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BAD STAFFELSTEIN: Noch viel Potenzial für Solarenergie am Obermain

BAD STAFFELSTEIN

Noch viel Potenzial für Solarenergie am Obermain

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    Große Photovoltaik-Anlagen, wie hier der ungarische „MET Kabai Solarpark“ mit einer Leistung von 43 Megawattpeak (MWp), treibendie europäische Energiewende voran.
    Große Photovoltaik-Anlagen, wie hier der ungarische „MET Kabai Solarpark“ mit einer Leistung von 43 Megawattpeak (MWp), treibendie europäische Energiewende voran. Foto: red

    Es ist eine der günstigsten Formen, Strom zu erzeugen und dazu noch eine der umweltfreundlichsten. Dass die Solarindustrie zunehmend an Bedeutung gewinnt, wurde auch im Corona-Jahr 2020 klar: Solarenergie boomt. In Europa ist Strom aus neuen, großen Solarkraftwerken inzwischen deutlich günstiger als aus modernen Steinkohlekraftwerken. Das liegt unter anderem an den sinkenden Preisen für Photovoltaik-Anlagen, aber auch an steigenden Kosten für CO2-Emissionszertifikate. Das Bad Staffelsteiner Unternehmen IBC Solar bestätigt, dass gegenüber 2019 die Preise für eine Photovoltaik-Anlage um circa drei bis fünf Prozent gesunken sind. Bezieht man die hohen Folgekosten von Kohlestrom, die durch Umwelt- und Luftverschmutzen entstehen, mit ein, verstärkt sich diese Kostendifferenz und damit der Bedarf an Photovoltaik-Anlagen.

    Kein Wunder also, dass die Solarindustrie vergleichsweise gut durch das Krisenjahr 2020 kam. Das berichtet auch der Gründer und CEO von IBC Solar Udo Möhrstedt: „Sicherlich hätten wir ohne die Corona Pandemie gerade in den ersten Monaten 2020 höhere Umsätze tätigen können, speziell im Februar, März und April. Doch aufgrund des vollständigen Lockdowns konnten viele Fachfirmen nicht wie gewohnt arbeiten. Insgesamt und gerade im Vergleich mit anderen Branchen, können wir mit dem Ergebnis aber zufrieden sein.“ Auch was die Weiterentwicklung und Verbesserung der Solar-Technologie angeht, hat sich im vergangenen Jahr einiges getan.

    IBC Solar Unternehmensgründer und -leiter Udo Möhrstedt betont, dass in unserer sonnenreichen Region viel Energie-Potential ungenutzt bleibt.
    IBC Solar Unternehmensgründer und -leiter Udo Möhrstedt betont, dass in unserer sonnenreichen Region viel Energie-Potential ungenutzt bleibt. Foto: red

    Die Technik wird immer besser

    Udo Möhrstedt nennt drei neue Entwicklungen, die vor allem die Solarzellen betreffen. So haben sich etwa die Abmessungen der Zellen, die sogenannten Wafergrößen, von vormals 156 mal 156 Millimeter auf 166 mal 166 Millimeter vergrößert; Tendenz steigend. Zudem werden wegen der besseren Stromausbeute Halbzellen verwendet. Diese Solarzellen werden, wie der Name schon sagt, nach der Fertigung wieder in zwei Hälften geschnitten. Hierdurch kann die Anzahl an Zellverbindern verdoppelt werden, sodass sich der elektrische Wiederstand reduziert und das Solar-Modul eine höhere Leistung erzielt. Nicht zuletzt dominieren statt polykristallinen Zellen nun zu 90 Prozent die leistungsstärkeren monokristallinen Zellen den Markt. „Diese Entwicklungen, speziell bei den Zelltypen, haben dazu geführt, dass das Standardmodul heutzutage ein 60-zelliges Halbzellenmodul mit einer Leistung von 330 bis 340 Watt ist“, so Möhrstedt.

    Ein weiterer wichtiger Faktor beim Betrachten des Solar-Jahres 2020 sind natürlich die Sonnenstunden. Denn, ob mit oder ohne Pandemie, die Sonne scheint und das im Durchschnitt bei uns rund 1900 Stunden im vergangenen Jahr; etwa genauso lang wie 2019. Bayern zählt neben Baden-Württemberg und dem Saarland zu den sonnenreichsten Bundesländern Deutschlands. Hieraus Prognosen für das Folgejahr abzugeben sei jedoch nicht möglich, stellt Firmenchef Udo Möhrstedt klar: „In der Regel befinden sich die Schwankungen im Bereich von plus/minus fünf Prozent. Allerdings sind diese Prognosen nur bedingt verlässlich. So lagen beispielsweise unsere Freiflächenanlagen im vergangenen Jahr erneut über den prognostizierten Werten.“

    Beim Potenzial ist noch viel Luft nach oben

    Dahinter steht ein Energiepotenzial, das gerade in unserer Region nicht ausreichend genutzt wird. Denn trotz einer, im bundesweiten Vergleich, hohen Anzahl an Sonnenstunden, liegt unsere Region beim Neubau von Solaranlagen gegenüber anderen Regionen weit zurück. Das betrifft nicht nur den öffentlichen Bereich sondern auch Privathaushalte. „Wir haben mehrfach vorgeschlagen, dass die Gemeinden - soweit es sich um Freiflächen handelt - einen bestimmten Prozentanteil der Gemeindefläche für PV-Anlagen ausweisen. Das würde viele Verfahren beschleunigen und die Region würde von CO2 freien Strom profitieren“, so Udo Möhrstedt. Gleichzeitig sollten sich auch Eigenheimbesitzer der Vorteile von Solarstrom bewusst werden. Photovoltaik-Strom vom eigenen Hausdach kostet derzeit nämlich nur etwa 8 bis 9 Cent pro Kilowattstunde. Außerdem seien im Zuge des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) Anlagen bis 30 Kilowatt von der EEG-Umlage befreit, erklärt der Firmenchef die Vorteile einer Photovoltaik-Anlage und fügt hinzu: „Nimmt man noch einen Speicher hinzu, lässt sich für Hausbesitzer eine Selbstversorgung von über 70 Prozent erreichen. Das lohnt sich!“

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