Der Autorenverband Franken hatte am Wochenende zur Hauptversammlung eingeladen. Vorsitzender Werner Karl hatte sich dazu ein buntes Programm einfallen lassen, das unter anderem eine Stadtführung beinhaltete. Am Freitagabend fand dann als einer der Höhepunkte ein Lesungsabend in der Alten Darre statt. Dabei stellten mehrere Mitglieder einige Kurzgeschichten vor, die eindrucksvoll die literarische Bandbreite innerhalb des Verbandes aufzeigten.
So zum Beispiel die Geschichte „Maggie in love“ von Margit Heumann. „Ihr kennt alle ,Hans im Glück‘. Ich habe mich gefragt, was passiert, wenn man das umschreibt auf eine junge Frau“, erklärte Heumann. Und so konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer Maggie auf ihrem Streifzug durch die Männerwelt begleiten. Ähnlich wie Hans im Glück war sie sich jedes Mal sicher, den richtigen gefunden zu haben. Doch einer war zu alt, der andere ein Pascha, der Dritte ein notorischer Fremdgänger.
Zu viel Elan
Ihre große Liebe fand sie bei Juan, der der absolute Traum von einem Mann war. Bis sie sich im Liebesrausch mit zu viel Elan auf ihn warf und er platzte – denn ihr Geliebter war eine Gummipuppe. „Mehr ist in den Männern nicht drin, nur heiße Luft“, so das Fazit.
Nicole Eick, die auch bei den „mörderischen Schwestern“ aktiv ist, las die Geschichte „Wie viele Leben?“, bei der man die Reise, oder besser gesagt den freien Fall, einer Katze aus dem 15. Stockwerk begleitete. Bei jeder Etage gab es etwas zu sehen und zu erzählen, während es durch den tiefen Fall wohl mit der Katze zu Ende zu gehen schien. Doch um es zu verraten: Sie nahm unterwegs in einem Stockwerk ein Bettlaken mit, das wie ein Fallschirm wirkte und die Katze unbeschadet landen ließ. So genoss sie ihre neu gewonnene Freiheit.
Toleranz und Verständnis
Eine andere Geschichte handelt von einer älteren Dame, die während „Rock im Park“ in einem Biergarten ein schottisches Paar trifft und mit ihnen ein Mittagessen teilt. Umrahmt von allerlei Gedanken stellt sich am Ende heraus, dass man mit Toleranz und Verständnis im Leben weiterkommt. Mundartgeschichten und Gedichte rundeten das Programm ab, was die Zuhörer immer wieder entzückte. Der AvF hat mit dieser Leserunde gezeigt, wie vielfältig und verschieden die Geschichten und Autoren sind. Musikalisch wurde der Abend von Thomas Schaller umrahmt, der trotz einer Verletzung sein Können erneut unter Beweis stellte. „Gemüse kann gefährlich sein, vor allem in Verbindung mit einem Messer“, verriet er. Dennoch verstand er es, den Abend mit seinem Spiel abzurunden.