Eher unspektakulär gestaltete sich die jüngste Sitzung des Bau- und Umweltausschusses in Ebensfeld. Ein Beschluss dürfte aber das „Gesicht“ der Hauptstraße an einer Stelle ein wenig verändern: Die Raiffeisen-Volksbank Bad Staffelstein plant nämlich den Umbau ihrer Ebensfelder Filiale.
Der im Gremium eingereichte Antrag hat zum einen eine bessere Nutzung der oberen Stockwerke des bestehenden Baus für Büro- oder Wohnungszwecke zum Ziel. Im Zuge des Umbaus ist auch angedacht, die Fassade farblich neu zu gestalten. Die prägenden Säulen an der Front des Gebäudes sollen – zumal sie auch statische Bedeutung haben – erhalten bleiben, ebenso wie die Bäume.
SB-Pavillon mit Geldautomat neben dem Eingang
Das Vorhaben beinhaltet außerdem die Auslagerung des Selbstbedienungsbereichs mit Geldautomaten in einen SB-Pavillon in Würfelform. Die Planungen sehen als Standort hierfür den Bereich rechts neben dem Eingang an der Hauptstraße vor.
Ungewollt ins Rampenlicht gelangte die Ebensfelder Raiffeisenbank-Filiale durch die vier Unbekannten, die im Juni 2020 die beiden Geldautomaten mittels Einleitung eines Gasgemisches sprengten. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse dürften bei der Konzeption des Umbaus der Filiale Berücksichtigung finden.
Reitstallbetreiber darf Bewegungshalle bauen
In Anbetracht der geplanten Schließung der Raiffeisenbank-Filialen in Uetzing und Kleukheim wies Bürgermeister Bernhard Storath explizit darauf hin, dass die Ebensfelder Filiale bestehen bleibt. Dies war dem Rathauschef deshalb ein Anliegen, weil die Baumaßnahme „SB-Pavillon“ sonst zu Gerüchten hätte Anlass geben können. Final erteilte das Gremium dem Vorhaben einstimmig das gemeindliche Einvernehmen.
Ebenfalls grünes Licht bekam ein Reitstallbetreiber in Oberbrunn, der auf seinem Anwesen eine so genannte Bewegungshalle, also Reithalle, errichten möchte. Das Vorhaben ist privilegiert, zudem würden öffentliche Belange nach Sicht der Verwaltung nicht beeinträchtigt, hieß es dazu.
Darf ein Marterl an einen neuen Standort versetzt werden?
Unter der Rubrik „Sonstiges“ diskutierte man im Gremium über das Ansinnen eines Bürgers, der einen nahe Kümmel stehenden, rund 300 Jahre alten Bildstock (Marterl) wieder herrichten und an einem neuen Standort aufstellen möchte.
Wenn sich jemand der Renovierung eines uralten Bildstocks annimmt, ist das erst einmal sehr begrüßenswert, so die einhellige Meinung im Gremium. Was eine Versetzung des Marterls anbelangt, differierten die Meinungen. Franz Böhmer (Freie Wähler) meinte, der Standort eines Bildstocks habe immer auch einen historischen Grund. Allerdings kam in diesem Zusammenhang auch zur Sprache, dass zum Zwecke der Flurbereinigung das Marterl schon einmal rund 200 Meter versetzt wurde, sich also nicht mehr direkt am ursprünglichen Ort befindet. Eveline Zeis (SPD) konnte sich eine Versetzung „gut vorstellen, wenn dafür ein schöner Platz gewählt wird“.
Es wird sich zeigen, zu welcher Lösung die Gemeinde zusammen mit dem Bürger, der sich der Renovierung des Marterls annehmen möchte, kommen wird. Käme es zu einer Versetzung, müsste der Bildstock aber in jedem Fall auch künftig für die Öffentlichkeit frei zugänglich sein, hieß es abschließend.