Nach einer Woche voller Arbeit und Konzentration mit Berichten über die vergangene Amtszeit, die finanzielle Situation und die internationalen Rahmenrichtlinien für ein Ausbildungskonzept und nach intensiver Vorbereitung wurde eine neue Kongregationsleitung der Sankt Franziskusschwestern von Vierzehnheiligen gewählt. Dabei fiel die Wahl des Generalkapitels auf Schwester M. Fanny Terán Tejeda aus Peru.
Erstmals wählten die Kapitularinnen eine Schwester aus Peru zur neuen Leiterin. Bis jetzt waren Schwestern aus dem südamerikanischen Land zwar bereits in der Kongregationsleitung vertreten, aber als Assistentinnen. Nun stellen sie erstmals die Kongregationsleiterin – das waren bis jetzt immer deutsche Schwestern.
Erzbischof Gössl leitet die Wahl
Außerdem wurden eine neue Kongregationsvikarin sowie drei Kongregationsassistentinnen gewählt. Da die Franziskusschwestern Vierzehnheiligen eine Diözesan-Kongregation sind, steht ihr der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl vor. So ließ es sich der Bamberger Oberhirte nicht nehmen, der Wahl vorzustehen. Nachdem er das Wahlergebnis verkündet hatte, überreichte er das Siegel sowie die Konstitutionen an die neue Kongregationsleiterin.
Beim Pressegespräch zur Vorstellung der neuen Kongregationsleitung im Mutterhaus begrüßte Schwester M. Fanny Terán Tejeda alle auf Spanisch. Die 47-Jährige wird der Kongregation der Sankt-Franziskusschwestern nun für sechs Jahre vorstehen. Sie folgt auf Schwester M. Regina Pröls, die die Ordensgemeinschaft zwölf Jahre lang leitete. Gemäß der Lebensordnung des Klosters kann eine Generaloberin höchstens zwei Amtsperioden hintereinander gewählt werden.
Für sie selbst überraschend
Schwester M. Fanny Terán Tejeda legte ihre Profess, also ihr Ordensgelübde, im Jahre 1998 in Lima ab. Aktuell lebt sie noch in Peru. Allerdings muss sie nach Deutschland kommen. Das hängt damit zusammen, dass die kirchliche Anerkennung in der Diözese Bamberg erfolgt.
Erstmals eine Inderin
Schwester Fanny ist Leiterin im Konvent „Alvernis“ in Lima und verantwortlich für die Kommunionvorbereitung in zwei Kapellen in den Pfarreien sowie als Wortgottesleiterin eingebunden. Zwei Perioden (2016- 2021) war sie auch Regionalleiterin in Peru. „Vom Wahlergebnis war sie überrascht – jetzt müsse sie noch Deutsch lernen“, ließ die neue Generaloberin durch Schwester M. Katharina übersetzen.
Kongregationsvikarin wurde Schwester M. Katharina Horn aus Vierzehnheiligen. Die gebürtige Lichtenfelserin tritt die Nachfolge von Schwester M. Martina Selmaier an. Als neue Kongregationsassistentin wurden Schwester M. Beatriz Vásquez Mayta, Schwester M. Ligi Thayil und Schwester M. Matthea Baumann gewählt. Erstmals ist mit Schwester M. Ligi Thayil eine Inderin Teil der Kongregationsleitung. Die Kongregationsvikarin und die Kongregationsassistentinnen arbeiten eng mit der Generaloberin zusammen und unterstützen sie in ihren Verwaltungs- und Leitungsaufgaben.
Dem Wahlprozedere war ein sogenanntes Generalkapitel vorausgegangen, das mit drei Besinnungstagen, gehalten von Pater Clemens Wagner, begann. Das Generalkapitel ist die oberste Instanz der Ordensgemeinschaft und wird von einem Gremium von Ordensschwestern abgehalten. In diesem aktuellen 17. ordentlichen Generalkapitel sind 16 Schwestern aus Deutschland, sieben aus Peru und vier aus Indien vertreten. Sie gestalteten gemeinschaftlich diese Tage des Dialogs und der Entscheidungsfindung für die Zukunft.
Der Kongregation der Franziskusschwestern von Vierzehnheiligen gehören derzeit 116 Schwestern und eine Novizin an. Sie leben und wirken an 16 verschiedenen Standorten in Deutschland, Peru und Indien. Das Gesamt-Durchschnittsalter der Schwestern beträgt etwa 66 Jahre; in Deutschland liegt es bei knapp 77 Jahren.