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KLOSTER BANZ: Lizzy Aumeier: Zwischen „Anstalt“ und Operngala

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Lizzy Aumeier: Zwischen „Anstalt“ und Operngala

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    Ist es Kabarett? Oder ein klassisches Konzert? Oder am Ende irgendwo irgendetwas dazwischen? Die Grenzen verlaufen fließend, wenn Lizzy Aumeier mit ihren „Weißen Lilien“ die Bühne betritt. So auch am Dreikönigstag, als sie mit ihren Damen im gut besuchten Kaisersaal nach langer Abstinenz wieder ihr Neujahrskonzert spielen konnte.  Begann es als Therapiesitzung, angekündigt durch den Leiter der „Anstalt“, Siegmund Freud, betraten die Damen in Morgenmänteln die Bühne. Natürlich durfte ein Corona-Rückblick nicht fehlten. So debattierte man über die Zeit des Lockdowns und stellte die Frage, ob denn nicht der ein oder andere während dieser Zeit zu- oder abgenommen, und wer an Scheidung oder Mord gedacht habe. Musik sei eine Therapie, denn man lebt sie nach außen, war das Fazit. Auch die Impfgegner wurden zum Ziel. So erzählte Lizzy Aumeier, eine Freundin von ihr, die sich vor Corona die Brüste habe vergrößern lassen, wollte sich nicht impfen lassen. „Ich will nix künstliches in meinem Körper.“ Doch die Gags wirkten allgemein etwas müde. Das lag vielleicht auch darin begründet, dass man für die musikalischen Teile weder Mikrofone noch Verstärker oder sonstige Elektronik brauchte, für die Zwischenstücke man die Damen allerdings oft nur sehr schwer verstehen konnte.  Immer, wenn sie zu ihren Instrumenten griffen, dann wurden die Stärken des Ensembles deutlich sicht- und hörbar. Thema des musikalischen Teils war das Wirken von Christoph Willibald Gluck, der 1714 in der Oberpfalz geboren wurde und als einer der bedeutendsten Opernkomponisten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gilt. Das Ensemble gab einige der bedeutendsten Werke Glucks zum Besten, darunter „Reigen seliger Geister“ und „Ach, ich habe sie verloren“ aus der Oper „Orpheus und Eurydike“,  Doch auch andere Stücke wurden in der Interpretation der „Weißen Lilien“ dargeboten, darunter ein Medley, das so bekannte Stück wie „Fever“ (im Original von Little Willie John gesungen), „All time high“ von Rita Coolidge, dem Titelsong aus dem Bond-Film „Octopussy“, „Isn´t she lovely“ von Stevie Wonder und „Ain´t no mountain high enough“ von Marvin Gaye. Hier zeigte sich auch die Klasse des Ensembles.  Geführt von Svetlana Klimova, der ehemaligen Konzertmeisterin der Moskauer Symphoniker an der Violine, zeigten Alice Graf am Flügel, Gaby Athmann an der Flöte, Baroness Irene von Fritsch am Violoncello und Lizzy Aumeier am Kontrabass ihre Stärke. Harmonisch und virtuos zogen sie das Publikum in ihren Bann.  Die größten Lacher indes zog Andreas Stock, Lizzy Aumeiers Ehemann, auf sich. Trat er am Anfang und zwischendurch als Therapeut auf, so verkörperte er nach der Pause, als die Damen in Abendgarderobe auf die Bühne traten, jenen Christoph Willibald Gluck. So erzählte er, dass er ja Champagner liebe, aber nicht wegen des Geschmacks. Einer Legende nach wäre die Champagnerschale den Brüsten Marie Antoinettes nachempfunden. Und das gäbe dem Genuss eine besondere Form.  Einen Texthänger überspielte er, als er fragte: „Soll ich noch was sagen oder kann ich gehen?“, woraufhin Lizzy Aumeier konterte: „Hast du deinen Text vergessen? Du weißt aber noch, dass wir seit 25 Jahren verheiratet sind?“ Diese Szene wirkte wie ein Improvisationstheater, was Lachstürme und spontanen Szenenapplaus zur Folge hatte.  