Die Bauarbeiten für den Teilersatzneubau der Viktor-von-Scheffel-Realschule schreiten gut voran und sind im Zeitplan. Die Rohbauarbeiten sind weitestgehend abgeschlossen.
Der Landkreis Lichtenfels als Bauherr hielt sich nun an den guten Brauch, ein Richtfest zu feiern. Die Liste der Gäste am Dienstagmittag war lang: Neben Vertretern der beteiligten Planer und Firmen, des Kreistages und der Regierung von Oberfranken waren auch Nachbarn gekommen, um mit der Realschul-Familie dieses Ereignis zu feiern.
Zuvor jedoch gingen alle Blicke nach oben. Am riesigen gelben Baukran war eine mächtige Richtkrone mit besonderen Accessoires befestigt: mit einem Stuhl und Schulutensilien. Nachdem sie in luftiger Höhe an ihren zugedachten Standort eingeschwebt war, begrüßte Landrat Christian Meißner seine Gäste. „Wir sind zufrieden mit euch, sonst hätten wir euch nicht eingeladen“, grinste er fröhlich.
Schnelles Handeln notwendig
„Eigentlich wollte man im Jahr 2019 nur eine Sprechanlage auswechseln“, fuhr er mit ernstem Gesicht fort. Dann habe man festgestellt; „Oje, da könnte Asbest verbaut worden sein!“ Schnelles Handeln war notwendig. Umfangreiche Untersuchungen folgten, Sicherungsmaßnahmen wurden ergriffen und ein Teil der Schüler in Container „ausgelagert“. Parallel dazu wurde im Kreistag beraten und beschlossen, Anträge bei der Regierung von Oberfranken und den Behörden gestellt und Genehmigungen eingeholt.
Das Projekt Teilersatzneubau startete planmäßig im Januar 2024, nachdem im Dezember 2023 mehrere Schulklassen in den Interimsklassenzimmern untergebracht worden waren. Regelmäßig fanden Messungen statt, die letzte am 28. Februar dieses Jahres mit dem Ergebnis: „Frei von Asbestfasern“, so der Landrat.
„Ein schönes Werk ist uns gelungen, gar stattlich steht das Bauwerk da.“
Richtspruch von Michael Klein
Nach dem Grußwort des Rektors Peter Gerhardt und noch vor den Grußworten des Regierungspräsidenten Florian Luderschmid und Christoph Kasseckert, des Ministerialbeauftragter für Realschulen in Oberfranken, gingen die Blicke der Gäste erneut nach oben: Michael Klein von der Firma Angermüller/Untersiemau sprach den Richtspruch: „Ein schönes Werk ist uns gelungen, gar stattlich steht das Bauwerk da; so frei und leicht und ungezwungen, wie besser ich es nirgends sah.“

Natürlich gehörte es dazu, auf das Wohl des Bauherrn, der Gewerke und der späteren Nutzer einen Schluck Wein zu trinken und das leere Glas hinterher vom Gerüst zu Boden zu werfen.
Das Schlusswort gehörte wieder Landrat Christian Meißner: Er wünschte den Arbeitern weiterhin eine unfallfreie Bauzeit. Die Schulfamilie bat er um noch etwas Geduld bis zur Fertigstellung und den Nachbarn dankte er für die Nachsicht wegen des Baulärms.
Voilà. Der Grillwagen stand mittlerweile parat, die Einladung zur Brotzeit wurde gerne angenommen.

Die nächsten Schritte und die Kosten Wie es weitergeht: Im Bauabschnitt I beginnen nun nach dem Richtfest und dem Ende der Rohbau-Arbeiten die Folge- und Ausbau-Gewerke. Im September 2026 soll der Teil-Ersatzneubau soweit fertiggestellt sein, dass die Schülerinnen und Schüler mit Schuljahresbeginn 2026 einziehen können. Danach – ebenfalls im September 2026 – sollen die Abbrucharbeiten beim Bauabschnitt II beginnen. Im Februar 2027 beginnen dann die Umbauarbeiten am Nordtrakt und den Außenanlagen. Die Gesamtmaßnahme soll im September 2028 komplett abgeschlossen sein. Kosten: Die Kostenberechnung ergab für die Gesamtmaßnahme eine Summe von 31.668.616 Euro. Der Eigenanteil des Landkreises beträgt nach Abzug der zugesagten Förderungen bisher rund 20,3 Millionen Euro. Weitere Förderungen sind möglich. Bisher (Stand April 2025) wurden 7,109 Millionen Euro für Planungs- und Baukosten abgerechnet. Das nächste Ausschreibungspaket für sieben Gewerke ist für Bewerber bereits online und umfasst ein Volumen von etwa 1,1 Millionen Euro.