Die Ivo-Hennemann-Grundschule ist etwas ganz Besonderes: An vier Standorten, und zwar in Frauendorf, Grundfeld, Unnersdorf und Uetzing, werden an ihr 154 Kinder unterrichtet, im kommenden Schuljahr sogar 168.
Im September vergangenen Jahres fiel jedoch der Standort Uetzing für einige Zeit weg. Der Grund: Die Stadt Bad Staffelstein investiert in die Generalsanierung und den Bau eines neuen Hortes etwa zwei Millionen Euro.
Die älteren Grundschüler des Lautergrundes besuchen normalerweise das Uetzinger Schulhaus. Hier gibt es seit dem Schuljahr 2015/16 einen Hort für Grundschulkinder für die Schulen Uetzing und Frauendorf. Angeboten werden Mittagessen, Hausaufgabenbetreuung und nachmittägliche Freizeitangebote. Der alte Hort war im bisherigen Schulgebäude im Mehrzweckraum untergebracht.

Nach dem Umbau stehen im Dachgeschoss sowohl neue Räume für die Lehrkräfte zur Verfügung als auch für den Hort und die Einzelbetreuung von Schülern. Insgesamt hat das sanierte Schulgebäude dann 80 Quadratmeter mehr Nutzfläche. Auch im Schulgarten ändert sich etwas, denn eine kleine Fläche wurde für einen behindertengerechten Parkplatz sowie für vier Stellplätze für die Lehrer weichen.
Ferner wird der Pausenhof neu gestaltet, außerdem wird der Schulhof ringsum abgeschlossen. Im Zuge der Sanierung erhält die Schule einen Glasfaseranschluss. Gespannt blickt Rektorin Gudrun Mackert auch auf die Ausstattung mit digitalen Tafeln. Zuvor muss aber noch eine Mammutaufgabe bewältigt werden: der Umzug zurück.
Glasfaseranschluss für die Schule in Uetzing
Stadtrat Manuel Schrüfer, gleichzeitig Ortssprecher von Uetzing, ist regelmäßig auf der Baustelle und freut sich, dass der Standort Uetzing aufgewertet wird, dass in die Zukunft der nächsten Generation investiert wird.
„Der Uetzinger Nachwuchs ist schon da“, sagt er augenzwinkernd mit Blick auf die Neugeborenen der vergangenen Monate. „Es ist der Grundstein für die nächste Generation. An den Geburtenzahlen sieht man, dass Bedarf da ist“, betont Schrüfer.

Hort fand seine Bleibe im Gemeindehaus
Unterrichtet wurden die Uetzinger Schüler während der Bauarbeiten im zu Ende gehenden Schuljahr in Grundfeld, der Hort war im Gemeindehaus in Stublang untergebracht. Rektorin Gudrun Mackert erklärt, dass der frühere Mehrzweckraum der Grundfelder Schule im im vergangenen Sommer bestens vorbereitet wurde: Das Zimmer wurde in fröhlichen Farben gestrichen sowie mit einem Beamer, einer neuwertigen Tafel und den ausgelagerten Möbeln vom Schulhaus Uetzing ausgestattet. Untergebracht wurde hier die Klasse 3b (frühere Klasse 2b) mit ihrer Lehrerin Christina Schmitt.
„Es ist der Grundstein für die nächste Generation. An den Geburtenzahlen sieht man, dass Bedarf da ist.“
Manuel Schrüfer, Stadtrat
Auch die Klasse 4ab, die sich aus den beiden einstigen Klassen 3a und 3b zusammensetzt, hatte für das zu Ende gehende Schuljahr mit ihrer Lehrerin Beatrix Rost in Grundfeld eine Bleibe gefunden. Die jetzige Klasse 3a von Christina Gründel war ja sowieso in Grundfeld untergebracht.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten habe auch der Transport der Schüler nach Grundfeld besser geklappt: „Da hat es öfters mal geknirscht“, so Gudrun Mackert. Aber das Busunternehmen Gutgesell habe sofort reagiert und Unterstützung angeboten.
Rektorin Gudrun Mackert sagt weiter, dass es schwieriger gewesen sei, einem vorübergehenden Hort-Standort finden. „Er muss eine Küche haben, geräumig sein und zentral liegen“, zählt sie die Voraussetzungen auf. Der Stublanger Stadtrat Wolfgang Herold und seine Ortsvereine zeigten sich da sehr kooperativ und stellten das Gemeindehaus zur Verfügung. „Die Kinder haben hier alles“, freut sich die Rektorin und fährt fort: „Sie steigen aus dem Schulbus aus und müssen noch nicht mal über die Straße laufen.“
Normalerweise besuchen 19 Kinder den Hort
Hortleiterin Hanni Felten berichtet, dass normalerweise 19 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren die Einrichtung besuchen, aufgrund der Corona-Einschränkungen sind es Zurzeit aber nur vier Kinder.
Auch in der Küche des Gemeindehauses sieht es wegen der Pandemie anders aus. Statt sich an den gedeckten Tisch zu setzen und sich selbst bei den Speisen zu bedienen, müssen die Kinder jetzt zur Essensausgabe gehen und setzen sich dann an den Tisch. Gleich geblieben ist im Großen und Ganzen die Betreuung der Mädchen und Jungen: Im Obergeschoss dürfen sie entweder fröhlich spielen oder sie erledigen ihre Hausaufgaben.

In den bevorstehenden Sommerferien hat der Hort geöffnet. Hanni Felten: „Wir haben einen Elternbrief rausgegeben und nach dem Bedarf für eine Betreuung gefragt. Der Bedarf ist da.“
Der neue Hort in Uetzing wird dann bis auf wenige Ausnahmen von 7.30 bis 17 Uhr geöffnet haben, das ist länger als zur Schulzeit, denn da öffnet der Hort nach der vierten Schulstunde um 11.10 Uhr seine Pforten.
Auf die anderen Schulstandorte verteilt
Einzugsbereit sind die sanierte Schule und der Hort in Uetzing aber noch nicht ganz, denn bis zur Inbetriebnahme muss noch eine Mammutaufgabe bewältigt werden: der Umzug zurück. Viele Möbel, Dekorationen, Geräte, Papier- und andere Unterrichtsmaterialien sind auf die drei übrigen Standorte verteilt und eingelagert worden. Einige Gegenstände wurden gar in eine Halle der Stadt ausgelagert. Schulleiterin Gudrun Mackert; „Das muss sortiert, ausgepackt, eventuell gereinigt und wieder nach Uetzing gebracht werden. Ich hoffe, dass wir Anfang der Ferien einräumen können.“ Die Rektorin ist optimistisch: „Der Elternbeirat und das Bauamt helfen uns, also schaffen wir das schon.“