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UETZING: Kräuterbüschel-Binden in Uetzing für Mariä Himmelfahrt

UETZING

Kräuterbüschel-Binden in Uetzing für Mariä Himmelfahrt

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    Im Pfarrhof wurden fleißig Kräuterbüschel gebunden.
    Im Pfarrhof wurden fleißig Kräuterbüschel gebunden. Foto: Gerd Klemenz

    Zwischen August und September steht die Natur in ihrer Hochblüte. Es ist die Zeit des reifen Getreides und der Heilkräuter. Schon in vorchristlicher Zeit sammelten die Menschen im Sommer Pflanzen für die persönliche Hausapotheke. In christlicher Zeit verschmolz dieser Brauch mit dem Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August. Es ist das bedeutendste Marienfest der römisch-katholischen Kirche. Verbunden damit ist der Brauch der Kräuterweihe.

    Das Kräuter-Sammeln hat vorchristliche Wurzeln. Schließlich haben zu allen Zeiten die Menschen das Bedürfnis verspürt, Gott dafür zu danken, dass er ihnen mit den Kräutern der Felder und Wiesen Mittel gegen die bedrohlichen Krankheiten gegeben hat. Heute mischen sich in der katholischen Kirche mit diesem Fest Tradition, Frömmigkeit und Volksglaube.

    Es duftet im Pfarrhof

    Im Uetzinger Pfarrhof duftete es am Samstagvormittag nach Kräutern. Schafgarbe, Johanniskraut, Königskerze, Kamille, Wermut, Beifuß, Minzen, Dost, Salbei, Rainfarn, Tausendgüldenkraut, Dill, Getreide, Sonnenblumen und Rosen füllen einige Gefäße und liegen nebeneinander.

    Die Frauen vom Pfarrgemeinderat haben zusammen mit den Ministranten am Samstag im Pfarrhof die Kräuterbüschel gebunden. Auch Pfarrer i.R. Hans Hübner schaute einmal vorbei.
    Die Frauen vom Pfarrgemeinderat haben zusammen mit den Ministranten am Samstag im Pfarrhof die Kräuterbüschel gebunden. Auch Pfarrer i.R. Hans Hübner schaute einmal vorbei. Foto: Gerd Klemenz

    An den Tischen stehen Frauen des Uetzinger Pfarrgemeinderates und Ministranten aus dem Dorf. Sie setzen eine lange Tradition fort und binden Kräuterbüschel für das Fest Mariä Himmelfahrt am Dienstag, 15. August.

    Zu Fuß und mit dem Auto waren die Frauen zunächst unterwegs, um viele Kräuter in der freien Natur zu sammeln. Insgesamt 120 Sträuße haben die Uetzinger anschließend gebunden, die dann am Dienstag vor dem Gottesdienst gegen eine Geldbetrag erworben werden können.

    Anton zeigt den Kräuterbüschel, den er gebunden hat.
    Anton zeigt den Kräuterbüschel, den er gebunden hat. Foto: Gerd Klemenz

    Die Kräuterbüschel werden dann in der Kirche geweiht und zu Hause an einer besonderen Stelle aufgehängt.

    Königskerze in der Mitte

    Der Brauch der Kräuterweihe an Mariä Himmelfahrt lässt sich bis ins zehnte Jahrhundert zurückverfolgen. Nach altem Volksglauben soll der geweihte Buschen vor Krankheiten und Katastrophen bewahren. Die sieben Kräuter Spitzwegerich, Salbei, Kamille, die Königskerze, Johanniskraut, Arnika und Wermut dürfen auf keinen Fall im Buschen fehlen. Dabei bildet die Königskerze die Mitte des Kräuterbusches.

    Der Brauch ist Jahrzehnte lang abgeflaut, aber jetzt wieder in den Pfarreien im Kommen. Die Uetzinger Ministranten bieten ihre Kräuterbüschel an Mariä Himmelfahrt in Uetzing vor dem 9 Uhr- sowie auf dem Marienberg vor dem 10 Uhr-Gottesdienst an.

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