Es wurden vor und nach der Pause diverse Lebensstationen Glucks erwähnt, so seine Zeit in London und Wien. Er habe, so Aumeier, seine Inspiration zum großen Teil aus der Natur bezogen. Passend dazu spielten die Damen „Hijo de la Luna“ von José Maria Cano.  Auch die Lebensumstände während der Zeit Glucks waren Thema, so unter anderem die Bekleidung. Es wurde über die Männer- und Damenmode referiert, dass die Damen Korsetts trugen und die Männer Hemden als Unterhemden. Und des Nachts trug man Mützen, um den Kopf vor der Kälte zu schützen. Passend dazu erklang „Mister Sandman“ aus dem Jahr 1954.  Mit einem Nachtlied ging das Programm zu Ende. „Eine kleine Nachtmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart mit Einschüben bekannter Lieder wie „A hard days Night“ von den Beatles oder „Stranger in the Night“ bildete den Abschluss, was das Publikum allerdings nicht akzeptierte, und so folgte „Can Can“ des Komponisten Jacques Offenbach, was die Besucherinnen und Besuchern zu Beifallsstürmen hinriss.  Mit dem Abendsegen aus „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck, Blumen für die „Lilien“ und Bier für Andreas Stock endete dann eine Vorstellung, die allerdings auch von einigen Gästen kritisiert wurde. Dabei ging es in der Hauptsache um die Wahl des Veranstaltungsortes. So schön und edel das Ambiente auch sein mochte, so der Tenor, für Gehbehinderte ist er wenig geeignet. Die lange Rampe bis zum Eingang, die bei Nässe oder Glatteis für Menschen mit Gehbehinderungen kaum zu meistern ist, sowie die vielen Treppen bis zum Kaisersaal standen dabei im Mittelpunkt.  Mag sein, dass es eine schöne Tradition ist, das Neujahrskonzert dort abzuhalten. Doch stellt sich die Frage, ob viele Interessierte aufgrund der Schwierigkeiten beim Betreten des Veranstaltungsortes bereits im Vorfeld auf einen Besuch verzichten.
    Ist es Kabarett? Oder ein klassisches Konzert? Oder am Ende irgendwo irgendetwas dazwischen? Die Grenzen verlaufen fließend, wenn Lizzy Aumeier mit ihren „Weißen Lilien“ die Bühne betritt. So auch am Dreikönigstag, als sie mit ihren Damen im gut besuchten Kaisersaal nach langer Abstinenz wieder ihr Neujahrskonzert spielen konnte. Begann es als Therapiesitzung, angekündigt durch den Leiter der „Anstalt“, Siegmund Freud, betraten die Damen in Morgenmänteln die Bühne. Natürlich durfte ein Corona-Rückblick nicht fehlten. So debattierte man über die Zeit des Lockdowns und stellte die Frage, ob denn nicht der ein oder andere während dieser Zeit zu- oder abgenommen, und wer an Scheidung oder Mord gedacht habe. Musik sei eine Therapie, denn man lebt sie nach außen, war das Fazit. Auch die Impfgegner wurden zum Ziel. So erzählte Lizzy Aumeier, eine Freundin von ihr, die sich vor Corona die Brüste habe vergrößern lassen, wollte sich nicht impfen lassen. „Ich will nix künstliches in meinem Körper.“ Doch die Gags wirkten allgemein etwas müde. Das lag vielleicht auch darin begründet, dass man für die musikalischen Teile weder Mikrofone noch Verstärker oder sonstige Elektronik brauchte, für die Zwischenstücke man die Damen allerdings oft nur sehr schwer verstehen konnte. Immer, wenn sie zu ihren Instrumenten griffen, dann wurden die Stärken des Ensembles deutlich sicht- und hörbar. Thema des musikalischen Teils war das Wirken von Christoph Willibald Gluck, der 1714 in der Oberpfalz geboren wurde und als einer der bedeutendsten Opernkomponisten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gilt. Das Ensemble gab einige