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EBENSFELD: Seefest bei der Wasserwacht Ebensfeld

EBENSFELD

Seefest bei der Wasserwacht Ebensfeld

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    Klaus Wrobel (li.) und Felix Kummer (re.) sind mit Motorboot „Günter“ bis zu 40 Stundenkilometer schnell. Fotos: Monika Schütz
    Klaus Wrobel (li.) und Felix Kummer (re.) sind mit Motorboot „Günter“ bis zu 40 Stundenkilometer schnell. Fotos: Monika Schütz
    WaWa-Vorsitzender Florian Gehringer zeigt am neuen Einsatzfahrzeug die umfangreiche Ausstattung - unter anderem Wasserrettungsschuhe mit Ablauf-Löchern.
    WaWa-Vorsitzender Florian Gehringer zeigt am neuen Einsatzfahrzeug die umfangreiche Ausstattung - unter anderem Wasserrettungsschuhe mit Ablauf-Löchern.

    Florian Gehringer läuft zum Anlegesteg. „Das ist Günter“, sagt der Vorsitzende der Wasserwacht (WaWa) Ebensfeld. Günter ist ein Jahr alt und wiegt 80 Kilogramm. Gehringer zeigt auf ein rot-schwarzes Motorboot. „Günters Kollege“ ist „Buster“: ebenfalls schwarz-rot-orange, mit einer „Rot-Kreuz-Fahne“ und Warnleuchte am Heck.

    Nach dreijähriger Corona-Pause hat die Wasserwacht erstmals wieder zum Seefest am Ebensfelder Badesee eingeladen. Trotz des unbeständigen Wetters kamen zahlreiche Besucher. Hüpfburg, Kinderschminken, Gipsen und Motorboot-Fahrten standen auf dem Programm.

    Jede Ortsgruppe entscheide selbst, ob und wie sie ein Boot taufe, erklärt Gehringer. Die Ebensfelder WaWa habe sich für „Günter“ entschieden – als Honorierung für die Verdienste des langjährigen Vorstandsmitglied Günter Schlegel. Auch mit über 70 Jahren engagiere er sich noch aktiv, unter anderem in der Schwimmausbildung.

    „Buster“ ist nach einem Bootshersteller benannt, hat eine Aluminium-Außenhaut, wiegt rund 250 Kilogramm und ist eher ein Arbeitsgerät. Er hat 25 PS und im Innenbereich Sitzmöglichkeiten.

    25 PS und reaktionsschnell

    Jedes Boot habe bestimmte Aufgabenbereiche, für die es sich besonderes eignen würde, erklärt der Vorsitzende. Der „Günter“ habe mit 25 PS die gleiche Motorisierung, wiege aber nur ein Drittel. Für eine schnelle Personenrettung ist „Günter“ das Boot der Wahl: Im Wasser schwimmende oder treibende Personen könnten im Einsatzfall schnell über die Bordkante ins Bootinnere gezogen werden. „Günter“ sei außerdem wendiger und extrem reaktionsschnell.

    Am Badesee sind beide Boote im Einsatz. Nun ist ein drittes Wasserfahrzeug hinzugekommen: ein Rafting-Boot. Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein Schlauchboot. Doch dieses Boot wird vor allem in reißenden Gewässern, etwa bei Überschwemmungen, oder bei Evakuierungen von Menschen, die in Fluten eingeschlossen sind, eingesetzt.

    Die fünf Paddel verwirren zunächst. Florian Gehringer erklärt es: Vier Personen mit je einem Paddel sitzen in der Bootsmitte, der fünfte mit seinem Paddel hinten auf der Erhebung, sozusagen als „Steuermann“. Dieses Rafting-Boot gehöre zum „SEG-Fahrzeug“, das beim Seefest offiziell vorgestellt wurde.

    24 Stunden, sieben Tage

    Links ein Blick in den voll ausgestatteten, neuenMercedes-Sprinter - rechts eine Warteschlange für die Motorbootfahrten.
    Links ein Blick in den voll ausgestatteten, neuenMercedes-Sprinter - rechts eine Warteschlange für die Motorbootfahrten. Foto: Monika Schütz

    „SEG“, kurz für „Schnell-Einsatz-Gruppe“, heißt der neue Mercedes-Sprinter, den die Ebensfelder WaWa seit Mai 2023 im Dienst hat. Finanziert vom Freistaat Bayern und ausgestattet mit Mitteln der Wasserwacht, hat der weiße Sprinter ein umfangreiches Equipment an Bord. Neoprenanzüge mit den passenden Handschuhen und Fußbekleidungen, Auftrieb- und Prallschutzwesten, Erste-Hilfe-Koffer, Helme, Wurfsack mit Seil, Sanitätsrucksack mit Defi und vieles mehr für die Wasserrettung und Unfallhilfe. Auch eine Seilwinde ist am Fahrzeug eingebaut.

    „Alle Wasserretter sind ausgebildete Sanitäter“, informiert Vorsitzender Florian Gehringer. Vorher war die Wasserwacht Ebensfeld „nur“ Unterstützungsgruppe. Jetzt sei sie Schnell-Einsatzgruppe, darauf ist er schon ein wenig stolz. „Wir sind gut gewachsen: Mittlerweile zählt die Ebensfelder Ortsgruppe 210 Mitglieder. Im Vergleich: Vor zehn Jahren waren es noch rund 150 Mitglieder.“ 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche sind die Mitglieder der Wasserwacht bereit, um bei Notfällen am und im Wasser professionell zu helfen – freiwillig und ehrenamtlich.

    Aktiv im Katastrophenschutz

    Zu ihren Aufgaben gehören neben dem Wasserrettungsdienst auch die Mitwirkung im Katastrophenschutz und Erstversorgung von Notfallpatienten.

    Im BRK-Kreisverband Lichtenfels gibt es sechs Ortsgruppen: Wasserwacht Ebensfeld, Bad Staffelstein, Lichtenfels, Michelau, Redwitz und Altenkunstadt. Der Eintritt in die Kinder- und Jugendgruppe der Ebensfelder ist schon ab sechs Jahren möglich. „Einzige Voraussetzung: sie müssen schwimmen können“, so der Vorsitzende.

    Ein Highlight: Mit dem Motorboot und der Wasserwacht übers Wasser düsen.
    Ein Highlight: Mit dem Motorboot und der Wasserwacht übers Wasser düsen.

    Die Motorboot-Fahrten wurden bei Seefest von zwei WaWa-Teams den ganzen Nachmittag profimäßig durchgeführt. Der eine oder andere Passagier bekam durchaus mit, was es bedeute, sicher, verantwortungsbewusst und im Einsatz schnell an der Einsatzstelle zu sein.

    Nächstes Jahr sind laut Gehringer wieder Fackelschwimmen und Feuerwerk geplant.

    Informationen zur Wasserwacht gibt es beim Vorsitzenden Florian Gehringer unter: florian.gehringer@wasserwacht.bayern

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