Hochzeitstage und Ehejubiläen geben immer wieder Anlass, innezuhalten und die Ehebeziehung neu zu bedenken. Aus der gesamten Erzdiözese Bamberg kamen an zwei Wochenenden wieder zahlreiche Jubelpaare, die bereits seit 40, 50 oder 60 Jahren verheiratet sind, um in Vierzehnheiligen gemeinsam zu feiern.
Unter den Mottos „Jeden Morgen weckt er mein Ohr“ sowie „Nie sollen Liebe und Treue dich verlassen“ luden die Bildungshäuser Vierzehnheiligen von Freitagabend bis Sonntagmittag ins Haus Frankenthal ein. Dort hatten der geistliche Rektor, Professor Dr. Elmar Koziel, sowie die Franziskusschwester Christina Schirner und die Gemeindereferentin Elfi Lurz aus Weißenbrunn ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm zusammengestellt. Neben gemeinsamen Gesprächen, Zusammenkünften und Vorträgen stand auch ein bunter Abend sowie eine Matinee mit dem Bamberger Geschichtenerzähler Erik Berkenkamp an.

„Es war wieder ergreifend und tiefsinnig, was einem hier an den drei Tagen geboten wurde.“
Marga Loch, Litzendorf
Viele Lebenserfahrungen tauschten die Jubelpaare aus. Aus Burgebrach war das Ehepaar Rechtler zu diesem Wochenende angereist, im Juni feierten sie ihr 50. Ehejubiläum. „Wir haben es von Bekannten erfahren, die auch schon hier waren. Sehr besinnliche und wunderschöne Tage mit einem gutem Programm haben wir hier verbracht. Man kann es nur weiterzuempfehlen“, lobte Christine Rechtler. Am Sonntag zum Gottesdienst in die Basilika kamen auch ihre Töchter Martina und Barbara sowie die Enkelin Samira, was das Jubelpaar sichtlich freute.
Ihre diamantene Hochzeit feierte im August das Ehepaar Loch aus Litzendorf. „Beim Einkehrtag der Landfrauen wurde es von Schwester Christina angeboten. Wir waren bereits vor zehn Jahren hier. Es war wieder ergreifend und tiefsinnig, was einem hier an den drei Tagen geboten wurde“, schwärmte Marga Loch.

Lauter und stiller Jubel
Mit Angehörigen, Verwandten und Freunden feierten 49 Jubelpaare an zwei Wochenenden am Gnadenaltar in der Basilika einen feierlichen Dankgottesdienst mit Professor Dr. Elmar Koziel. In seiner Ansprache ging der Domkapitular auf den Unterschied zwischen „lautem“ und „stillem Jubel“ ein. So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich falle auch ihr Jubel, ihre Freude und Begeisterung aus.
Professor Koziel zeigte verschiedene Ereignisse und Situationen auf, die für die lautere oder die stillere Richtung sprechen. „Gegenseitiges Bestärken, Zusprechen und Ermutigen braucht den Dialog von Herz zu Herz – und eher nicht die sprichwörtlich ,große Sause‘, wie sie damals am Hochzeitstag am Platz gewesen war. Ihre gemeinsame Zeit, diese vielen Jahre miteinander, sind wahrlich ein Grund, innezuhalten und dankbar und froh zu sein“, schloss der Domkapitular.

Rosen und romantische Blicke
Noch in der Basilika überreichte der Bräutigam eine Rose an seine „Liebste“ als Zeichen der Verbundenheit. Die romantischen Blicke, die sich dabei die Ehepaare zuwarfen, ließen erkennen, dass das Feuer der Liebe noch immer in ihnen brennt. Wie zu Beginn der Feierlichkeiten ging es dann in einem formierten Zug durch den Haupteingang hinaus. Auf den Stufen der Basilika gab es ein Erinnerungsfoto, ein gemeinsames Treffen mit viel Unterhaltung und ein Mittagessen schlossen die Feierlichkeiten in Vierzehnheiligen ab.