Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Bad Staffelstein
Icon Pfeil nach unten

VIERZEHNHEILIGEN: Profess vor 70 Jahren: Schwester Ruth Löbel

VIERZEHNHEILIGEN

Profess vor 70 Jahren: Schwester Ruth Löbel

    • |
    • |
    Ihr 70-jähriges Professjubiläum durfte Schwester Ruth Löbel (2. v. re.) in Vierzehnheilgen feiern. Im Bild ihr langjähriger Wegbegleiter in Peru, Pater Andreas Thorwarth MCCJ, die Kongregationsleiterin Schwester Regina Pröls sowie Spiritual Pater Bernhard Braun OFM (re).
    Ihr 70-jähriges Professjubiläum durfte Schwester Ruth Löbel (2. v. re.) in Vierzehnheilgen feiern. Im Bild ihr langjähriger Wegbegleiter in Peru, Pater Andreas Thorwarth MCCJ, die Kongregationsleiterin Schwester Regina Pröls sowie Spiritual Pater Bernhard Braun OFM (re). Foto: Gerd Klemenz

    Mit einer erstaunlichen Vitalität feierte Schwester Ruth Löbel im Mutterhaus der Franziskusschwestern in Vierzehnheiligen, dass sie vor 70 Jahren ihre Profess abgelegt hat.

    Theresia Löbel, mit diesem bürgerlichen Namen wurde Schwester Ruth am 1. März 1930 in Dammfeld/Kreis Glogau in Niederschlesien (jetzt Polen) als erstes Kind von zwei Geschwistern geboren. Im Februar 1945 wurde ihre Heimat zum Kampfgebiet, und so verließ sie mit ihrer Mutter Hedwig und Schwester Irene ihre niederschlesische Heimat. Nach mehrmonatiger Flucht kam schließlich die Mutter mit ihren zwei Töchtern in Oberfranken an und wurden in Serkendorf einquartiert. Ihr Vater Alois musste in Glogau bleiben und wurde dort tödlich verletzt.

    Erst Küchenhilfe, dann Ausbildung zur Handarbeitslehrerin

    Im Oktober 1946 nahm die Jubilarin eine Stelle als Küchenhilfe in der Heilstätte Vierzehnheiligen (das Mutterhaus war bis August 1948 Heilstätte) an, hier kam der erste Kontakt mit den Franziskusschwestern zustande. Bis zu ihrem Eintritt in die Kongregation dauerte es aber mehrere Jahre, weil die Mutter nach dem Verlust ihres Mannes auch den Verlust ihrer Tochter fürchtete – damals ging man unter der Annahme ins Kloster, nie mehr nach Haus zurückkehren zu können. Sie war 19 Jahre, als sie schließlich 1949 in die Kongregation eintrat.

    Es folgte die Ausbildung zur Handarbeitslehrerin in Würzburg/Oberzell. Und 1950 legte Theresia Löbel ihre Gesellenprüfung als Schneiderin in Paderborn ab. 1952 wurde sie ins Noviziat aufgenommen und eingekleidet, 1953 erhielt sie die ewige Profess. Ihre Station als Schneiderin war zunächst das Nähzimmer des Mutterhauses, bevor sie dann in die Nähschule in Sulzberg und Bad Abbach sowie in die Haushaltsschule nach Obertrubach ging.

    In der ordenseigenen Schule „Santa Maria Goretti“ in Lima

    1958 wandte sie sich an die damalige Generaloberin Schwester Helmtrudis mit der Bitte, in die Mission nach Peru gehen zu dürfen. Nach einer sechsmonatigen Vorbereitungszeit wurde sie im November 1959 mit einer weiteren Mitschwester von Amsterdam mit einem Frachtschiff nach Peru ausgesandt. In Lima angekommen, wurde Schwester Ruth sofort in der ordenseigenen Schule „Santa Maria Goretti“ eingesetzt, weil die Anzahl der Kinder stetig zunahm und es an Lehrkräften fehlte.

    Fünf Jahre war die begeisterte Halma-Spielerin zusätzlich Konventoberin in „Santa Maria Goretti“ sowie von 1986 bis 1989 und von 1994 bis 2003 Oberin im neu erbauten Exerzitienhaus in Cieneguilla/Lima. Von 2003 bis 2008 war sie Leiterin des Exerzitienbetriebs.

    Aus gesundheitlichen Gründen kehrte die inzwischen 78-jährige Schwester im August 2008 nach fast 50 Jahren in Peru nach Deutschland zurück. Hier stabilisierte sich ihre Gesundheit. Sie lebte dann bis 2017 im Mutterhaus, half im Nähzimmer und übernahm gelegentlich Übersetzungsarbeiten. Seit einigen Jahren ist das Mutterhaus nun ihr „Altersruhesitz“.

    Ein Vorbild in Treue und Friedfertigkeit

    Schwester Ruth ist im Kreis der Mitschwestern in Vierzehnheiligen bis heute eine geschätzte Persönlichkeit mit brillanten Erinnerungen, großer Hilfsbereitschaft und ein Vorbild in Treue und Friedfertigkeit. Bis heute nimmt die fast 93-Jährige kontinuierlich am Konventleben teil, ist immer präsent bei Gebets- und Freizeiten.

    Mit einem Herzen voller Dankbarkeit erneuerte sie im Jubiläumsgottesdienst ihr Ordensgelübde und erfreute sich an den kleinen und großen Nettigkeiten, die ihr an diesem Tag gewidmet wurden. Ein digitaler Gruß von den Mitschwestern aus Peru gehörte wie selbstverständlich dazu.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden