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KUTZENBERG: Kutzenberger Gesundheitsforum: Was hilft gegen Rheuma?

KUTZENBERG

Kutzenberger Gesundheitsforum: Was hilft gegen Rheuma?

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    Sein Vortrag zum großen Thema „Rheuma“ stieß auf reges Interesse: Dr. Dirk Günthel, Leitender Oberarzt am Bezirksklinikum Obermain.
    Sein Vortrag zum großen Thema „Rheuma“ stieß auf reges Interesse: Dr. Dirk Günthel, Leitender Oberarzt am Bezirksklinikum Obermain. Foto: Dietmar Hagel

    Rheuma ist eine Volkskrankheit. Jeder vierte Mensch in Deutschland leidet nach Auskunft der zuständigen medizinischen Fachgesellschaft an Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, die in ihren Ausprägungen so zahlreich wie unterschiedlich sind. Weit über 100 gibt es und jede hat ihre eigene Bezeichnung. Das jüngste Kutzenberger Gesundheitsforum zog viele am Thema Interessierte und Betroffene in den Festsaal des Bezirksklinikums Obermain.

    Dr. Dirk Günthel, Leitender Oberarzt der Klinik für Internistischen Rheumatologie, vermittelte wichtige Informationen zu den Erscheinungsformen und Krankheitsbildern, zur Diagnostik und Therapie rheumatischer Erkrankungen mitgebracht.

    Der Begriff Rheuma, der aus dem Altgriechischen stammt, ist an sich schlecht fassbar und hat eher diffusen Charakter, verbergen sich darunter doch viele Erkrankungen. Gemeinsam sind ihnen die fließenden, reißenden oder ziehenden Schmerzen, die damit in Verbindung stehen. Rheuma ist dabei nicht nur ein Überbegriff für alle chronischen Schmerzen am Muskel- und Skelettsystem, Rheuma kann auch innere Organe, die Haut und sogar das Auge befallen. Grundsätzlich differenziere man zwischen weichteilrheumatischen Erkrankungen wie dem Fibromyalgie-Syndrom, degenerativen Erkrankungen wie Arthrose, entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Morbus Bechterew und rheumatischen Symptomen als Begleitbefund wie zum Beispiel bei der Gicht.

    Entzündlich oder nicht?

    Ein Schwerpunkt des Vortrags informierte dabei über den Unterschied zwischen entzündlichem und nicht-entzündlichem Rheumatismus. Bei entzündlichem Rheuma besteht im Körper eine Entzündung, die zum Beispiel Gelenke, Wirbelsäule, Muskeln oder Sehnen, aber auch Blutgefäße und innere Organe angreift und auf Dauer dort zerstörerische Wirkung entfalten kann. Dazu gehören der Morbus Bechterew, das Schuppenflechtenrheuma oder die rheumatoide Arthritis, die sich gerne an den Fingern, aber auch Füßen zeigt, große Schmerzen bereitet und den Gebrauch deutlich einschränkt.

    Mit einer Ernährungsumstellung könne man begleitend zur Medikation seine Beschwerden lindern, so Günthels Rat. Er riet bei dieser Form der Rheumaerkrankung zu einer mediterranen Kost mit viel Gemüse, Seefisch und wenig Fleisch und wenig tierischen Fetten. Besser sei es, das Rauchen aufzugeben und am besten, nie damit anzufangen. Regelmäßige Bewegung und die zuverlässige Einnahme der verordneten Medikamente seien weitere unverzichtbare Bausteine. Nichtenzündliches Rheuma (Weichteilrheuma) wiederum zeigt sich mit Schmerzen in vielen Körperabschnitten und geht häufig mit Schlafstörungen und starker Erschöpfung einher. Mögliche Ursachen können psychische oder physische Überlastung, Fehlhaltungen, schlecht verarbeiteter Stress oder eingreifende Lebensveränderungen sein. Der positive Aspekt: Im Gegensatz zum entzündlichen Rheuma kommt es hier auch bei langem Verlauf nicht zur Zerstörung der Gelenke, der Wirbelsäule, der Muskulatur oder der inneren Organe. Ausdauertraining mit geringer bis mittlerer Intensität (etwa schnelles Spazierengehen, Nordic Walking, Fahrradfahren oder Ergometertraining, Tanzen, Aquajogging), zwei bis drei Mal pro Woche über mindestens 30 Minuten sei sehr wertvoll, so Günthel. Auch Gymnastik in vergleichbarer Intensität, Wärmeanwendungen (wie Thermalbad, Infrarotkabine, warme Badewanne) und meditative Entspannungsverfahren (wie Yoga) seien sehr hilfreich. „Medikamente helfen beim Weichteilrheuma nur wenig oder gar nicht“, stellte Günthel fest.

    Ärztliche Therapie wichtig

    Nach dem Vortrag konnten die Gäste Fragen stellen und viele machten davon Gebrauch. So klärte Günthel darüber auf, dass nachgewiesene, rheumaspezifische Antikörper alleine noch keinen schlüssigen Beweis für eine entzündliche, gelenksrheumatische Erkrankung darstellen, sondern dass immer auch entzündete und geschwollene Gelenke vom Arzt diagnostiziert werden müssen. Therapieänderungen solle der Patient niemals eigenständig, sondern immer zusammen mit dem Hausarzt oder Rheumatologen durchführen, um Komplikationen und Verschlechterungen möglichst zu vermeiden. Das Bezirksklinikum Obermain biete mit seiner Klinik für Internistische Rheumatologie die Möglichkeit an, sich stationär einweisen zu lassen.

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