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OBERLEITERBACH: Jubiläumsbier des Gartenbauvereins Oberleiterbach

OBERLEITERBACH

Jubiläumsbier des Gartenbauvereins Oberleiterbach

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    Die Würze ist fertig, nun heißt es gären und reifen lassen. Fotos: Martina Drossel
    Die Würze ist fertig, nun heißt es gären und reifen lassen. Fotos: Martina Drossel

    677 Gramm. Das, was Martina Drossel zuvor unter Aufsicht von Diplom-Braumeister Jörg Binkert abgewogen hat, darf Regina Stöhr nun der Würzepfanne zuführen. „Perle“ heißt der Hopfen treffenderweise, der nun in den kochenden Sud Jubiläumsbiers gegeben wird. Es dampft aus dem silberglänzenden Kessel – und es riecht verführerisch süßlich.

    Der Oberleiterbacher Gartenbauverein wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Dieses Jubiläum nahm das Vorstandsteam zum Anlass, um in Breitengüßbach ein eigenes Bier einzubrauen. Dabei lernte die Delegation an zwei Tagen nicht nur etliches rund ums Bierbrauen, sondern auch Wissenswertes rund um die Geschichte des besonderen Lebensmittels.

    12,55 Prozent Stammwürze: Vorsitzende Angela Hennemann ist zufrieden.
    12,55 Prozent Stammwürze: Vorsitzende Angela Hennemann ist zufrieden.

    Tags zuvor hatte eine kleine Abordnung des Gartenbauvereins um Vorsitzende Angela Hennemann bereits Vorarbeit geleistet. Es galt, den Inhalt der stattliche 50 Kilogramm schweren Säcke Pilsener und Münchener Malz mit Muskelkraft in die Malzgosse zu hieven. Diplom-Braumeister Jörg Binkert erläuterte dabei den Unterschied zwischen Mahlen und Schroten: Durch zwei Walzen wird das Malz eher aufgebrochen denn gleichmäßig gemahlen. Denn, so ergänzte die Lätterbocher Braumeisterin in spe, Karina Schuster, die Spelzen seien wichtig für den weiteren Produktionsprozess, als natürliche Filterschicht beim Läutern.

    Zuerst die „Perle“

    Früh um 6 Uhr hatte Jörg Binkert am Folgetag bereits eingemaischt. Dabei wurde die Stärke in Zucker umgewandelt. Danach wurden beim Abläutern die festen von den flüssigen Bestandteilen getrennt. Dann wurde zum ersten Mal die teuerste Zutat beim Bierbrauen zugegeben: der Hopfen – die „Perle“. Fünf Minuten vor Ende des Kochens kamen dann noch 378 Gramm „Select“ dazu. Abermals Hopfen, „aber das ist der, der geschmacklich im Bier bleibt, denn er prägt das Aroma“, so Karina Schuster. Und damit den Geschmack und den Geruch. Die Würze ist bald bereit zum Ausschlagen.

    Karina Senger wiegt die Hopfenpellets ab.
    Karina Senger wiegt die Hopfenpellets ab. Foto: Martina Drossel

    Vor der zweiten Hopfenzugabe war im Läuterbottich schon ausgetrebert worden: Die Treber, die dreimal ausgewaschen wurde, um auch wirklich all die wertvollen Inhaltsstoffe in das künftige Bier zu bekommen, wird mit dem Hackwerk herausgeräumt. Danach kommt „der Brauerbesen“ zum Einsatz. Der was? Jörg Binkert blickt in ratlose Gesichter und grinst. „Der Brauerbesen ist der Wasserschlauch“, sagt er. Damit wird der Bottich gereinigt. Die Treber lässt sich nun noch als Futter für Rinder gebrauchen. Ein Bauer der Region hat dafür Verwendung.

    Untergäriges Vollbier

    Das bernsteinfarbene Jubiläumsbier des Gartenbauverein ist ein untergäriges Vollbier mit 12,55 Prozent Stammwürze. Die untergärigen Biere (hier setzt sich die Hefe unten am Boden des Gärtanks ab) stammen ursprünglich aus England, ebenso wie der Begriff „Lager“, ein Synonym für Kellerbier. Früher gab es in Deutschland nur obergärige Biere, von denen Alt, Kölsch und natürlich Weizen die bekanntesten sind.

    „Die Hefe macht das Bier“, sagt Binkert, als er selbige hinzugibt. Durch sie entstehen der Alkohol und die Kohlensäure. Um die Hefe machen die Brauer gerne ein Geheimnis. Deshalb sagt auch er nicht mehr dazu.

    1500 Liter Würze gebraut

    Kein Geheimnis ist, dass der Gartenbauverein 1500 Liter Würze gebraut hat, die nun im Gärkeller zum Bier heranreift. Eine Woche gärt der Gerstensaft bei maximal elf Grad, danach wird er abgekühlt und reift weitere drei Wochen im Tank nach. Insgesamt werden 13 Hektoliter Bier in Fässer und Flaschen gefüllt. Verkostet werden darf das es dann am Festwochenende ab 4. Oktober im Zelt am Gemeinschaftshaus. (mad)

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