Die Schön Klinik bietet eine Beratungsaktion für Schmerzpatienten an. Zum bundesweiten Aktionstag am Dienstag, 1. Juni, ist von 9 bis 18 Uhr eine kostenlose Patienten-Hotline unter Tel. 0800 181 81 20 freigeschaltet. Die Schön Klinik beteiligt sich seit vielen Jahren an der Aktion. Heuer findet sie zum zehnten Mal statt.
„Das läuft so: Der Patient ruft die Hotline an und die Schmerzgesellschaft, die das organisiert, leitet den Anruf an die Experten weiter“, erläutert Chefarzt Dr. Stefan Middeldorf vom Fachzentrum Orthopädie der Schön Klinik den Ablauf. Er ist einer dieser Experten, die fachkundig Rat geben, Fragen beantworten und effektive Behandlungsmöglichkeiten aufzeigen.
Rund 23 Millionen Deutsche leiden an chronischen Schmerzen
„Etwa 23 Millionen Deutsche (28 Prozent) berichten über chronische Schmerzen. Bei sechs Millionen Betroffenen sind diese Schmerzen so deutlich ausgeprägt, dass sie sich im Alltag und im Berufsleben beeinträchtigt fühlen“, erklärt Thomas Isenberg, Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft in einer Pressemitteilung. Information, Beratung und Aufklärung der Patienten seien daher die Ziele des bundesweiten Aktionstags gegen den Schmerz, so Isenberg.

„Zu einer guten und wirksamen Therapie gehört ein Konzept, das neben Arzneimitteln auch nicht-medikamentöse Therapien berücksichtigt“, sagt Dr. Stefan Middeldorf. Die Ursachen von Schmerzen sind vielfältig und sowohl physischer als auch psychischer Natur. Treten sie länger als drei Monate durchgehend auf, gelten sie als „chronisch.“ Die Behandlung chronischer Schmerzen erfolgt zunächst ambulant. Die Schön Klinik hat dazu ein ambulantes Behandlungszentrum im Medizinischen Versorgungszenrum (MVZ) in der Unteren Gartenstraße in Bad Staffelstein. Dort hält Facharzt Dr. Markus Schneider jeweils montags eine ambulante Sprechstunde ab. Auch die Kliniken in Lichtenfels, Coburg und Bamberg bieten Schmerztherapien an. In der Bad Staffelsteiner Schön Klinik stehen allein acht Betten in der orthopädischen Abteilung nur für Schmerzpatienten bereit, ein deutlich größeres Kontingent in der hauseigenen „Reha-Abteilung.“
Ambulante Behandlung im MVZ und stationäre in der Klinik
Um als Patient in die Schön Klinik zukommen, gibt es mehrere Möglichkeiten: Über den Hausarzt oder Facharzt, der zusammen mit dem Patienten einen Reha-Antrag stellt,oder mit einer Krankenhauseinweisung, die jeder niedergelassene Arzt vornehmen kann, so Dr. Middeldorf. Meist habe ein Patient dann schon eine ambulante Schmerztherapie hinter sich.

Maßgeblich in die Behandlung eingebundene Berufsgruppen seien in der Klinik aber nicht nur die schmerztherapeutisch ausgebildeten Ärzte,sondern auch Psychotherapeuten, Physio- und Sporttherapeuten, Musik- und Ergotherapeuten sowie der Klinik-Sozialdienst und die Ernährungsberatung. Es ist die Summe der einzelnen Verfahren und Behandlungen, die erfolgversprechend ist. Regelmäßige Teambesprechungen, eine gemeinsame Beurteilung des Behandlungsverlaufes und ein individueller Behandlungsplan sollen das Kompetenzgefühl des Betroffenen und die Funktionsfähigkeit wieder herstellen. Chronische Schmerzen hätten „bio-psycho-soziale“ Gründe, das gelte es zu verstehen, so Middeldorf.
Den Schmerz von mehreren Fronten gleichzeitig bekämpfen
Die multimodale Schmerztherapie mit ihrem ganzheitlichen und interdisziplinären Behandlungsansatz habe sich hier bewährt. Therapiebausteine gibt es viele: Neben der medikamentösen und Injektions-Therapie kommen hauptsächlich Behandlungsformen zum Einsatz, bei denen der Patient aktiv mitwirkt. Mit Sport und Entspannung, Musik, Bewegung, Krankengymnastik und Gesprächen wird der chronische Schmerz von „mehreren Fronten“ gleichzeitig bekämpft. So lassen sich Operationen meist vermeiden, Ängste und Verunsicherungen können abgebaut werden. Dabei wird immer auch ein Auge auf das familiäre oder soziale Umfeld des Patienten geworfen.
„Schmerz-Therapie ist eine Teamgeschichte“, verdeutlicht der Chefarzt die Notwendigkeit einer „multi-modalen“ Schmerztherapie bei chronischen Schmerzen. So individuell wie derMensch, sei auch sein Schmerz. Der mag in der Lendenwirbelsäule oder im Nackenbereich sein, „Migräne“ heißen, von einer rheumatischen Erkrankung herstammen, sich als Phantomschmerz zeigen oder als Fibromyalgie auftreten: Mit einem auf den Patienten abgestimmten Konzept unter Mithilfe von Fachärzten der Orthopädie, Neurologie, Chirurgie, der Inneren Medizin und aus den Bereichen der Psychologie und Pflege soll ein Ziel erreicht weden: die langfristige Stabilisierung des Wohlbefindens.