Ob er wohl was geahnt hatte? Ulli Zenk hatte ihm zumindest verschmitzt geraten, er solle am Mittwoch ein ordentliches Hemd anziehen. Das tat Harald Klier dann auch – ganz so wie immer, wenn er in der Ebensfelder Kita war. Und das war er in den vergangenen sieben Jahren sehr oft.
„Ein Goldstückchen“

Als er jetzt in den Garten der Kita kam, waren nicht nur alle Kindergarten- und Krippenkinder mit den Erzieherinnen versammelt – es hatten sich mit Pater Jacob Lijoy und Peter Würker vom Seelsorgebereich, Bürgermeister Bernhard Storath und Katrin Lienert vom Förderverein der Kita auch besondere Gäste eingefunden. „Er ist eine gute Seele, ein Goldstückchen“, begrüßte ihn Kita-Leiterin Ulli Zenk. „Harald Klier hat 2016 angefangen, uns zu unterstützen“, stellte sie den 68 Jahre alten gebürtigen Zaugendorfer den Kindern vor.
Sieben Jahre lang habe er als Trägerverantwortlicher die Eröffnung des Waldkindergartens 2016, die Mainzwerge 2019 und die Notbetreuung im Jugendheim für die Igelgruppe 2022 begleitet. „Hut ab vor dieser Verantwortung“, lobte sie.
Der ehrenamtlichen Kitabeauftragte sei ein Beispiel dafür, mit wie viel Engagement man eine zwölfgruppige Kita ehrenamtlich unterstützen könne. In manchen Wochen sei dies sogar in Vollzeit gewesen. Harald Klier hatte als Kirchenrat und Pfarrgemeinderat dieses Amt übernommen. „Immerhin haben wir seit einiger Zeit über 210 Kinder und 70 Mitarbeiter, da tauchen schon immer wieder mal „kleine Problemchen auf“, gab Leitern Ulli Zenk zu bedenken.
Nun war es an der Zeit, Harald Klier in den Ruhestand zu verabschieden. Die Kinder und Erzieherinnen hatten die fröhlichen Lieder „Ciao, es war schön“ und „Du bist spitze“ einstudiert, Gitarrenbegleitung inklusive. Nach den Abschiedliedern ließen es sich Bürgermeister Bernhard Storath und Pater Lijoy nicht nehmen, Harald Klier zu danken. Dem schloss sich auch Peter Würker vom Seelsorgebereich an: „Danke für alles – und du bist immer gern gesehen im Kindergarten.“
Doch noch ein Ehrenamt
Etwas gerührt war Harald Klier dann schon, als er mit seinen Abschiedsgeschenken dastand. Das letzte Wort fiel dennoch fröhlich aus: „Jetzt geh ich wirklich in den Ruhestand, aber als Kassier vom Förderverein bleib' ich euch erhalten.“