Profisportlerinnen und -sportler und Menschen in einer orthopädischen Rehabilitation haben auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam. Doch das täuscht. „Therapien, Methoden und Behandlungsstrategien aus dem Leistungssport wirken auch bei unseren Rehabilitandinnen und Rehabilitanden hervorragend“, so Dirk Kuske, Vorstandsvorsitzender der DRV Berlin-Brandenburg. Er eröffnete das dritte orthopädisch-sportmedizinische Symposium der Rehaklinik Lautergrund, zu dem kürzlich 150 Teilnehmende nach Kloster Banz gekommen waren.
Leistung halten
Wie die Sportmedizin versucht, Verletzungen zu vermeiden, Leistungen zu steigern und Leistungsfähigkeit auf einem hohen Niveau zu erhalten, so lässt sich dies auf anderem Niveau auch auf Hobbysportler und -sportlerinnen sowie auf Rehabilitandinnen und Rehabilitanden übertragen. Das hat die Rehaklinik Lautergrund der Deutschen Rentenversicherung Berlin-Brandenburg in den vergangenen Jahren bewiesen.
Dr. Dieter Deuerling, Klinik-Chefarzt und Moderator des Symposiums, stellte in seiner Begrüßung die große Bedeutung des regelmäßigen Austauschs von Fach- und Hausärzten sowie Therapierenden, gleich ob niedergelassen oder in einer Klinik, in den Mittelpunkt: „Es geht darum, gemeinsam die bestmögliche Nachversorgung zu gewährleisten, auch nach der Rehabilitation.
Vom Spitzensport lernen
Die Erkenntnisse aus dem Leistungssport helfen uns, unsere Behandlungen kontinuierlich zu verbessern. Viele unserer Patienten profitieren davon.“
So referierte Dr. Karsten Bogner, Teamarzt des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg und des Eishockey-Erstligisten Augsburger Panther über Themen wie Schulterinstabilität und die Behandlung von Schulterluxationen. Dr. Stefan Hemmer, Mannschaftsarzt der deutschen Volleyballnationalmannschaft der Damen sowie Sektionsleiter für Wirbelsäulenchirurgie an der Universität Heidelberg, sprach unter anderem über die Rückkehr zum Sport nach Wirbelsäulen-OPs.
Dr. Arne Schöne, Chefarzt der Rehaklinik Oberstdorf, sprach ebenfalls über die Rückkehr zur Aktivität nach einer Operation durch eine angepasste Reha. Als Teamarzt und Wettkampfbetreuer für den Leistungskader Eiskunstlaufen und Skifahren präsentierte er ebenfalls Beispiele aus dem Leistungssport. Meister Shaofan Zhu, Gründer und Leiter des China Wushu Institutes in St. Gallen, vereint die Myoreflex-Therapie mit Qigong, Traditioneller Chinesischer Medizin und Leistungssport und hat damit bereits beeindruckende Erfolge erzielt.
Mit kleinen Übungen, die die theoretischen Ansätze des Referenten unterstrichen, begeisterte Meister Shaofan Zhu die Teilnehmenden des Symposiums.
Leidenschaft wichtig

Für Dr. Deuerling, selbst ehemaliger Fußballspieler, ist die Verbindung zwischen Leistungssport und Reha auch eine Verknüpfung von Hobby und Beruf: „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, in der Sportmedizin tätig zu sein und mich zu engagieren. Diese Leidenschaft haben wir auch in unsere Klinik übernommen.“ Und diese Leidenschaft floss erkennbar auch in die Organisation des Symposiums ein.
„Ein guter Mix von sehr interessanten Vorträgen und mit hervorragenden Referenten“, zog DRV-Geschäftsführerin Sylvia Dünn am Ende des Symposiums ein sehr positives Fazit. „Gerade diese Mischung und die Vielfalt machen das Symposium so spannend.“ Mit dem Symposium baut die Rehaklinik Lautergrund ihr Netzwerk zu Zuweisern, aber auch zu Medizinern und Therapeuten in der Nachbehandlung aus. (red)