren Unterbesetzung schließen mussten“, erinnert sich Pater Maximilian.

    Der Lebenslauf von Pater Maximilian Wagner

    Franziskanerpater Dr. Maximilian Wagner zelebrierte am Dreikönigstag im „fränkischen Bethlehem“ seinen ersten Gottesdienst.
    Franziskanerpater Dr. Maximilian Wagner zelebrierte am Dreikönigstag im „fränkischen Bethlehem“ seinen ersten Gottesdienst. Foto: Gerd Klemenz

    Am Erntedanksonntag 1966 wurde Pater Maximilian in Ingolstadt an der Donau als zweiter von drei Buben geboren und erhielt den Vornamen Thomas. Sein älterer Bruder Bernd gehört zur Ordensgemeinschaft der Redemptoristen und ist derzeit Pfarrer in Würzburg, sein jüngerer Bruder Wolfram arbeitet als Gymnasiallehrer in Ingolstadt. Nach der Grundschule besuchte Thomas Wagner in seiner Heimatstadt das humanistische Reuchlin-Gymnasium, das er im Mai 1986 erfolgreich mit dem Abitur abschloss. In seiner Heimatgemeinde Sankt Augustin war er als Oberministrant und bei den Pfadfindern (DPSG) in der Jugendarbeit tätig.

    Am Franziskustag 1986 wurde er in Bad Tölz zu Beginn des Noviziats eingekleidet und erhielt den Ordensnamen Maximilian. Ab November 1987 studierte er an der Hochschule der Jesuiten Philosophie (Abschluss: Baccalaureat) und an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Theologie (Abschluss: Lizentiat). Die Feierliche Profess legte Pater Maximilian am 3. Oktober 1991 in Sankt Anna in München ab.

    Letzter Provinzhäuptling der Bayerischen Franziskanerprovinz

    Erster Einsatzort als Pastoralpraktikant und Diakon war Pfreimd in der Oberpfalz. Nach der Priesterweihe am 24. April 1994 durch Friedrich Kardinal Wetter in Sankt Anna in München war er dreieinhalb Jahre als Kaplan in der Pfarrei Sankt Ludwig in Nürnberg eingesetzt. Von Oktober 1997 bis Februar 2001 promovierte er an der Ordenshochschule Antonianum in Rom im Fach „Franziskanische Spiritualität“. Seine Doktorarbeit mit dem Titel „Da berühren sich Himmel und Erde“ beschäftigte sich mit „Symbol und Sakrament in den Predigten des heiligen Antonius von Padua“.

    Von 2001 bis 2004 übernahm er die Jugendarbeit und Berufungspastoral „Orientierung an Franziskus“ in der franziskanisch-geschwisterlichen Gemeinschaft in Ingolstadt, ein Projekt, bei dem im Kloster dauerhaft auch Laien mit lebten. Beim Provinzkapitel 2004 in Hammelburg wählten ihn die Brüder zum letzten Provinzhäuptling der Bayerischen Franziskanerprovinz, die am 1. Juli 2010 in die Deutsche Franziskanerprovinz mündete.

    Im Einsatz auf dem Hülfensberg in Eichsfeld und in Berlin-Wilmersdorf

    Von 2010 bis 2013 war Pater Maximilian neben seiner Aufgabe als Generalvisitator der Provinz Austria (Österreich, Südtirol und Schweiz) als Wallfahrtsleiter und Hausleiter des „Klosters zum Mitleben“ auf dem Hülfensberg in Eichsfeld (Thüringen) eingesetzt. Die letzten sieben Jahre war er in der Großstadtpfarrei Sankt Ludwig in Berlin-Wilmersdorf eingesetzt. Jetzt hat er sein Amt als Guardian auf dem heiligen Berg am Obermain angetreten.

