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LOFFELD: Schulung des AELF Coburg-Kulmbach für Landwirte bei Loffeld

LOFFELD

Schulung des AELF Coburg-Kulmbach für Landwirte bei Loffeld

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    Michael Funk mit der Kennarten-Broschüre der LfL.
    Michael Funk mit der Kennarten-Broschüre der LfL. Foto: Ulf Felgenhauer / AELF Coburg-Kulmbach

    Biodiversität ist ein Stützpfeiler für die Stabilität und Funktionsfähigkeit der Öko- und Agrarsysteme. Die Landwirtschaft ist ein unverzichtbarer Partner, wenn es darum geht, kulturlandschaftlich geprägte Lebensräume zu pflegen und so die Biodiversität zu fördern. Ein Bestandteil davon ist die extensive Bewirtschaftung artenreicher Dauergrünlandflächen.

    Die Landwirtschaftsverwaltung bietet ein ganzes Maßnahmenpaket an, um besonders nachhaltige und standortangepasste Verfahren zu fördern. Voraussetzung: Auf der jeweiligen Wiese müssen bestimmte Pflanzen vorkommen. Auf einem Feldstück bei Loffeld erläuterten Michael Funk, Max Martin und Christine Rödder vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg-Kulmbach zusammen mit Brigitte Pfister von der Unteren Naturschutzbehörde Lichtenfels, wie die Landwirte bei der Kennartenbestimmung vorgehen sollen.

    Fast so artenreich wie Regenwald

    Grünland stellt mit etwa 33 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Bayern eine der wichtigsten Nutzungsformen dar. Es dient in erster Linie der Produktion von Futter und damit der Erzeugung von Milch und Fleisch. Daneben trägt es zum Schutz von Klima, Boden und Grundwasser bei und ist ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen: Mehr als 400 Pflanzenarten sind auf Grünlandstandorte spezialisiert.

    Mit einem Maximum von 89 Pflanzenarten auf einem Quadratmeter gehört extensives Grünland neben dem tropischen Regenwald zu den artenreichsten Biotoptypen. Auch auf dem Feldstück bei Loffeld sind die unterschiedlichsten Pflanzenarten zu sehen. Rund 40 Landwirtinnen und Landwirte aus den Landkreisen Coburg und Lichtenfels sind zur Schulung des AELF Coburg-Kulmbach gekommen.

    Margerite und Flockenblume

    Um die Förderung für artenreiches Grünland in Anspruch nehmen zu können, müssen sie mindestens vier spezielle Kennarten auf der jeweiligen Fläche nachweisen, erklärt Michael Funk, Pflanzenbauberater am AELF Coburg-Kulmbach: „Als Kennarten wurden typische Grünlandarten ausgewählt, die vor allem in artenreichen Beständen vorkommen, wie zum Beispiel Margerite oder Flockenblume.“ Eine anschauliche Auflistung der Kennarten gibt es in einer Broschüre der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).

    Am einfachsten lassen sich die Pflanzenarten zur Blütezeit identifizieren. Tipp vom Pflanzenbauberater: „Handy-Apps können sehr hilfreich bei der Bestimmung sein. Mit einigen können Sie die Pflanzen auch fotografieren, wobei gleich die Geodaten hinterlegt werden.“ Im Anschluss werden die gefundenen Kennarten in ein Formular eingetragen und dem zuständigen AELF gemeldet.

    Ergebnisorientierte Förderung

    Die Förderung selbst ist ergebnisorientiert, das heißt, es werden keine Maßnahmen wie Düngeverzicht oder Schnittmenge vorgegeben, sondern das Ergebnis „artenreiches Grünland“ honoriert. Vorteil ist, dass der Landwirt selbstständig ohne einschränkende Maßnahmen oder starre Termine eine für den Schlag angepasste Bewirtschaftung auswählen kann. Es liegt allerdings auch in der Verantwortung des Landwirtes, dass das Ergebnis in Form des Artenreichtums erreicht und erhalten wird. (red)

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