Er war Arzt. Und er war Maler. Seine Arbeiten werden jedes Jahr bei der „Lamprechtiade“ in Kloster Banz gewürdigt, heuer bereits zum 15. Mal.
Fritz Lamprecht, genauer Karl Friedrich Maximilian Lamprecht, kam im März 1892 in München zur Welt und studierte von 1911 bis 1914 Medizin, dann unterbrach er sein Studium, um im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger zu dienen. 1920 legte er sein medizinisches Staatsexamen ab.
Neben dem Medizinstudium erwarb er als Autodidakt beachtliche Malkenntnisse, mit dem Verkauf seiner Bilder finanzierte er sich das Studium. Seine Bilder wurden im Glaspalast ausgestellt, auch die zu der Zeit angesehene Galerie Helbig war an seinen Werken interessiert, wie aus einem Auktionsheft aus dem Jahr 1920 hervorgeht. Er malte nicht nur Landschaften, sondern auch Menschen und Tiere in Öl und Aquarell. Seine Bilder sind über die ganze Welt verstreut, wie viele es genau sind, ist unbekannt. Er starb 1945.
Schenkung von 60 Werken
Seine Tochter, Inge Müller-Lamprecht, besaß rund 60 Werke ihres Vaters. Um diese weiterhin zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, verfügte sie, dass diese Bilder an die Hanns-Seidel-Stiftung übergehen unter der Voraussetzung, dass diese dort ausgestellt und einmal im Jahr der Öffentlichkeit zugänglich gemacht würden.

In seiner Begrüßung ging Michael Möslein, der Leiter des Bildungszentrums Kloster Banz, auf diese Ausstellung ein, die so genannte „Lamprechtiade“. „Heute feiern wir einen Geburtstag, es ist die 15. Lamprechtiade“, so Möslein. Inge Müller-Lamprecht starb 2007. Nach zwei Jahren, die die Übergabe der Werke in Anspruch nahmen, wurde am 30. November 2009 die Ausstellungseröffnung durch den damaligen Hauptgeschäftsführer Dr. Peter Witterauf gefeiert.
Kein Besuch aus Bad Berneck
Erstmalig fehlten heuer die „Lamprechtianer“ aus Bad Berneck, die bisher jedes Jahr, egal bei welcher Witterung, zu dieser Veranstaltung angereist sind. „Man lässt sich aus Altersgründen entschuldigen“, informierte Michael Möslein und verlas einen Brief, in dem die Bad Bernecker ihr Bedauern ausdrückten und viel Erfolg bei der Lamprechtiade wünschten.
Passend zum 15. Geburtstag der Ausstellung wies Möslein auch auf den 40. Geburtstag der Hanns-Seidel-Stiftung hin und auf die Aufsteller, auf denen man die Geschichte von Kloster Banz nachvollziehen könne. Dr. Renate Höpfinger, Leiterin der Bibliothek, bot eine Führung durch die Jubiläumsausstellung „Bildung – Begegnung – Begeisterung, 40 Jahre Hanns-Seidel-Stiftung Kloster Banz“ an. Auch eine Führung durch die Bilderausstellung des Malers Fritz Lamprecht gab es.
„Bildung – Begegnung – Begeisterung, diese drei Worte ziehen sich wie ein roter Faden durch 40 Jahre Hanns- Seidel-Stiftung.“
„Bildung – Begegnung – Begeisterung, diese drei Worte ziehen sich wie ein roter Faden durch 40 Jahre Hanns-Seidel-Stiftung“, so Dr. Höpfinger in ihrer kurzen Ansprache. Und diese Begeisterung lasse sich in Zahlen ausdrücken. So waren im vergangenen Jahr 1.100.000 Teilnehmertage zu verbuchen, wobei ein Teilnehmertag einen kompletten Tag in Vollpension bedeutet. Die Verweildauer habe im Schnitt zwei Tage betragen. Umgerechnet sei eine halbe Million Menschen zu Besuch in Kloster Banz gewesen.
„In Oberfranken liegt der Durchschnitt bei 1.070.000 Teilnehmertagen, also waren wir da etwas besser“, lachte Michael Möslein, bevor er die Gäste zu den Führungen entließ, die auch einen Besuch der Petrefaktensammlung im Museum einschloss (separater Bericht folgt). Nach den Führungen traf man sich zu einem Stehimbiss und Getränken, um das Gesehene und Erlebte gemeinsam Revue passieren zu lassen.