Was die politische Gleichberechtigung im Landkreis Coburg anbelangt, geht die Gemeinde Itzgrund mutig voran. Bei der Kommunalwahl haben die Itzgrunder Bürger das erste Mal mit der CSU-Poltikerin Nina Liebermann eine Frau an die Spitze der Gemeinde gewählt, nach der früheren Neustadter Oberbürgermeisterin Dr. Irene Schneider-Böttcher die zweite Verwaltungschefin im Coburger Land. Zum Zweiten Bürgermeister im Itzgrund wurde der bisherige Dritte Bürgermeister Horst Porzelt (SPD) gewählt. Und dann setzte sich noch eine Frau durch: Dritte Bürgermeisterin ist Stephanie Schmidt von den Freien Wählern.
Bürgermeisterin Liebermann kommt aus Kaltenbrunn, der Zweite Bürgermeister Horst Porzelt aus Merkendorf und Dritte Bürgermeisterin Schmidt aus Welsberg. Bei der Wahl zum Zweiten Bürgermeister setzte sich Horst Porzelt gegen die ebenfalls nominierte Stephanie Schmidt mit acht Stimmen durch. Die wurde mit elf Stimmen zur Dritten Bürgermeisterin gewählt. Das Führungsquartett der Gemeinde ergänzt noch die Leiterin der Gemeindeverwaltung, Sandra Kob.
Braucht der Itzgrund einen eigenen Bauausschuss?
Da gab es auch zum Neustart des Gemeinderates auch gleich ein paar Beschlüsse zu fassen. Beschlossen wurde die „Satzung zur Regelung des Örtlichen Gemeindeverfassungsrechts“ und die Geschäftsordnung. Die Beschlüsse erfolgten zwar einstimmig. Vor dem finalen Beschluss wurde aber erst einmal über die Notwendigkeit eines eigenen Bau- und Umweltausschusses diskutiert. Bürgermeisterin Liebermann etwa sympathisierte durchaus mit dem Verzicht auf einen separaten Bauausschuss, vor allem aus Gründen der Verwaltungsvereinfachung. SPD-Fraktionsführer Jürgen Alt wollte den Bauauschuss beibehalten: „Ich sehe da keine Entmachtung des Gemeinderates!“ Mit einer Mehrheit von acht (zu sieben) Stimmen, wird es wieder einen Bauausschuss geben. Fraktionsführer sind für die Sozialdemokraten Jürgen Alt aus Lahm, für die CSU Norbert Köhler aus Herreth, für die Freien Wähler Matthias Bauer aus Gleußen und für die Kommunale unabhängige Liste Matthias Schorn aus Gleußen. Seniorenvertreter ist weiterhin Horst Porzelt.
Die Porzelts: Eine politisch sehr engagierte Familie
Und es gibt im Gemeinderat noch eine inoffizelle in Sachen Politik „ökumenische“ Gruppe: Zweiter Bürgermeister Horst Porzelt ist ja bei der SPD. Sein Sohn Hannes Porzelt, auch aus Merkendorf, ist jetzt CSU-Gemeinderat. Die Schwester Salome Porzelt aus Herreth gehört wiederum zu den Sozialdemokraten.