Es darf aufgeatmet werden. Die alteingesessene Staffelsteiner Batterienfirma Moll, später „Akkumulatorenfabrik Moll GmbH und Co.KG“ ist jetzt ganz offiziell eine „GmbH“. Der Batteriehersteller startet mit neuen Investoren durch, sichert den Standort Bad Staffelstein und somit mehr als 250 Arbeits- und Ausbildungsplätze.

Insolvenzverwalter Jürgen Wittmann gab im Rahmen einer Feierstunde am Dienstag einen kurzen Rückblick über die Gespräche und Verhandlungen der letzten Monate. Anlässlich der kleinen Feier auf dem Betriebsgelände waren nicht nur die neuen Mit- und Hauptinvestoren Jan IJspeert, Dr. Klaus Eichhorn und Professor Christian Urban in die Angerstraße 50 gekommen sondern auch zahlreiche weitere prominente Gäste.

„Die Gespräche mit Herrn IJspeert waren offen, kritisch, direkt und konstruktiv“, erinnerte sich Insolvenzverwalter Jürgen Wittmann an die Verhandlungen. Die Krise der Autoindustrie und die Corona-Pandemie zwangen das familiengeführte Unternehmen im März 2020 in die Insolvenz.

„Das war für die Inhaber und die Belegschaft des Unterenhmens und für die ganze Region ein Schock!“, so die Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz in ihrer kurze Rede. Insolvenzverwalter Wittmann sei von Anfang an klar gewesen, sagte sie, welches Potenzial in diesem Unternehmen und seiner Belegschaft stecke. Zusammen mit Klaus Eichhorn fand er zwei weitere neue Investoren: die BAE Holding GmbH und die DPU Investment GmbH. Schließlich seien es die hartnäckigen und gemeinsamen Bemühungen von Jürgen Wittmann und Klaus Eichhorn gewesen, die im Februar diesen Jahres eine neu gegründete GmbH aus der Taufe heben konnten. „Am 1. Mai 2021 konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden“ - mehr als 250 Arbeits- und Ausbildungsplätze konnten erhalten werden.

1,6 Millionen Batterien im Jahr
„Moll“ produziert seit der Firmengründung durch Peter J. Moll im Jahr 1945 Batterien, die vor allem für die Automobilindustrie gedacht sind, darunter in der Mehrzahl Starterbatterien. Einer der wichtigsten Partner ist nach Unternehmensangaben nun der Volkswagen-Konzern. Moll-Batterien kommen durch diese Partner als Exportgut in die ganze Welt. Die Produktion an Starterbatterien beträgt pro Jahr 1,6 Millionen Stück, erklärte Benjamin Hübner beim Rundgang durch die Produktions- und Montagehallen. Er ist zuständig für die Produktentwicklung und zeigte bei der Betriebsführung nicht nur die Herstellungsprozesse, sondern erklärte auch das Recycling der Batterien.

Nicht viele der Gäste wussten, dass auch in E-Fahrzeugen bleihaltige Batterien mit verbaut würden, dass Moll GmbH ein eigenes Labor hat, und dass das Unternehmen, auf seinem Standort in der Angerstraße auf einer Fläche von 26 000 Quadratmetern arbeitet.