der bedeutendsten Werke Glucks zum Besten, darunter „Reigen seliger Geister“ und „Ach, ich habe sie verloren“ aus der Oper „Orpheus und Eurydike“, Doch auch andere Stücke wurden in der Interpretation der „Weißen Lilien“ dargeboten, darunter ein Medley, das so bekannte Stück wie „Fever“ (im Original von Little Willie John gesungen), „All time high“ von Rita Coolidge, dem Titelsong aus dem Bond-Film „Octopussy“, „Isn´t she lovely“ von Stevie Wonder und „Ain´t no mountain high enough“ von Marvin Gaye. Hier zeigte sich auch die Klasse des Ensembles. Geführt von Svetlana Klimova, der ehemaligen Konzertmeisterin der Moskauer Symphoniker an der Violine, zeigten Alice Graf am Flügel, Gaby Athmann an der Flöte, Baroness Irene von Fritsch am Violoncello und Lizzy Aumeier am Kontrabass ihre Stärke. Harmonisch und virtuos zogen sie das Publikum in ihren Bann. Die größten Lacher indes zog Andreas Stock, Lizzy Aumeiers Ehemann, auf sich. Trat er am Anfang und zwischendurch als Therapeut auf, so verkörperte er nach der Pause, als die Damen in Abendgarderobe auf die Bühne traten, jenen Christoph Willibald Gluck. So erzählte er, dass er ja Champagner liebe, aber nicht wegen des Geschmacks. Einer Legende nach wäre die Champagnerschale den Brüsten Marie Antoinettes nachempfunden. Und das gäbe dem Genuss eine besondere Form. Einen Texthänger überspielte er, als er fragte: „Soll ich noch was sagen oder kann ich gehen?“, woraufhin Lizzy Aumeier konterte: „Hast du deinen Text vergessen? Du weißt aber noch, dass wir seit 25 Jahren verheiratet sind?“ Diese Szene wirkte wie ein Improvisationstheater, was Lachstürme und spontanen Szenenapplaus zur Folge hatte. Es wurden vor und nach der Pause diverse Lebensstationen Glucks erwähnt, so seine Zeit in London und Wien. Er habe, so Aumeier, seine Inspiration zum großen Teil aus der Natur bezogen. Passend dazu spielten die Damen „Hijo de la Luna“ von José Maria Cano. Auch die Lebensumstände während der Zeit Glucks waren Thema, so unter anderem die Bekleidung. Es wurde über die Männer- und Damenmode referiert, dass die Damen Korsetts trugen und die Männer Hemden als Unterhemden. Und des Nachts trug man Mützen, um den Kopf vor der Kälte zu schützen. Passend dazu erklang „Mister Sandman“ aus dem Jahr 1954. Mit einem Nachtlied ging das Programm zu Ende. „Eine kleine Nachtmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart mit Einschüben bekannter Lieder wie „A hard days Night“ von den Beatles oder „Stranger in the Night“ bildete den Abschluss, was das Publikum allerdings nicht akzeptierte, und so folgte „Can Can“ des Komponisten Jacques Offenbach, was die Besucherinnen und Besuchern zu Beifallsstürmen hinriss. Mit dem Abendsegen aus „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck, Blumen für die „Lilien“ und Bier für Andreas Stock endete dann eine Vorstellung, die allerdings auch von einigen Gästen kritisiert wurde. Dabei ging es in der Hauptsache um die Wahl des Veranstaltungsortes. So schön und edel das Ambiente auch sein mochte, so der Tenor, für Gehbehinderte ist er wenig geeignet. Die lange Rampe bis zum Eingang, die bei Nässe oder Glatteis für Menschen mit Gehbehinderungen kaum zu meistern ist, sowie die vielen Treppen bis zum Kaisersaal standen dabei im Mittelpunkt. Mag sein, dass es eine schöne Tradition ist, das Neujahrskonzert dort abzuhalten. Doch stellt sich die Frage, ob viele Interessierte aufgrund der Schwierigkeiten beim Betreten des Veranstaltungsortes bereits im Vorfeld auf einen Besuch verzichten. Foto: Werner Diefenthal

    Ist es Kabarett? Oder ein klassisches Konzert? Oder am Ende irgendwo irgendetwas dazwischen? Die Grenzen verlaufen fließend, wenn Lizzy Aumeier mit ihren „Weißen Lilien“ die Bühne betritt. So auch am Dreikönigstag, als sie mit ihren Damen im gut besuchten Kaisersaal nach langer Abstinenz wieder ihr Neujahrskonzert spielen konnte.

    Begann es als Therapiesitzung, angekündigt durch den Leiter der „Anstalt“, Siegmund Freud, betraten die Damen in Morgenmänteln die Bühne. Natürlich durfte ein Corona-Rückblick nicht fehlten. So debattierte man über die Zeit des Lockdowns und stellte die Frage, ob denn nicht der ein oder andere während dieser Zeit zu- oder abgenommen, und wer an Scheidung oder Mord gedacht habe. Musik sei eine Therapie, denn man lebt sie nach außen, war das Fazit.

    Lieber „nix künstliches in meinem Körper“

    Auch die Impfgegner wurden zum Ziel. So erzählte Lizzy Aumeier, eine Freundin von ihr, die sich vor Corona die Brüste habe vergrößern lassen, wollte sich nicht impfen lassen. „Ich will nix künstliches in meinem Körper.“

    Doch die Gags wirkten allgemein etwas müde. Das lag vielleicht auch darin begründet, dass man für die musikalischen Teile weder Mikrofone noch Verstärker oder sonstige Elektronik brauchte, für die Zwischenstücke man die Damen allerdings oft nur sehr schwer verstehen konnte.

    Christoph Willibald Gluck in den Fokus gerückt

    Immer, wenn sie zu ihren Instrumenten griffen, dann wurden die Stärken des Ensembles deutlich sicht- und hörbar. Thema des musikalischen Teils war das Wirken von Christoph Willibald Gluck, der 1714 in der Oberpfalz geboren wurde und als einer der bedeutendsten Opernkomponisten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gilt. Das Ensemble gab einige der bedeutendsten Werke Glucks zum Besten, darunter „Reigen seliger Geister“ und „Ach, ich habe sie verloren“ aus der Oper „Orpheus und Eurydike“,

    Doch auch andere Stücke wurden in der Interpretation der „Weißen Lilien“ dargeboten, darunter ein Medley, das so bekannte Stück wie „Fever“ (im Original von Little Willie John gesungen), „All time high“ von Rita Coolidge, dem Titelsong aus dem Bond-Film „Octopussy“, „Isn´t she lovely“ von Stevie Wonder und „Ain´t no mountain high enough“ von Marvin Gaye. Hier zeigte sich auch die Klasse des Ensembles.

    Die ehemalige Konzertmeisterin der Moskauer Symphoniker

    Geführt von Svetlana Klimova, der ehemaligen Konzertmeisterin der Moskauer Symphoniker an der Violine, zeigten Alice Graf am Flügel, Gaby Athmann an der Flöte, Baroness Irene von Fritsch am Violoncello und Lizzy Aumeier am Kontrabass ihre Stärke. Harmonisch und virtuos zogen sie das Publikum in ihren Bann.

    Die größten Lacher indes zog Andreas Stock, Lizzy Aumeiers Ehemann, auf sich. Trat er am Anfang und zwischendurch als Therapeut auf, so verkörperte er nach der Pause, als die Damen in Abendgarderobe auf die Bühne traten, jenen Christoph Willibald Gluck. So erzählte er, dass er ja Champagner liebe, aber nicht wegen des Geschmacks. Einer Legende nach wäre die Champagnerschale den Brüsten Marie Antoinettes nachempfunden. Und das gäbe dem Genuss eine besondere Form.

    Ist es Kabarett? Oder ein klassisches Konzert? Oder am Ende irgendwo irgendetwas dazwischen? Die Grenzen verlaufen fließend, wenn Lizzy Aumeier mit ihren „Weißen Lilien“ die Bühne betritt. So auch am Dreikönigstag, als sie mit ihren Damen im gut besuchten Kaisersaal nach langer Abstinenz wieder ihr Neujahrskonzert spielen konnte.  Begann es als Therapiesitzung, angekündigt durch den Leiter der „Anstalt“, Siegmund Freud, betraten die Damen in Morgenmänteln die Bühne. Natürlich durfte ein Corona-Rückblick nicht fehlten. So debattierte man über die Zeit des Lockdowns und stellte die Frage, ob denn nicht der ein oder andere während dieser Zeit zu- oder abgenommen, und wer an Scheidung oder Mord gedacht habe. Musik sei eine Therapie, denn man lebt sie nach außen, war das Fazit. Auch die Impfgegner wurden zum Ziel. So erzählte Lizzy Aumeier, eine Freundin von ihr, die sich vor Corona die Brüste habe vergrößern lassen, wollte sich nicht impfen lassen. „Ich will nix künstliches in meinem Körper.“ Doch die Gags wirkten allgemein etwas müde. Das lag vielleicht auch darin begründet, dass man für die musikalischen Teile weder Mikrofone noch Verstärker oder sonstige Elektronik brauchte, für die Zwischenstücke man die Damen allerdings oft nur sehr schwer verstehen konnte.  Immer, wenn sie zu ihren Instrumenten griffen, dann wurden die Stärken des Ensembles deutlich sicht- und hörbar. Thema des musikalischen Teils war das Wirken von Christoph Willibald Gluck, der 1714 in der Oberpfalz geboren wurde und als einer der bedeutendsten Opernkomponisten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gilt. Das Ensemble gab einige der bedeutendsten Werke Glucks zum Besten, darunter „Reigen seliger Geister“ und „Ach, ich habe sie verloren“ aus der Oper „Orpheus und Eurydike“,  Doch auch andere Stücke wurden in der Interpretation der „Weißen Lilien“ dargeboten, darunter ein Medley, das so bekannte Stück wie „Fever“ (im Original von Little Willie John gesungen), „All time high“ von Rita Coolidge, dem Titelsong aus dem Bond-Film „Octopussy“, „Isn´t she lovely“ von Stevie Wonder und „Ain´t no mountain high enough“ von Marvin Gaye. Hier zeigte sich auch die Klasse des Ensembles.  Geführt von Svetlana Klimova, der ehemaligen Konzertmeisterin der Moskauer Symphoniker an der Violine, zeigten Alice Graf am Flügel, Gaby Athmann an der Flöte, Baroness Irene von Fritsch am Violoncello und Lizzy Aumeier am Kontrabass ihre Stärke. Harmonisch und virtuos zogen sie das Publikum in ihren Bann.  Die größten Lacher indes zog Andreas Stock, Lizzy Aumeiers Ehemann, auf sich. Trat er am Anfang und zwischendurch als Therapeut auf, so verkörperte er nach der Pause, als die Damen in Abendgarderobe auf die Bühne traten, jenen Christoph Willibald Gluck. So erzählte er, dass er ja Champagner liebe, aber nicht wegen des Geschmacks. Einer Legende nach wäre die Champagnerschale den Brüsten Marie Antoinettes nachempfunden. Und das gäbe dem Genuss eine besondere Form.  Einen Texthänger überspielte er, als er fragte: „Soll ich noch was sagen oder kann ich gehen?“, woraufhin Lizzy Aumeier konterte: „Hast du deinen Text vergessen? Du weißt aber noch, dass wir seit 25 Jahren verheiratet sind?“ Diese Szene wirkte wie ein Improvisationstheater, was Lachstürme und spontanen Szenenapplaus zur Folge hatte.  Es wurden vor und nach der Pause diverse Lebensstationen Glucks erwähnt, so seine Zeit in London und Wien. Er habe, so Aumeier, seine Inspiration zum großen Teil aus der Natur bezogen. Passend dazu spielten die Damen „Hijo de la Luna“ von José Maria Cano.  Auch die Lebensumstände während der Zeit Glucks waren Thema, so unter anderem die Bekleidung. Es wurde über die Männer- und Damenmode referiert, dass die Damen Korsetts trugen und die Männer Hemden als Unterhemden. Und des Nachts trug man Mützen, um den Kopf vor der Kälte zu schützen. Passend dazu erklang „Mister Sandman“ aus dem Jahr 1954.  Mit einem Nachtlied ging das Programm zu Ende. „Eine kleine Nachtmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart mit Einschüben bekannter Lieder wie „A hard days Night“ von den Beatles oder „Stranger in the Night“ bildete den Abschluss, was das Publikum allerdings nicht akzeptierte, und so folgte „Can Can“ des Komponisten Jacques Offenbach, was die Besucherinnen und Besuchern zu Beifallsstürmen hinriss.  Mit dem Abendsegen aus „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck, Blumen für die „Lilien“ und Bier für Andreas Stock endete dann eine Vorstellung, die allerdings auch von einigen Gästen kritisiert wurde. Dabei ging es in der Hauptsache um die Wahl des Veranstaltungsortes. So schön und edel das Ambiente auch sein mochte, so der Tenor, für Gehbehinderte ist er wenig geeignet. Die lange Rampe bis zum Eingang, die bei Nässe oder Glatteis für Menschen mit Gehbehinderungen kaum zu meistern ist, sowie die vielen Treppen bis zum Kaisersaal standen dabei im Mittelpunkt.  Mag sein, dass es eine schöne Tradition ist, das Neujahrskonzert dort abzuhalten. Doch stellt sich die Frage, ob viele Interessierte aufgrund der Schwierigkeiten beim Betreten des Veranstaltungsortes bereits im Vorfeld auf einen Besuch verzichten.
