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BAD STAFFELSTEIN: Mit dem Rad auf „Marientour“ durch den Gottesgarten

BAD STAFFELSTEIN

Mit dem Rad auf „Marientour“ durch den Gottesgarten

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    Mit dem Fahrrad den Berg hinab zur letzten Kirchenstation in Nedensdorf.
    Mit dem Fahrrad den Berg hinab zur letzten Kirchenstation in Nedensdorf.

    Der Radweg „Oberfränkische Marientour“ weist eine Länge von insgesamt 580 Kilometern auf. Im Verlauf der Routen können 52 Heiligtümer, Marienkapellen oder Wegkreuze, besucht werden, die Zeugnis über die fränkische Marienverehrung ablegen. Auf Initiative des Erzbistums Bamberg wurde das Projekt „Oberfränkische Marientour“ mit maßgeblicher Unterstützung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und mit großer Unterstützung der Kommunen und der Tourismusorganisationen realisiert.

    An Mariä Himmelfahrt 2021 wurde das Projekt vom jetzigen Bamberger Erzbischof Herwig Gössl eingeweiht. Die Radstrecke führt neben befestigten Wegen auch über Forst- und Schotterwege und ist durchgängig mit dem Logo „Fränkischer Marienweg“ beschildert.

    Mit dem Initiator

    Nach der Premiere im Jahr 2022 fand am vergangenen Sonntagfrüh zum zweiten Mal die „ADFC-Oberfränkische-Marientour“ in Zusammenarbeit von ADFC-Tourenleiter Dr. Ralph Fischer und Pfarrer i.R. Monsignore Josef Treutlein, dem Initiator des Fränkischen Marienwegs, statt. Los ging es am Bahnhof in der Adam-Riese-Stadt. Dann gab es gleich den ersten Anstieg – zum 460 Meter hohen „Ansberg“, besser als „Veitsberg“ bekannt.

    Hier wurde die Pilgergruppe mit Glockengeläut begrüßt und es gab Wissenswertes zur Geschichte des Ortes und der Sankt-Veits-Kapelle. Begeistert zeigten sich die Pilger von der Kapelle, die vom ältesten geschlossenen Lindenkranz Europas umringt ist. Das Kirchenläuten und kurze Führungen fanden in ähnlicher Form auch an den späteren Kirchen-Stationen statt.

    Gebet, Gesang, Geschichte

    Nach einem kurzen Zwischen-Stopp an der Küpser Linde nahm Pfarrer i.R. Monsignore Josef Treutlein im Schönstatt-Zentrum auf dem Marienberg bei Dörnwasserlos die Kolonne in Empfang. Der Ruhestandsgeistliche bereicherte mit Gebet, Gesang, Informationen zur Geschichte des Marienberges und einem geistlichen Impuls zur seelischen und geistlichen Stärkung die Veranstaltung.

    Nach einem reichhaltigen Mittagessen radelte die Gruppe weiter zur Gügelkirche St. Pankratius und besuchte die Abtei Maria Frieden in Kirchschletten. Äbtissin Mutter Mechthild begrüßte den Tross mit Informationen zum Kloster und zur Kirche. Anschließend war es auf genussvolle Weise möglich, die verloren gegangenen Kalorien im Pilgersaal bei einem reichhaltigen Kuchenbuffet wieder nachzufüllen.

    „Ich bin beim ADFC Mitglied, und da mache ich regelmäßig Radtouren. Jedes Jahr fahr ich etwa 1000 Kilometer.“

    Alfred Weinmann, 88 Jahre, ältester Teilnehmer

    Die „Hankirche Maria Immaculata“ bei Prächtig war das nächste Ziel der Pilgergruppe. Hier gab es geistliche Impulse von Monsignore Treutlein. Im Anschluss radelte die Gruppe zur letzten Kirchenstation nach Nedensdorf zur dortigen Filialkirche „Maria Königin“. Nach einem wohltuenden Impuls von Kirchenpfleger Matthias Pospischil kamen die 27 Teilnehmenden wieder sicher am Bahnhof in Bad Staffelstein an.

    Der älteste Radler war Alfred Weinmann aus Lichtenfels mit 88 Jahren. Der ehemalige Lehrer der Herzog-Otto-Schule treibt schon sein ganzes Leben lang Sport. „Ich bin beim ADFC Mitglied, und da mache ich regelmäßig Radtouren. Jedes Jahr fahr ich etwa 1000 Kilometer – allerdings ohne meinem E-Bike würde ich das nicht mehr schaffen. In der Stadt erledige ich alles mit dem Fahrrad, da bin ich schneller als mit dem Auto“, fügte er an.

    Aus Münnerstadt im Landkreis Bad Kissingen radelte Wolfgang Wagner nach Bad Staffelstein. Der 71-Jährige kam bereits am Vortag am Obermain an und übernachtete in Loffeld. „Morgen mach' ich mich wieder auf dem Rückweg. Es sind rund 100 Kilometer, die ich dann unterwegs bin. Eigentlich wollte ich weiter nach Marienroth in den Frankenwald zum nächsten Termin vom Marienweg, aber der findet jetzt nicht statt“, so der Unterfranke.

    Was noch zu ändern wäre

    Tourenleiter Dr. Ralph Fischer zeigte sich zufrieden. Er sprach von einer Tourlänge von 70 Kilometern mit vier Stunden reiner Fahrzeit und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 17,8 Stundenkilometern. „Wir waren rund 20 Minuten später als geplant wieder am Bahnhof hier in Bad Staffelstein. Allerdings gab es einen kurzen Halt an der Küpser Linde sowie am Geburtshaus der Schwester Columba Schonath in Burgellern bei Scheßlitz“, berichtete der ADFC-Tourenleiter.

    Von der Planung bis zur Ausführung dieser Radtour vergingen neun Monate. Vergangene Woche fand noch eine Testfahrt statt, bei der Baustellen oder andere Hindernisse auftauchten. „Am Freitag habe ich allen Teilnehmern noch Hinweise gegeben, die wichtig waren. Trotzdem fiel mir auf, was ich bei der Tour noch verändern würde. Etwa an mancher Station etwas mehr Zeit einplanen, dann habe ich weniger Druck. Denn man möchte sein Programm, das man vorgibt, schließlich auch zeigen“, bilanzierte Fischer.

    Seit 2002 gibt es in Unterfranken den „Fränkischen Marienweg“, einen 900 Kilometer langen markierten Wander- und Radweg, der 50 Wallfahrtsorte und somit auch eine ganze Anzahl reizvoller Landschaften verbindet. Im Frühjahr 2020 wurde dieser Weg um weitere 1100 Kilometer und 40 Wallfahrtsorte in Ober- und Mittelfranken erweitert. So trägt der „Fränkische Marienweg“ nun seinen Namen zu Recht.

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