Es hatte durchaus etwas von Wiesn-Stimmung: Frauen in Dirndl und Festtagskleidung haben gut gelaunt Bierbänke erklommen, klatschen im Takt und singen aus voller Kehle von Franz und seinen feucht-fröhlichen Erlebnissen auf der Vogelwiese. Holger Gunzelmann, der Sänger der „Maascheißer“, braucht nur noch das Mikrophon in die Runde zu halten. Das Ebensfelder Ensemble sorgt für einen stimmungsvollen Festsonntag beim Gartenbauverein.
Dabei hatte die 50-Jahr-Feier des Jubelvereins frühmorgens noch sehr gediegen begonnen: Per Kirchenparade zogen die Gartler sowie Abordnungen von Soldaten- und Kameradschaftsverein und Feuerwehr vom Festplatz zur Sankt-Laurentius-Kirche, wo sie von Pfarrer Wolfgang Schmidt schon erwartet wurden.
Ein Kunstwerk vor dem Altar
Vor den Altar hatte Mesnerin Beate Metzner eine aufwändige Dekoration aus Äpfeln, Kastanien, Kohl, Kürbissen, Möhren, Kartoffeln und dergleichen mehr gezaubert.

Daneben stand eine schmucke Erntekrone, die das Vorstandsteam des Gartenbauvereins selbst gestaltet hatte. Kein Wunder also, das Schmidt nicht nur bestens gelaunt war, sondern auch voll des Lobes: Es war ein Erntedankgottesdienst ganz nach seinem Geschmack.

„Zu Oberleiterbach steht leider nichts explizit in der Bibel“, scherzte er. Er hatte aber dafür passende Passagen aus dem Lukas-Evangelium mitgebracht.
Nach der Messe zogen der Jubelverein, die anderen Vereine und die Ehrengäste zu den Klängen der „Ebensfelder Maascheißer“ durch das Dorf, vorbei an den Bundesgoldmedaille, die der Verein einst erreichen konnte, und am Goldbrunnen. Auf einem Bollerwagen zogen die Kinder die Erntekrone durch die Straßen und strahlten in die Runde. Am Festplatz dann gab es zu Weißwürsten, Käsekrainern, Wienerla und natürlich zum Jubiläumsbier „Goldschlückla“ Blasmusik vom Feinsten. Das Emsemble präsentierte nicht nur böhmisch-mährische Stücke, sondern beispielsweise auch Wolfgang Fiereks Partyknaller „Resi i hol di mit meim Traktor“, den Böhmischen Traum und dergleichen mehr.

Daran hatten auch die drei Bürgermeister Michael Senger, Sabine Köhlerschmidt und Andreas Schonath sichtlich Spaß. Als sich die „Maascheißer“ dann weit nach Mittag frecherweise selbst aus dem Zelt spielten, ließ sie das Publikum noch lange nicht gehen: Zugabe um Zugabe wurde gefordert. Auch nach Ende des musikalischen Reigens blieb so mancher Gast dann noch lange beim ein oder anderen Seidla „Goldschlückla“ sitzen.