Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Bad Staffelstein
Icon Pfeil nach unten

KÜMMERSREUTH: 25 Jahre Ortsbeauftragter in Kümmersreuth

KÜMMERSREUTH

25 Jahre Ortsbeauftragter in Kümmersreuth

    • |
    • |
    25 Jahre war Richard Krappmann Ortsbeauftragter für Kümmersreuth.
    25 Jahre war Richard Krappmann Ortsbeauftragter für Kümmersreuth. Foto: Monika Schütz

    Das Straßendorf Kümmersreuth mit seinen 152 Einwohnern liegt auf den Höhen des fränkischen Juras. Die Staatsstraße 2204 von Bad Staffelstein nach Wattendorf führt durch den Ort. „Wir haben hier den Schwerlastverkehr von drei Steinbrüchen“, seufzt Richard Krappmann, wenn er an das Verkehrsaufkommen in dem kleinen Dorf denkt. Die Lastwagen kommen und fahren zu den Steinwerken in Kaider, Wattendorf und Kümmersreuth.

    Richard Krappmann weiß, wovon er spricht. Nicht nur, weil sein Anwesen direkt an dieser Straße liegt - er hat auch einiges mitbekommen in den vergangenen 25 Jahren als Ortsbeauftragter von Kümmersreuth. Viele Projekte sind in dieser Zeit angestoßen, angefangen und vollendet worden. Darunter fallen nicht nur der Bau des Feuerwehrhauses oder der großen Gemeinschaftshalle am Ortsrand. Auch der Kanalanschluss des Ortes, die Dorferneuerung und Flurbereinigung fielen in die Amtszeit von Krappmann, ebenso wie die Schließung der beiden einzigen Gasthäuser im Ort.

    Jetzt wird sich auch für Richard Krappmann einiges ändern, er geht auf die 80 zu: „Zeit, um Platz für einen Jüngeren zu machen“, sagt er.

    Seine Amtszeit als Ortsbeauftragter hat am 31. Dezember geendet. Dann wird er mehr als 25 Jahre lang für sein Kümmersreuth dagewesen sein. „Der neue Bürgermeister war vor kurzem da und hat mir ein Dankeschön gebracht“, erzählt Richard Krappmann nicht ohne Stolz. Ein Präsent gab es und einen Brief der Stadt, die offizielle Verabschiedung solle nachgeholt werden, wenn es die Pandemie zulasse.

    Mehr als 25 Jahre ein Bindeglied zwischen Bürgern und Rathaus zu sein, sei manchmal nicht einfach gewesen. „Man kann es nicht jedem recht machen“, meint Richard. Als er am 1. August 1996 zum Ortsbeauftragten bestimmt wurde, half er schon in der Nebenerwerbs-Landwirtschaft der Familie und hatte noch einige Ehrenämter inne. Nun war er Vorstand bei der Feuerwehr (insgesamt 25 Jahre), Jagdvorstand (40 Jahre), Rechnungsprüfer bei der Rothmannsthaler Gruppe/Wasserversorgung, ehrenamtlicher Vorstand bei der Dorferneuerung/ Flurbereinigung in Kümmersreuth (1988 bis 2014). Im Winter kümmerte er sich um das Schneeräumen auf den öffentlichen Plätzen und im Sommer um das Mähen von Sport- und Spielplatz.

    Nur mit dem eigenen Rasentraktor

    Gemäht hat er immer mit seinem eigenen Rasentraktor: „Ein Selbstfahrer - des is einwandfrei, da brauchst net laaf?n!“. Und dann war da ja noch der Beruf: viele Arbeitsjahre bei der Staffelsteiner „Teig - und Wirkmaschinenfabrik Schröder“, dann die Umschulung zum Polier auf dem Bau, Raupenfahrer. Nach zehn Jahren Beschäftigung bei der Firma Och wechselte Krappmann 1983 nach Bamberg zur Flurbereinigungsamt und blieb dort bis zum 65. Geburtstag.

    Der gebürtige Kümmersreuther sitzt in seiner gemütlichen Stube, Hauskatze Molli schnurrt um die Beine und Ehefrau Maria bringt ein paar Zeitungsausschnitte von früher. „Die müssen wir mal irgendwann einsortieren“, lacht sie, „bisher war irgendwie nie Zeit“.

    Im Urlaub auf nach Südtirol

    Seit 1966 sind die beiden verheiratet, ihre drei Kinder haben sie mittlerweile zu Großeltern und Urgroßeltern gemacht. Trotz Arbeit und Ehrenämtern hat sich das Ehepaar immer wieder Zeit genommen, um für ein paar Tage nach Südtirol zu fahren. Das Wandern und die Besuche bei Krippenbauern standen dabei ganz oben auf der Urlaubsliste. Auch im Oktober 2021 waren „die Krappmänner“ da, „man kennt sich aus, man weiß wo man hingeht“, erzählt Maria.

    Selbst auf Festen immer im Dienst

    Und sie erzählt noch mehr. Etwa, wenn beide eine Veranstaltung besuchten: „Mit dem bin ich gar net gern fort - kaum bist? auf einem Fest, hat ihn jemand gekannt und angesprochen!“ Doch sie sagt es nicht ärgerlich, im Gegenteil, sie freut sich für ihren Mannes Richard. Er war es auch, der bei der Gründung des Gartenbauvereins maßgeblich mitgewirkt hatte: es war 1976, als der „Verein der Blumen- und Gartenfreunde“ gegründet wurde. Der wohl wichtigste Arbeitseinsatz: das weit über die Stadtgrenze hinaus bekannte Kemitzenfest. Alle Kümmersreuther helfen hier mit.

    Eine ganz einfache Lösung gefunden

    Und auch anderswo hilft man im Ort zusammen: seit einiger Zeit gibt es keinen Laden mehr, das Bäckerauto fährt den Ort nicht mehr an, und die Wirtshäuser sind zu. Einige Kümmersreuther Familien haben sich vor längerem zusammengeschlossen und erledigen im Wechsel die Einkäufe. Das funktioniere gut, so Richard Krappmann. Was ihn außerdem freut: die Einwohnerzahlen sind gleich geblieben, eher leicht angestiegen, entgegen dem Trend in vielen anderen Dörfern.

    Michael Lunz ist neuer Ortsbeauftragter

    Die Treffen der Bürger finden nun im Gemeinschaftshaus der Feuerwehr statt (wenn es Corona zulässt), es gibt Gottesdienste in der katholischen Filialkirche Maria Rosenkranzkönigin, es gibt eine Anschlagtafel, die über Neuigkeiten informiert. Und: es gibt einen neuen Ortsbeauftragten. Der 39-jährige Kümmersreuther Michael Lunz hat am 1. Januar diesen Posten übernommen. Richard freut sich über seinen Nachfolger und wünscht ihm alles Gute.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden