Mit ihren beiden Hunden, einem 14 Jahre alten Pekinesen und dem erst acht Wochen alten Schnauzer-Dackel-Mischlingswelpen, ist Sabine Hesele gerne in Bad Staffelstein unterwegs. Allerdings hat sie ein Problem ausgemacht, das gefährlich werden kann: „Ich habe das Gefühl, dass immer mehr Scherben und Splitter in Bad Staffelstein liegen. Das Problem hat sich in Corona-Zeiten verschärft und überhand genommen.“
Das bekam neulich Welpe Milow zu spüren: „Wir sind durch die Unterführung am Bahnhof gelaufen. Kaum waren wir die Stufen hinunter, meinen Pekinesen hatte ich auf dem Arm, da hatte sich mein Welpe schon einen Splitter eingefangen.“
Die Pfote blutete stark, der Tierarzt musste helfen
Milow jaulte auf, blutete stark an der Pfote. Hesele musste mit ihrem Liebling zum Tierarzt nach Rossach, eine Rechnung von über 100 Euro war die Folge. Mit dieser trat sie an die Stadtverwaltung heran, ging auch bei Bürgermeister Mario Schönwald in die Sprechstunde. Ihr Ziel: Eine Versicherung der Stadt solle die Rechnung übernehmen. Dort aber habe man abgeblockt. „Ich fühlte mich regelrecht abgefertigt“, so die Hundebesitzerin. „Ich würde ja nichts sagen, wenn mal eine Flasche zerbricht, doch die Wege sind sehr oft voller Scherben, gerade auch im Kurbereich. Nicht selten liegen die Scherben dann über Wochen.“
Erst neulich habe sie einen Scherbenhaufen unweit der Busstellplätze im Kur-Areal weggemacht. „Die Scherben lagen da locker ein Dreivierteljahr. Das ärgert mich, zumal sich immer mehr Leute wegen der Splitter beschweren. Unter den Scherben leiden vor allem die Tiere.“ Diese haben nun einmal keine Schuhe.

Diese Redaktion hakte bei der Stadtverwaltung nach. „Bei uns gab es eine Anfrage der betroffenen Hundehalterin an die Stadt mit der Bitte der Kostenübernahme der tierärztlichen Behandlungskosten“, bestätigt Geschäftsleiter Fabian Leppert. „Diese wurde der Kommunalen Haftpflichtversicherung zur Prüfung übergeben, die jedoch die Kostenübernahme ablehnte.“ Die Begründung der Versicherer: Der Stadt Bad Staffelstein sei keine Fahrlässigkeit anzulasten, da auch bei regelmäßiger Verkehrssicherung nicht zu vermeiden sei, dass Personen Glasflaschen oder ähnliches auf öffentlichen Verkehrsflächen fallen lassen. Außerdem betont Leppert: „Die Unterführung wird durch uns zweimal wöchentlich überprüft und rein gehalten.“
Sabine Hesele: Scherben, die ein Dreivierteljahr nicht beseitigt wurden
Dass die Adam-Riese-Stadt ein Sauberkeitsproblem habe, weist der Geschäftsleiter zurück: „Mir ist in meiner Zeit bei der Stadt Bad Staffelstein noch keine Beschwerde hinsichtlich der Reinhaltung der öffentlichen Verkehrsflächen zugetragen worden.“ Grundsätzlich sei es auch so, dass in Bad Staffelstein durch die Regelung der Verordnung über die Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen und die Sicherung der Gehbahnen im Winter die jeweiligen Anlieger zur wöchentlichen Reinigung der Gehwege verpflichtet sind. Bei genannter Bahnunterführung aber dürfte das schwierig werden.