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WIESEN: Johanna König aus Wiesen näht Tannenbäume gegen den Hunger

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Johanna König aus Wiesen näht Tannenbäume gegen den Hunger

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    Johanna König hat die Weihnachtsbäumchen alle selbst genäht.
    Johanna König hat die Weihnachtsbäumchen alle selbst genäht. Foto: red

    Wiesen „Ich heiße Johanna, bin sieben Jahre alt, und mir hat die Aktion ,Kinder helfen Kindern‘ sehr gefallen. Ich möchte weitere Spenden sammeln und dazu beitragen, dass Familien in armen Ländern weniger Hunger leiden müssen.“ So lauten die ersten Zeilen in einem offenen Brief von Johanna König. Er liegt neben ihrer kleinen Ausstellung in Bad Staffelstein. Johanna hat eine außergewöhnliche Aktion ins Leben gerufen. Das Obermain-Tagblatt im Gespräch mit Johannas Mama, Daniela König.

    Für den guten Zweck: Voller Eifer sitzt dieSiebenjährige an ihrer Nähmaschine.
    Für den guten Zweck: Voller Eifer sitzt dieSiebenjährige an ihrer Nähmaschine. Foto: Monika Schütz

    Frage: Hallo, Frau König, Johanna schreibt, ihr habe die Aktion „Kinder helfen Kindern“ gut gefallen – wo hat sie das denn gesehen oder gehört? Was kann man sich darunter vorstellen?

    Daniela König: Wir bekommen von der katholischen Kirche die Zeitschrift „bonikids“, und da war eine Bastelkrippe mit einer Spendendose von „Kinder helfen Kindern“ drin. Johanna hat gebastelt und nach und nach ihr Sparschwein dafür geplündert. Das Thema hat sie immer wieder beschäftigt, und so hat sie für sich beschlossen, weitere Spenden zu sammeln. Da sie gerne näht, entstand die Idee, kleine Weihnachtsbäume aus Stoff zu nähen und zu verkaufen. Jetzt allerdings für die Ärmsten der Armen. Sie möchte Familien helfen, die unter Hunger leiden. Daher haben wir uns für eine Spende an die Welthungerhilfe entschieden.

    Wieso kann sie nähen? Hat Johanna einen Nähkurs gemacht?

    König: Johanna hat ein wenig von mir das Nähen gelernt und war auch mal mit mir zusammen bei meiner Nählehrerin Frau Müller in Reundorf dabei, die ihr Manches beigebracht hat. Sie hat eine normale, einfache Nähmaschine.

    Bastelt sie auch die Weihnachtskarten?

    König: Bei den Weihnachtskarten für ihre Aktion habe ich mitgebastelt.

    Johannas Spendenbox: Sie sammelt für die Welthungerhilfe.
    Johannas Spendenbox: Sie sammelt für die Welthungerhilfe. Foto: Monika Schütz

    Die genähten Weihnachtsbäumchen im Stand von Familie Teuchgräber stehen mittels „Stamm“ auf einer kleinen runden Baumscheibe: Wer hat das angefertigt?

    König: Die Stämme und auch der Aufsteller für die Anhänger wurden von ihrem Papa Markus König gefertigt. Wir sind alle begeistert und versuchen ihr zu helfen, dass sie möglichst viele Spenden zusammenbekommt und so spürt, dass sie selbst etwas mit ihrem Einfall und ihrer Tatkraft bewirken kann.

    Auf Familie Teuchgräber sind wir deshalb gekommen, weil deren Tochter und Johanna seit der Kindergartenzeit im Waldkindergarten Banz sehr gute Freundinnen sind. Ich habe Katharina Teuchgräber von Johannas Idee geschrieben und sie war sofort begeistert und hat zugesagt. Sie steht ja für regionale Produkte, vertreibt Produkte, bei denen aufs Tierwohl geachtet wird, und war auch für so eine soziale Aktion direkt zu begeistern. Weitere Unterstützung hat Johanna von einer Freundin durch eine Stoffspende erhalten.

    Wie stellt ihr euch die Spendenübergabe vor: Überweist ihr die Summe? Oder packt die Familie gemeinsam Päckchen?

    König: Johannas Idee, Spenden zu sammeln, wurde über die Spendenaktion „Kinder helfen Kindern“ ausgelöst. Aber ihre eigene Spendenaktion hat sie gestartet für die Welthungerhilfe. Ihr ist es wichtig, ein Spendenziel auszusuchen, bei dem hungernden Familien geholfen werden kann. Die Spendenübergabe haben wir uns einfach als Überweisung der Gesamtsumme vorstellt.

    Johanna setzt sich also nach den Hausaufgaben hin und näht? Wann hat sie die Aktion begonnen? Wieviel hat sie schon genäht?

    König: Die Aktion hat am 8. Dezember angefangen. Es war alles eher spontan. Zu den größeren Bäumchen kam dann spontan die Idee mit den Anhängern und kurz vor dem Aufstellen dann noch die Idee mit den Weihnachtskarten. Johanna macht immer erst ihre Hausaufgaben, und danach legt sie dann los. Am ersten Tag war die Motivation am größten, und sie hat direkt 15 Bäume genäht!

    Johannas Ausstellung ist im Stand der "Wanderhühner" inBad Staffelstein zu sehen.
    Johannas Ausstellung ist im Stand der "Wanderhühner" inBad Staffelstein zu sehen. Foto: Monika Schütz

    Seit wann und vor allem wo ist die Ausstellung zu sehen? Wie lange geht sie noch?

    König: Seit 10. Dezember stehen die Bäumchen im Verkaufslädchen von den „Staffelsteiner Wanderhühnern“ (Anmerkung: in der Bischof-von-Dinkel-Straße, Nähe Batzner). Am zweiten Tag haben wir bereits die kleinen Anhänger aufgefüllt, weil alle weg waren. Johanna ist sehr, sehr glücklich, dass sie so positives Feedback bekommen hat und die ersten Bäumchen schon ein neues Zuhause gefunden haben. Anfang der Woche wollen wir die Bäumchen auch in Döringstadt im Pferdehof Pegasus ausstellen. Wie lang die Aktion geht, können wir ehrlich gesagt nicht sagen, da wir möchten, dass sie nur solange näht, wie es ihr Freude bereitet. Sie soll ja mit einem guten Gefühl diese Aktion in Erinnerung behalten.

    Was hat Johanna noch für Hobbys?

    König: Sie tanzt Ballett und reitet gerne.

    Ihr Eltern „unterstützen“ sie: Wie stellt man sich das vor?

    König: Stoffe darf sie aus unserem Materialfundus nehmen, wenn etwas hakt oder schwierig ist, schaue ich beim Nähen mit über die Schulter, die Stämme sind von ihrem Papa. Wir füllen beim Stand auf, wenn etwas fehlt – halt ein bisschen die Organisation.

    Ein Schlusswort von Johanna: Was ist ihr noch wichtig?

    König: Ihr macht das Nähen viel Freude, und sie hofft, dass sie damit helfen kann, dass hungrige Kinder Essen bekommen können.

    Herzlichen Dank für das Interview.

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