Im Rahmen der jährlich stattfindenden Aktion des Flussparadieses Franken „Mein Main muss sauber sein“ initiierte die Lichtenfelser Kreisgruppe des Bund Naturschutz (BN) zwischen Stublang und Loffeld eine Müllsammelaktion an der Lauter. Dazu fanden sich am Karsamstag etliche Helfer zusammen, die das Ufer der Lauter beidseitig nach Müll absuchten.
Nur durch Zufall war es im Vorfeld einem BN-Mitglied bei einem Spaziergang aufgefallen, dass die Lauter in diesem Bereich extrem vermüllt war. Bei der intensiven Suche während der Sammlung bestätigte sich der erste Eindruck nicht nur, sondern wurde leider noch um ein Vielfaches übertroffen.
„Aufgrund der hohen Anzahl dieser Fundstücke liegt der Verdacht nahe, dass sie bewusst und regelmäßig in der Lauter oder einem ihrer Zuflüsse entsorgt werden.“
Günther Scheler, Bund Naturschutz
„Die Lauter war stellenweise nahezu übersät mit Weinflaschen, die sich in Stillwasserbereichen und am Wehr angesammelt hatten. Außerdem fanden wir auffällig viele Kautabakdosen. Aufgrund der hohen Anzahl dieser Fundstücke liegt der Verdacht nahe, dass sie bewusst und regelmäßig in der Lauter oder einem ihrer Zuflüsse entsorgt werden. Besonders vor dem Hintergrund gigantischer Müllmengen im Meer ist solch ein Verhalten in keiner Weise mehr nachvollziehbar“, mahnte BN-Delegierter Günther Scheler.

Nach etwa zwei Stunden Sammelzeit waren acht große Müllsäcke gefüllt. Neben den Weinflaschen und Kautabakdosen fanden sich ein Straßenbegrenzungspfosten, ein Kilometrierungsschild, zahlreiche Plastikverpackungen, ein alter Ofen und Zaunreste. „Mit dieser extremen Müllmenge hätte ich auf der kurzen Sammelstrecke von knapp einem Kilometer nicht gerechnet“, kommentierte Günter Lutz, stellvertretender Kreisvorsitzender des BN Lichtenfels, das Ergebnis.
Eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung auch für Familien
Da die Lauter kein Einzelfall ist, bittet der BN alle Naturfreunde und umweltbewussten Vereine, „Gewässerpatenschaften“ zu übernehmen und Fließgewässer vor der „eigenen Haustür“ in regelmäßigen Abständen zu säubern, vorzugsweise außerhalb der Brut- und Setzzeiten von Wildtieren. Auch für Familien ist dies in Zeiten eingeschränkter Aktivitätsmöglichkeiten eine äußerst sinnvolle Freizeitbeschäftigung. Kindern macht sie erfahrungsgemäß viel Spaß, da dabei Neugierde und die Liebe zur Natur geweckt werden.
Günter Lutz dankte am Ende der Aktion allen Helfern für die tatkräftige Unterstützung bei einer kleinen Brotzeit. Der BN bedankt sich außerdem beim Kreisbauhof für die Abholung und ordnungsgemäße Entsorgung des Mülls. (red)