    Ist es Kabarett? Oder ein klassisches Konzert? Oder am Ende irgendwo irgendetwas dazwischen? Die Grenzen verlaufen fließend, wenn Lizzy Aumeier mit ihren „Weißen Lilien“ die Bühne betritt. So auch am Dreikönigstag, als sie mit ihren Damen im gut besuchten Kaisersaal nach langer Abstinenz wieder ihr Neujahrskonzert spielen konnte. Begann es als Therapiesitzung, angekündigt durch den Leiter der „Anstalt“, Siegmund Freud, betraten die Damen in Morgenmänteln die Bühne. Natürlich durfte ein Corona-Rückblick nicht fehlten. So debattierte man über die Zeit des Lockdowns und stellte die Frage, ob denn nicht der ein oder andere während dieser Zeit zu- oder abgenommen, und wer an Scheidung oder Mord gedacht habe. Musik sei eine Therapie, denn man lebt sie nach außen, war das Fazit. Auch die Impfgegner wurden zum Ziel. So erzählte Lizzy Aumeier, eine Freundin von ihr, die sich vor Corona die Brüste habe vergrößern lassen, wollte sich nicht impfen lassen. „Ich will nix künstliches in meinem Körper.“ Doch die Gags wirkten allgemein etwas müde. Das lag vielleicht auch darin begründet, dass man für die musikalischen Teile weder Mikrofone noch Verstärker oder sonstige Elektronik brauchte, für die Zwischenstücke man die Damen allerdings oft nur sehr schwer verstehen konnte. Immer, wenn sie zu ihren Instrumenten griffen, dann wurden die Stärken des Ensembles deutlich sicht- und hörbar. Thema des musikalischen Teils war das Wirken von Christoph Willibald Gluck, der 1714 in der Oberpfalz geboren wurde und als einer der bedeutendsten Opernkomponisten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gilt. Das Ensemble gab einige der bedeutendsten Werke Glucks zum Besten, darunter „Reigen seliger Geister“ und „Ach, ich habe sie verloren“ aus der Oper „Orpheus und Eurydike“, Doch auch andere Stücke wurden in der Interpretation der „Weißen Lilien“ dargeboten, darunter ein Medley, das so bekannte Stück wie „Fever“ (im Original von Little Willie John gesungen), „All time high“ von Rita Coolidge, dem Titelsong aus dem Bond-Film „Octopussy“, „Isn´t she lovely“ von Stevie Wonder und „Ain´t no mountain high enough“ von Marvin Gaye. Hier zeigte sich auch die Klasse des Ensembles. Geführt von Svetlana Klimova, der ehemaligen Konzertmeisterin der Moskauer Symphoniker an der Violine, zeigten Alice Graf am Flügel, Gaby Athmann an der Flöte, Baroness Irene von Fritsch am Violoncello und Lizzy Aumeier am Kontrabass ihre Stärke. Harmonisch und virtuos zogen sie das Publikum in ihren Bann. Die größten Lacher indes zog Andreas Stock, Lizzy Aumeiers Ehemann, auf sich. Trat er am Anfang und zwischendurch als Therapeut auf, so verkörperte er nach der Pause, als die Damen in Abendgarderobe auf die Bühne traten, jenen Christoph Willibald Gluck. So erzählte er, dass er ja Champagner liebe, aber nicht wegen des Geschmacks. Einer Legende nach wäre die Champagnerschale den Brüsten Marie Antoinettes nachempfunden. Und das gäbe dem Genuss eine besondere Form. Einen Texthänger überspielte er, als er fragte: „Soll ich noch was sagen oder kann ich gehen?“, woraufhin Lizzy Aumeier konterte: „Hast du deinen Text vergessen? Du weißt aber noch, dass wir seit 25 Jahren verheiratet sind?“ Diese Szene wirkte wie ein Improvisationstheater, was Lachstürme und spontanen Szenenapplaus zur Folge hatte. Es wurden vor und nach der Pause diverse Lebensstationen Glucks erwähnt, so seine Zeit in London und Wien. Er habe, so Aumeier, seine Inspiration zum großen Teil aus der Natur bezogen. Passend dazu spielten die Damen „Hijo de la Luna“ von José Maria Cano. Auch die Lebensumstände während der Zeit Glucks waren Thema, so unter anderem die Bekleidung. Es wurde über die Männer- und Damenmode referiert, dass die Damen Korsetts trugen und die Männer Hemden als Unterhemden. Und des Nachts trug man Mützen, um den Kopf vor der Kälte zu schützen. Passend dazu erklang „Mister Sandman“ aus dem Jahr 1954. Mit einem Nachtlied ging das Programm zu Ende. „Eine kleine Nachtmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart mit Einschüben bekannter Lieder wie „A hard days Night“ von den Beatles oder „Stranger in the Night“ bildete den Abschluss, was das Publikum allerdings nicht akzeptierte, und so folgte „Can Can“ des Komponisten Jacques Offenbach, was die Besucherinnen und Besuchern zu Beifallsstürmen hinriss. Mit dem Abendsegen aus „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck, Blumen für die „Lilien“ und Bier für Andreas Stock endete dann eine Vorstellung, die allerdings auch von einigen Gästen kritisiert wurde. Dabei ging es in der Hauptsache um die Wahl des Veranstaltungsortes. So schön und edel das Ambiente auch sein mochte, so der Tenor, für Gehbehinderte ist er wenig geeignet. Die lange Rampe bis zum Eingang, die bei Nässe oder Glatteis für Menschen mit Gehbehinderungen kaum zu meistern ist, sowie die vielen Treppen bis zum Kaisersaal standen dabei im Mittelpunkt. Mag sein, dass es eine schöne Tradition ist, das Neujahrskonzert dort abzuhalten. Doch stellt sich die Frage, ob viele Interessierte aufgrund der Schwierigkeiten beim Betreten des Veranstaltungsortes bereits im Vorfeld auf einen Besuch verzichten. Foto: Werner Diefenthal

    Ein wenig wie Improvisationstheater

    Einen Texthänger überspielte er, als er fragte: „Soll ich noch was sagen oder kann ich gehen?“, woraufhin Lizzy Aumeier konterte: „Hast du deinen Text vergessen? Du weißt aber noch, dass wir seit 25 Jahren verheiratet sind?“ Diese Szene wirkte wie ein Improvisationstheater, was Lachstürme und spontanen Szenenapplaus zur Folge hatte.

    Es wurden vor und nach der Pause diverse Lebensstationen Glucks erwähnt, so seine Zeit in London und Wien. Er habe, so Aumeier, seine Inspiration zum großen Teil aus der Natur bezogen. Passend dazu spielten die Damen „Hijo de la Luna“ von José Maria Cano.

    Als die Damen noch Korsett trugen

    Auch die Lebensumstände während der Zeit Glucks waren Thema, so unter anderem die Bekleidung. Es wurde über die Männer- und Damenmode referiert, dass die Damen Korsetts trugen und die Männer Hemden als Unterhemden. Und des Nachts trug man Mützen, um den Kopf vor der Kälte zu schützen. Passend dazu erklang „Mister Sandman“ aus dem Jahr 1954.

    Mit einem Nachtlied ging das Programm zu Ende. „Eine kleine Nachtmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart mit Einschüben bekannter Lieder wie „A hard days Night“ von den Beatles oder „Stranger in the Night“ bildete den Abschluss, was das Publikum allerdings nicht akzeptierte, und so folgte „Can Can“ des Komponisten Jacques Offenbach, was die Besucherinnen und Besuchern zu Beifallsstürmen hinriss.

    Ein Veranstaltungsort mit Hindernissen

    Mit dem Abendsegen aus „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck, Blumen für die „Lilien“ und Bier für Andreas Stock endete dann eine Vorstellung, die allerdings auch von einigen Gästen kritisiert wurde. Dabei ging es in der Hauptsache um die Wahl des Veranstaltungsortes. So schön und edel das Ambiente auch sein mochte, so der Tenor, für Gehbehinderte ist er wenig geeignet. Die lange Rampe bis zum Eingang, die bei Nässe oder Glatteis für Menschen mit Gehbehinderungen kaum zu meistern ist, sowie die vielen Treppen bis zum Kaisersaal standen dabei im Mittelpunkt.

    Mag sein, dass es eine schöne Tradition ist, das Neujahrskonzert dort abzuhalten. Doch stellt sich die Frage, ob viele Interessierte aufgrund der Schwierigkeiten beim Betreten des Veranstaltungsortes bereits im Vorfeld auf einen Besuch verzichten.

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