Zwischenzeitlich war das Anwesen Hauptstraße 49/51 – in Anlehnung an die früher dort befindliche Gaststätte umgangssprachlich auch als „Neuner-Areal“ bezeichnet – einem Dornröschenschlaf verfallen gewesen. Zumindest was die Gaststättenräume anbelangt, ist bekanntlich Mitte 2020 wieder Leben eingehaucht worden.
Betreffend des hinteren Bereichs des rund 3000 Quadratmeter großen Anwesens ging es im vergangenen Jahr zumindest schrittweise voran. Der Ebensfelder Bau- und Umweltausschuss machte sich nun im Vorfeld seiner jüngsten Sitzung, die ansonsten keine besonders erwähnenswerten Punkte beinhaltete, ein Bild von der derzeitigen Situation.
„Verdichten ja, und das mit der Tagespflege befürworte ich. Aber ich kann mir jetzt nicht vorstellen, hier alles gänzlich mit Gebäuden zuzupflastern. Dafür ist der Platz einfach zu schade.“
Bernd Storath, Erster Bürgermeister
Im Frühjahr 2020 erwarb der Markt Ebensfeld das „Neuner-Anwesen“. Dank staatlichen Zuschusses von 80 Prozent beschränkte sich der Eigenanteil der Kommune seinerzeit auf rund 150 000 Euro. Es folgte die Erstellung einer Machbarkeitsstudie durch ein beauftragtes Architekturbüro und wie erwähnt die Wiederbelebung der Gaststättenräume durch den heutigen Pächter.

In seiner Sitzung im Februar diesen Jahres fasste der Gemeinderat dann den für die weitere Entwicklung notwendigen Beschluss, das Neuner-Areal weiter zu entwickeln und in Verhandlungen zu treten mit möglichen Investoren – mit dem Ziel, dort eine Tagespflege mit ambulanter Pflege beziehungsweise der Schaffung barrierefreier Wohnungen zu errichten. Nicht nur Bürgermeister Bernhard Storath kann sich das gut vorstellen. Er sieht auch gute Chancen zur Realisierung. „Ein diesbezüglicher Investor, der bereits eine soziale Einrichtung im Landkreis Bamberg betreibt, hat hier Interesse bekundet“, teilte er in diesem Zusammenhang mit.
Chance zu einer positiven Weiterentwicklung der Ortsmitte
Nach dem Abriss einer baufälligen alten Scheune lässt sich mit der dadurch geschaffenen Vergrößerung des nutzbaren Fläche einiges anfangen, so der Tenor im Bauausschuss beim Ortstermin. Wenngleich sich der Gemeinderat in naher Zukunft mit der Angelegenheit zu befassen hat, wird freilich auch in beratender Funktion das Bauausschuss-Gremium eingebunden. Denn es geht beileibe nicht nur um den Punkt „Tagespflege“. Die nun nutzbare und im Eigentum der Kommune befindliche Fläche bietet darüber hinaus die Chance zu einer positiven Weiterentwicklung der Ortsmitte.

Denkverbote gibt es keine. Nicht unerwähnt in der Diskussion des Bauausschusses vor Ort blieb etwa die direkte Nähe zum Pfarr- und Jugendheim, welches lediglich durch eine ältere Mauer vom „Neuner-Areal“ getrennt ist beziehungsweise zum Kirchplatz. „Ich halte es für sinnvoll, bei der Umsetzung des Konzeptes gemeinsam mit der Kirchengemeinde zu agieren und Gespräche zu führen“, so Bürgermeister Storath hierzu. Ein Durchbruch an der abgrenzenden Mauer sei möglich. „Das wäre mit dem Denkmalschutz zu machen“, hat sich das Gemeindeoberhaupt dahingehend schon informiert.
„Verdichten ja, und das mit der Tagespflege befürworte ich. Aber ich kann mir jetzt nicht vorstellen, hier alles gänzlich mit Gebäuden zuzupflastern. Dafür ist der Platz einfach zu schade“, ergänzte der Rathauschef.
Eine Möglichkeit für weitere Parkplätze
Sowohl im Bereich des Kirchplatzes als auch an der sehr verkehrsreichen Hauptstraße spielt neben anderen Faktoren das Thema „Parkplätze“ eine große Rolle. Bei kirchlichen oder sonstigen Veranstaltungen sind die vorhandenen Stellplätze öfters überfüllt. Hier könnte das „Neuner-Areal“ durch die Schaffung von Stellplätzen die belastende Stellplatz- und Verkehrssituation entschärfen, kamen entsprechende Anregungen aus dem Gremium. Doch das sind alles bisher nur Gedankenspiele.

Immerhin: Die entscheidenden bürokratischen Schritte zur Realisierung der wahrscheinlichen Tagespflegeeinrichtung sollen bis zum Sommer erfolgen. Zweckmäßig erscheint es, dies gleich in ein schlüssiges Gesamtkonzept der gesamten Nutzung des leer stehenden Areals zu gießen.