Vielleicht übersetzt man das Bayerische „Rama Dama“ am besten in „Stauna Dumma“. Für den Nicht-Franken: Aus der Aufräumaktion „Wir räumen“ könnte auch „Wir staunen“ werden. Unglaublich, was am Samstag bei der alljährliche Frühjahrsputzaktion „Rama Dama“ in und um Ebensfeld gefunden wurde.
Wie in jedem Jahr trafen sich fleißige Helfer zum Müllsammeln. Hauptsächlich die Jugendgruppen der Gartenbau-Vereine, aber auch andere Gruppen folgten dem Aufruf der Gemeinde Ebensfeld. Insgesamt war die unglaubliche Zahl von 112 Personen am Start und sammelten trotz ungemütlichem, nasskaltem Wetter auf dem Gelände um die Spiel-und Sportplätze, am Badesee, an den Boootsanlegestellen und auch in den Dörfern der Gemeinde selbst. Was die Müllsammler in den zwei Stunden gefunden haben, lässt einen den Kopf schütteln.
Einfach in der Natur entsorgt
Jede Menge Planen und Bauabfälle fanden die „Döringstädter Turmfalken“ – weggeweht aus dem Neubaugebiet oder „billig“ entsorgt? Unzählige Schnaps-, Bier- und Weinflaschen lagen rund um Pferdsfeld, berichtete die „Pferdsfelder Rasselbande“. Die Ortsgruppe des Bunds Naturschutz (BN) war entlang des Maines von Niederau bis Ebensfeld unterwegs. Otto Weidner: „Wir haben ein Bierfass gefunden. Voll. Unglaublich!“ Hatte es ein Bierfahrer verloren? Oder jemand beim Picknick vergessen? Schließlich fanden die BN-Müllsucher auch noch Klappstühle, einen Auspuff und eine Autobatterie.
Autoreifen bis Silvesterböller
Die Ebensfelder Wasserwacht war Richtung Bahndamm und ehemalige BayWa unterwegs: Ihre „Beute“ war teils nicht appetitlich. Toilettenpapier mit und ohne Gebrauchsspuren, Coronamasken, Deobehälter und Schnupftabakdosen. Florian Gehringer von der Wasserwacht: „Alles, was man dabei hat, aber nicht zum Mülleimer tragen kann.“
Der Angelsportverein war zum Sammeln rund um den Badesee eingeteilt. Die Ausbeute reichte hier von angeschwemmtem Müll aller Art bis zum Birkenstockschuh und leeren Flaschen. Weitere „Fundgegenstände“ der Sammler: Autoreifen, Malerflies, Krüge, Teller, Gartenschere, Rohre, Scherben, Roller, Silvesterböller, Fahrradschutzblech und wie jedes Jahr tausende Zigarettenkippen. Der Anblick der vielen blauen Müllsäcke (120 Liter!) am Ende der Aktion war erschreckend.
Als Dankeschön lud Bürgermeister Bernhard Storath die mehr als 112 Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen zum Imbiss ein. „Alle machen mit. Jedes Jahr. Danke euch!“, lobte Storath die fleißigen Sammler. Nun ist die Gemeinde dran: Alle Säcke wurden von den festgelegten Sammelstellen abgeholt und werden in Kürze zur Müllstation gebracht. Die Flaschen wurden vorher aussortiert und in Glascontainer geworfen. Mehr geworden ist der Müll nicht im Vergleich zu den Vorjahren – leider aber auch nicht weniger.