Seit 1999 rundet der Kurpark mit den Gradierwerken das Angebot im Bad Staffelsteiner Kur-Zentrum ab. Er lädt zahlreiche Besucher nicht nur während des Sommers zum Flanieren und Entspannen ein. Das doppelflügelige Gradierwerk im Bad Staffelsteiner Kurpark ist ein sogenanntes „Freiluft-Inhalatorium“. Durch die Zerstäubung der Heilsole entsteht rund um die Gradierwerke ein gesundheitsförderliches Mikro-Klima.
Minerale der Sole werden beim Verrieseln an die Luft abgegeben
Im Aerosol sind die Minerale der Sole enthalten, die zur Vorsorge oder für Heilbehandlungen eingesetzt werden. Die Gradierwerke stehen seit Ende März bis in den Spätherbst hinein täglich und kostenlos im Kurpark zur Verfügung. Die heilende Wirkung des Aerosols wurde durch mehrere Studien bestätigt. Vor allem zur Therapie von dermatologischen und asthmatischen Beschwerden ist diese Behandlung bestens geeignet.

„Die Gradierwerke wurden aus heimischem Lärchenholz in traditioneller Holzbauweise gefertigt, die Schwarzdornfläche ist 1200 Quadratmeter groß und die Gradierwerke sind 55 Meter lang, zwölfeinhalb Meter breit und elf Meter hoch“, informiert Markus Alin vom Kur und Tourismus Service Bad Staffelstein.
Wie funktionieren sie? Durch gleichmäßig angeordnete Aussparungen wird die Original-Sole auf die sich darunter befindenden Schwarzdorn-Zweige verteilt. Sie rinnt über die feinen Verästelungen der Zweige und wird so zerstäubt. Es entstehen kleine Tröpfchen in der Luft, die Aerosole. Etwa zwölf Kubikmeter Sole werden in einer Stunde umgewälzt. Das Wasser verdunstet beim Gradierprozess, doch das Salz bleibt erhalten. So hat die Sole im Gradierwerk nach einer gewissen Zeit einen Salzgehalt von bis zu 25 Prozent – und schafft das für Atemwegserkrankungen so heilsame Aerosol. (Gradieren bedeutet allmählich konzentrieren, stärker werden).

Würde zurzeit die Corona-Pandemie Begegnungen nicht verbieten, könnten Besucher der Gradierweke sogar noch unter fachmännischer Anleitung ihre Atemtechnik verbessern. Das kostenlose Angebot der Obermain Therme fand bis vor der Pandemie jeden Samstag nachmittag statt und zwar von Ostern bis Ende Oktober.
Besserer Schutz vor Infektionen und Allergien
Der positive Einfluss salzhaltiger Luft auf die Atemwege ist bekannt. Verbunden mit der richtigen Atemtechnik können die feinen Soletröpfchen bis in die engen Verzweigungen der Bronchien eindringen. Durch leichte Bewegungstherapie kann dieser Effekt noch erhöht werden. Ziel des Atemtrainings ist ein richtiges und bewusstes Atmen, leichteres Abhusten von Bronchialschleim, sowie eine bessere Befeuchtung der Atemwege, um damit einen wirkungsvollen Schutz gegen Infektionen und Allergien zu erzielen.