    Georg Hagel spielte gekonnt die Rieger Orgel, und Sopranistin Radka Loudova-Remmler bereicherte gesanglich diesen besonderen Gottesdienst.
    Georg Hagel spielte gekonnt die Rieger Orgel, und Sopranistin Radka Loudova-Remmler bereicherte gesanglich diesen besonderen Gottesdienst. Foto: Gerd Klemenz

    Sein erster Gottesdienst im „fränkischen Bethlehem“ feierte er am Fest der Erscheinung des Herrn unter Einhaltung der aktuellen Maßnahmen im Blick auf die Corona-Pandemie. Georg Hagel spielte gekonnt die Rieger-Orgel, und Sopranistin Radka Loudova-Remmler aus Klosterlangheim bereicherte gesanglich diesen besonderen Gottesdienst.

    Was soll ein neugeborenes Kind mit Gold, Weihrauch und Myrrhe?

    „Am Dreikönigstag stellte ich Kindern im Familiengottesdienst die Frage: Gold, Weihrauch und Myrre haben die drei Weisen aus dem Morgenland Jesus mitgebracht. Wie findet ihr das, was meint ihr dazu?“, so Pater Maximilian zu Beginn seiner Predigt. Ein Kind sagte, die wollten dem Christkind eben etwas ganz Besonderes schenken, was es sich nicht selbst kaufen kann. Ein anderes Kind meinte: Gold ist das Wertvollste und ein guter Start für das Sparkonto. Ein drittes Kind meldet sich: Ich finde die Geschenke ziemlich schräg und daneben. Was soll denn ein neugeborenes Kind mit all dem Kram anfangen? „Was die Geschenke der drei Weisen bedeuten, hat mir noch keiner erklärt“, sagte ein anderes Kind.

    Gold für den König, Weihrauch für den Priester

    Hinter diesen drei Geschenken steckt eine Botschaft. Die drei Sterndeuter erzählen, wie sie Jesus sehen und welche Sehnsucht er erfüllen soll, welche wichtige Aufgaben er für die Menschen haben wird. „Gold gehört ursprünglich nur dem König, der damit seine Mitarbeiter bezahlte und belohnte. Jesus bekommt Gold geschenkt. Damit sagen sie ihm: Du sollst für uns wie ein König sein, der uns regiert und uns den richtigen Weg im Leben zeigt.

    Weihrauch ist ein Harz, das, auf einer glühenden Kohle erhitzt, einen wohlriechende Duft im ganzen Raum verbreitet. Weihrauch schenken sie Jesus, um ihm zu zeigen: Wir suchen einen, der uns hilft, mit Gott näher in Verbindung zu kommen. Der Weihrauch als Geschenk erinnert daran, dass Jesus als Priester die Menschen mit Gott in Kontakt bringen wird.

    Myrrhe ist ebenfalls ein Harz, aus dem man ein bitteres, aber hochwirksames, desinfizierendes Medikament herstellt. Der bittere Beigeschmack deutet bereits Jesu Leiden und Sterben an“, erklärte der neue Guardian.

    „Ich weiß mich reich beschenkt, an einem so wunderbaren Ort mit so vielen Gottsuchern unterwegs sein zu dürfen.“

    Guardian Maximilian

    Angeführt von Kirchenschweizer Daniel Reitz und Ministranten, zog Guardian Maximilian zum Hochaltar.
    Angeführt von Kirchenschweizer Daniel Reitz und Ministranten, zog Guardian Maximilian zum Hochaltar. Foto: Gerd Klemenz

    „Was können wir heute Jesus schenken, womit ihm eine Freude machen?“, stellte schließlich Pater Maximilian in den Raum. Die folgende Geschichte „Erst eilig, dann heilig“ von Ludwig Burgdörfer gab dazu eine wertvolle Anregung. „Als Neuer in Vierzehnheiligen fühle ich mich als Anfänger mit leeren Händen. Jesus ist mein Strohhalm, an dem ich mich festhalten will. Zugleich weiß ich mich reich beschenkt, an einem so wunderbaren Ort mit so vielen Gottsuchern unterwegs sein zu dürfen, und freue mich auf unsere gemeinsame Zeit im oberfränkischen Bethlehem. Möge sie für viele zum Segen werden“, so der Franziskanerpater zum Schluss. Am Ende des Festgottesdienstes segnete Guardian Maximilian das Wasser, das Salz, die Kreide sowie den Weihrauch.

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