„Alle Jahre wieder …. in Vierzehnheiligen!“ So der Titel der diesjährigen Weihnachtszeit für Seniorinnen und Senioren, die die Festtage nicht allein zu Hause verbringen wollen.
Natürlich gibt es auch Frauen und Männer, die in dieser Zeit bewusst die Stille suchen und für sich bleiben, weiß die mentale Aktivierungstrainerin und Kursleiterin „Lebensqualität fürs Alter“ Hannelore Friedl. Aber „für viele ist es die Chance, frohe und abwechslungsreiche Stunden in einer Gruppe zu erleben“, erklärte die Kursleiterin.
„Für viele ist es die Chance, frohe und abwechslungsreiche Stunden in einer Gruppe zu erleben.“
Hannelore Friedl, Kursleiterin

Im Juni 2012 fand die erste Seniorenfreizeit in Vierzehnheiligen statt. Im Dezember 2018 kam dann die erste Weihnachtsfreizeit dazu. „Bereits seit 2004 hab´ ich ähnliche Seniorenfreizeiten in Gößweinstein geleitet. Als diese Angebote dort eingestellt wurden, suchte ich nach einen neuen Ort, und nach Gesprächen mit Professor Elmar Koziel sind wir nun hier in den Bildungs- und Tagungshäusern Vierzehnheiligen“, erzählte die mentale Aktivierungstrainerin. Insgesamt 32 Seniorinnen und Senioren hatten sich diesmal für die Weihnachtsfreizeit angemeldet. Zehn Tage lang erwartete die Teilnehmenden ein umfangreiches Programm, für das Hannelore Friedl verantwortlich war. Neben den Gottesdiensten im Haus Frankenthal gab es besinnliche Zeiten, altersgerechte Gymnastik sowie Vorträge mit verschiedenen Referenten.
Hohlmeier und Schick
Hierbei dürfte der Nachmittag mit dem Mitglied des Europäischen Parlaments (MdEP), Monika Hohlmeier, den Senioren lange in Erinnerung bleiben. In den knapp zwei Stunden erzählte die Strauß-Tochter aus ihrem Leben – von ihrer Kindheit über ihren Vater bis hin zur aktuellen Politik.

„In den vergangenen Jahren hab´ ich es vergeblich versucht, dass der emeritierte Bamberger Erzbischof Ludwig Schick zur Senioren-Weihnacht nach Vierzehnheiligen kommt. In diesem Jahr hat es nun endlich geklappt“, freute sich Hannelore Friedl. Denn am Sonntagnachmittag kam der emeritierte Erzbischof als Senior ins „fränkische Bethlehem“. Nach Kaffee und Kuchen sprach er über das Älterwerden, seine Kindheit und seinen Rücktritt als Bamberger Erzbischof. Seine große Liebe zu Weihnachtsgeschichten wurde beim Vorlesen einer solchen deutlich. Mit einem Kobold nahm Nicole Garos, die neue Bildungsreferentin in Vierzehnheiligen, die Senioren auf eine Reise durch Europa mit und stellte ihnen Weihnachtsgebäck aus anderen Ländern vor.
Renate Boml aus Forchheim nahm erstmals an der Senioren-Weihnacht teil. „Ich hatte es im Heinrichsblatt gelesen, und dann dachte ich, das wäre eine Gelegenheit, Weihnachten mit mehreren zu verbringen. Früher hatte ich im Chor gesungen, und da waren wir an Weihnachten gefordert. Den Chor gibt es nicht mehr, meine Schwester ist mit ihrem Mann auf Teneriffa, und dann bist du halt allein in der Wohnung“, erzählte die 75-jährige Frau.
Das Programm fand sie sehr vielfältig, da es an den Nachmittagen verschiedene Veranstaltungen gab. „Das Politische mit Monika Hohlmeier – aber auch den emeritierten Erzbischof einmal so privat und persönlich zu erleben war schon interessant“, fügte sie an.

„Man lernt neue Leute kennen. Man muss nichts einkaufen und vorbereiten auf Weihnachten. Ich lass mich einfach mal bedienen und verwöhnen – das genieß ich jetzt hier“, erklärte eine andere. „Das ganze Jahr über hat man Freunde und Bekannte, aber an Weihnachten hat oft niemand Zeit“, so Betty Preißl aus Nürnberg. Die 92-Jährige ist Stammgast bei der Senioren-Weihnacht und spielt regelmäßig am Klavier weihnachtliche Lieder.
„Weihnachten in Gemeinschaft verbringen ist doch schöner als allein zuhause. Hier verbringen wir frohe und abwechslungsreiche Stunden in der Gruppe, bei denen auch schon Freundschaften entstanden sind“, berichtet Renate Günther aus Schney.
„Ich hab es vor Jahren in der lokalen Zeitung gelesen und hab dann für mich beschlossen, da gehst du mal hin. Seitdem sind Jahre vergangen und ich komm zu verschiedenen Veranstaltungen das Jahr über hierher“, erzählte Christa Kainer aus Mistelfeld. „Ich finde es wunderschön hier – man kann es nur jedem empfehlen.“