Kürzlich kam Kinderbuchautorin Judith Allert zu Besuch an die Adam-Riese-Schule in Bad Staffelstein. Die dritte und die beiden vierten Klassen hatten sich in der Aula versammelt und waren sehr gespannt.
Nach der Begrüßung durch Rektorin Astrid Balzar begann Allert damit, einiges über sich zu erzählen. Sie wuchs in der Nähe von Bad Staffelstein auf und besuchte deshalb als Kind selbst die Adam-Riese-Schule. Seit sie Buchstaben kennt, liest und schreibt sie sehr gerne. Schon früh hat Allert für ihre Verwandten kleine Büchlein hergestellt.
Wollschweine als Hauptdarsteller
Allerdings hat sie noch eine zweite große Leidenschaft: Sie liebt Tiere und auch die Natur. Deshalb zog sie mit ihrem Mann auf einen alten Bauernhof in der Nähe von Bad Staffelstein. Dort verbringt sie ihre Zeit mit dem, was ihr wichtig ist: ihrer Familie, einigen Tieren, der Natur und natürlich auch mit dem Geschichten-Schreiben.
Ihre Tiere inspirieren sie zum Schreiben, so sind ihre beiden Wollschweine die Hauptdarsteller in ihrem Buch „Krümel & Fussel“. Das Verfassen von Kinderbüchern bereitet ihr viel Freude, weil sie hier auch einmal „Quatsch machen kann“. Etwa 100 Bücher hat sie schon geschrieben. Sie flunkert oder übertreibt hier gerne mal und sorgt so in ihren Geschichten für einige überraschende Momente und lustige Szenen. Malen kann sie nicht so gut, deshalb lässt die Autorin ihre Bücher, die reich bebildert sind, von anderen Personen illustrieren.
Nicht alles ist wahr

Nachdem sie einige ihrer Werke, in denen Tiere nie fehlen dürfen, kurz vorgestellt hatte, beschrieb sie eines genauer: „Jule Bambule“. Da eine Klasse den ersten Teil schon kannte, las sie aus dem zweiten Teil vor. Judith Allert erzählte, dass die Hauptfigur „Jule“ nach ihrer Nichte benannt ist, aber natürlich nicht alles aus dem Buch wahr ist. Nun stellte sie auch Jules Freunde und Familie vor und fasste zusammen, was im ersten Teil passiert. Dazu zeigte sie Comic-Bilder aus dem Buch. Dann wurde es spannend: Jule war umgezogen und die Eltern fuhren weg. Alle Freunde übernachteten in dieser Zeit bei Jule. Sie genossen die Zeit, chillten, aßen viele Süßigkeiten und hörten Musik. Auch planten sie eine Party. Aus Versehen hatten sie alle Kinder der Schule eingeladen und fragten sich, wie sie das nun organisieren sollten.
Geheimnis wird nicht verraten
Auch befand sich neben Jules Haus eine „gruselige Villa“. Da Jules kleiner Bruder Lenny verschwunden war, suchten sie dort nach ihm und trafen auf eine „Horde seltsamer Gestalten“. Sie entpuppten sich als ältere Menschen, die aus dem Altersheim geflohen waren und sich sehr seltsam verhielten. Welche Geheimnisse hinter diesem komischen Benehmen stecken, verriet Allert allerdings nicht …
Im Anschluss an diese Buchvorstellung durften die Schülerinnen und Schüler Fragen stellen. So erfuhren sie, dass Judith Allert 40 Jahre alt ist. Auch verriet sie, dass sie mit den Zeichnern teilweise gemeinsam überlegt, wie ihre Hauptpersonen aussehen sollen und sich manchmal mit ihnen trifft. Einen Kinderroman zu schreiben dauert bei ihr etwa drei Monate, ein Bilderbuch kann sie in ungefähr einer Woche verfassen, da es weniger Text hat.
Das Huhn und der T-Rex
Am Schluss machte Allert noch einen Ausflug mit den Schülern in die Welt der Tiere. Sie erklärte, dass ihr nicht nur Haustiere, sondern auch Nutztiere sehr am Herzen liegen. So besuchte Judith Allert einige Tiere auf ihren Bauernhöfen und trug „fantastische Fakten“ über Gänse, Schafe, Puten, Ziegen, Hühner, Kühe und Schweine zusammen. Bebildert mit vielen Zeichnungen und Fotos erzählt in dem Sachbuch „Schlau wie Sau“ der Hund Toni von den Tieren. So erfuhren die Kinder beispielsweise, dass Hühner mit dem Tyrannosaurus Rex verwandt sind und jedes Nutztier erstaunliche Fähigkeiten hat.
Die Lesung wurde durch einen großzügigen Zuschuss des Friedrich- Bödecker-Kreises ermöglicht. Es war ein besonderes Erlebnis für die Kinder, und viele nahmen sich vor, das ein oder andere Buch von Judith Allert zu lesen. Es folgten noch zwei weitere Lesungen für die beiden ersten und zweiten Klassen.