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BAD STAFFELSTEIN: Sankt Kilian Bad Staffelstein: Sanierung war überfällig

BAD STAFFELSTEIN

Sankt Kilian Bad Staffelstein: Sanierung war überfällig

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    Momentan ist der Kirchturm von einem Gerüst umhüllt, denn es stehen anierungsarbeiten an. Fotos: Chantal Stündel
    Momentan ist der Kirchturm von einem Gerüst umhüllt, denn es stehen anierungsarbeiten an. Fotos: Chantal Stündel Foto: Chantal Stündel

    Der Wind pfeift einem um die Ohren, die Plane schlägt gegen das Metallgerüst und die Kirchenglocken läuten zur vollen Stunde. In schwindelerregender Höhe geht Peter Würker heute seinen Pflichten nach. Denn er ist Kirchenpfleger und betreut momentan die Sanierung der Sankt-Kilian-Kirche in Bad Staffelstein.

    Seit über 500 Jahren steht der nun umhüllte Kirchturm bereits im Herzen der Stadt. Jetzt wird er saniert, und zwar diesmal richtig. Zunächst wurde die Schalung entfernt, um das hölzerne Gerüst zu begutachten. Der Kirchturm setzt sich aus vier kleineren Türmen zusammen, welche aus einem Holzgerüst bestehen. Dieses Holzgerüst muss nun teilweise erneuert werden.

    Als die Schreiner angefangen haben, Balken für Balken zu begutachten und auszutauschen, war klar, dass dies längst überfällig war. Es ist wesentlich mehr Arbeit notwendig als zuvor angenommen, denn das wahre Ausmaß konnte man von außen nicht abschätzen.

    „Größere Sachen kann man eben nur machen, wenn ein Gerüst dran ist.“

    Peter Würker, Kirchenpfleger

    Zwar fanden bereits in den 1960-er Jahren Arbeiten an dem Turm statt. Da wurde die Schalung allerdings nicht entfernt, sondern es wurde einfach eine Schicht Fassade obendrauf gesetzt. Auch in darauffolgenden Jahren wurden immer mal wieder kleinere Reparaturen vorgenommen, etwa undichte Stellen abgedichtet oder Sturmschäden repariert. Allerdings wurde es langsam mal Zeit, ins Innere der Kirche zu schauen, was gar nicht so leicht geht bei so einer beachtlichen Höhe.

    „Größere Sachen kann man eben nur machen, wenn ein Gerüst dran ist“, sagt Peter Würker. Schon seit 2020 sind die Bauarbeiten in Planung, da eine Menge Organisation hinter Arbeiten in diesem Ausmaß steckt. Um eine Kirche zu sanieren, muss nämlich erstmal das Amt für Denkmalschutz das Gebäude begutachten und die Sanierungsarbeiten befürworten.

    Kirchenschiff folgt 2025

    Auch Statiker Johann Müller, der nun als Planer und Bauleiter fungiert, hat sich die Kirche vor Baubeginn angeschaut und eine vorläufige Kostenberechnung vorgenommen. Insgesamt soll die Sanierung über zwei Millionen Euro kosten. Denn nicht nur der Kirchturm wird für rund 800.00 Euro erneuert, auch das Kirchenschiff wird nächstes Jahr saniert. Aber wie wird das Ganze finanziert?

    „Die Finanzierung ist schon schwierig bei einem Projekt in der Größe“, sagt Peter Würker. Einen großen Teil übernehmen die Oberfrankenstiftung und die Bayerische Landesstiftung, auch die Erzdiözese, der Landkreis sowie die Kommune beteiligen sich an den Kosten.

    „Es wird immer schwieriger, Gebäude wie die alte Villa in der Bahnhofstraße zu erhalten.“ Sagt Würker. Denn die Sankt-Kilian-Kirche ist nicht das einzige Gebäude in der Verantwortung der Kirchenverwaltung. Auch das genannte Haus in der Bahnhofstraße sowie verschiedene Kindergärten und weitere Kirchen müssen instand gehalten werden.

    Schwierige Umstände

    Einige Faktoren machen das allerdings immer schwerer. So gibt es immer weniger Gläubige und das Budget der Erzdiözese ist im Vergleich zu vergangenem Jahr um acht Prozent gesunken. Die Kosten bleiben allerdings, denn die Kirche beschäftigt auch Mitarbeiter, die mit steigenden Preisen konfrontiert werden, erklärt Würker. Nun, da die Kirche hergerichtet wird, hofft er, dass die Spendenbereitschaft der Gläubigen steigt.

    „Die Aufgabe der Kirchenverwaltung ist ganz grob, das kirchliche Vermögen zu verwalten, ob es jetzt Gebäude sind oder Geld. Damit es richtig eingesetzt wird, zum Wohle der Gemeinde und dafür gesorgt ist, dass die Gebäude in Schuss sind.“ So erklärt Peter Würker seinen Aufgabenbereich. Momentan ist er vor allem mit der Koordinierung der Firmen, Planung von Terminen und dem Stellen von Anträgen beschäftigt.

    Kirchenpfleger Peter Würker auf dem Gerüst an der Kirche Sankt Kilian in Bad Staffelstein.
    Kirchenpfleger Peter Würker auf dem Gerüst an der Kirche Sankt Kilian in Bad Staffelstein. Foto: Chantal Stündel

    Noch einen Geldgeber aufgetan

    Eine Anfrage, die noch aussteht, betrifft die Finanzierung der Kirchenschiff-Sanierung. Denn erst nach Baubeginn wurde die Kirchenverwaltung auf die „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“ aufmerksam. „Haben wir gar nicht auf dem Schirm gehabt, dass es die Stiftung gibt“, gibt Würker zu. Da die Sanierungsarbeiten am Kirchturm allerdings schon in vollem Gange sind, kann die Stiftung dafür keinen Zuschuss mehr geben. Denn so etwas muss vor Baubeginn entschieden werden. Für die Finanzierung der Kirchenschiff-Sanierung nächstes Jahr ist es allerdings noch nicht zu spät.

    Zeitlich haben sich die Arbeit am Kirchturm bereits etwas verschoben. Aufgrund des Holzgerüstes, das in einem schlechteren Zustand war als bereits angenommen, konnten die Dachdecker erst später loslegen als geplant. Der Kirchenpfleger bleibt aber optimistisch: „Ziel ist auf jeden Fall, dass es Ende 2025 abgeschlossen ist.“

    Unterstützung dabei erhält die Kirche auch vom ehemaligen Bürgermeister der Stadt Bad Staffelstein, Jürgen Kohmann. Dieser ist für die Baubegleitung von Seiten der Kirchenstiftung verantwortlich. Peter Würker ist dankbar für seine Unterstützung und hofft bei den kommenden Kirchenverwaltungswahlen im November auf noch mehr tatkräftiges Engagement.

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