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BAD STAFFELSTEIN: Spanische Nacht in der Alten Darre Bad Staffelstein

BAD STAFFELSTEIN

Spanische Nacht in der Alten Darre Bad Staffelstein

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    Wieder einmal hat die Kulturinitiative Bad Staffelstein eine mehr als außergewöhnliche Veranstaltung in ihr Programm genommen. Zur „Spanischen Nacht“ hatte sie in die Alte Darre eingeladen. Genau gesagt zu „Agua y Vino“ oder übersetzt „Wasser und Wein“. Barbara Puppa Hennerfeind und Erik Weisenberger entführten die Zuhörerinnen und Zuhörer weit in den Süden.

    Über Frankreich ging es nach Südamerika, nach Kuba und diverse andere Länder, bis man am Ende in Spanien, genauer gesagt in Andalusien, endlich ankam. „Unser Busfahrer hat sich verfahren“, hieß es immer wieder. „Dann machen wir hier eine kurze Rast.“

    Gesang, Gitarre und Tanz

    Charmant und voller Wortwitz führte Barbara Puppa Hennerfeind durch das Programm, unterstützt von ihrem Sidekick Erik Weisenberger, beide wahre Könner in ihrem Metier. Nicht nur das gemeinsame Gitarrenspiel überzeugte, sondern auch die stimmliche Vielfalt Barbaras. Wenn sie dann zu tanzen begann, gab es im Publikum kein Halten mehr. Die Beine und die Füße zuckten, so mancher sprang auf und tanzte mit.

    Immer wieder ging Barbara dabei auch auf die Geschichte des Flamencos ein. „Eigentlich war dies ursprünglich ein Männertanz“, berichtete sie. „Am Anfang nur mit Gesang und Tanz, denn Stimme und Füße hatte man immer dabei.“ So entstand nach und nach mit den Einflüssen anderer südlicher Länder das, was man als Flamenco kennt.

    Die großen Emotionen

    In den Liedern geht es fast immer um Liebe, um Leidenschaft und alles, was damit zu tun hat, also um Emotionen. Und so manches Lied kam dem Zuhörer bekannt vor, doch meist in anderen Versionen. So wie „My Way“, das als „A Mia Manera“ eine völlig andere Dimension erreicht. Weiter ging es mit „Volare“ und „La Bamba“, bei dem das Publikum mitsang. „Der Text ist simpel, das könnt ihr“, hieß es, genau wie bei „Guantanamera“. „Es ist wirklich Guantánamo“, erklärte die Künstlerin. „Aber nicht das Gefängnis, sondern es geht um eine Frau, eben eine Guantanamera.“

    Fächer, Hut, Tuch und Stock

    Natürlich durften auch die Kastagnetten nicht fehlen. Barbara erklärte anschaulich, wie man damit umgeht. „Mit der linken Hand spielt man den Rhythmus, mit der rechten Hand dann die Akkorde.“ Der Trick ist, die Bänder so an der Hand zu befestigen, dass die beiden Halbschalen sich immer wieder öffnen.

    „Wer von Ihnen noch Schreibmaschine gelernt hat, der kann das im Prinzip auch spielen“, behauptete sie und demonstrierte es. In der Tat erinnert es an das Geklapper einer alten Schreibmaschine. „Und ist auch genau so anstrengend.“ Wenn sie dann über die Bühne wirbelte, mit den Füßen stampfte und dabei den Rhythmus ins Publikum trug, spürte man, mit welcher Leidenschaft die studierte Gitarristin sich dem Flamenco verschrieben hat.

    „Es gehören immer vier Utensilien zum Flamenco“, zählte sie auf: „Ein Fächer, ein Hut, ein Tuch und ein Stock.“ Mit diesen vier Teilen tanzte sie dann zu einem vierstrophigen Lied und zog alle Register ihres Könnens, was vom Publikum nach jeder Strophe mit Szenenapplaus belohnt wurde.

    „Halleluja“ auf Spanisch

    Und so war es kein Wunder, dass die „Passagiere“ noch immer nicht genug hatten, als der Bus nach knapp zwei Stunden endlich in Andalusien ankam. „Camisa Negra“ als Zugabe folgte. „Das schwarze Hemd“, erklärte sie, „eines Mannes, dessen Seele Trauer trägt und daher dieses Hemd gewählt hat.“ Doch es reichte dem Publikum nicht. „Ihr wollt ein Gute-Nacht-Lied“, lachte sie. „Und das bekommt ihr.“

    Es war ein besonderes Lied mit einer besonderen Geschichte. „Ich wollte das immer spielen, aber es gab nur eine englische Version, aber das geht gar nicht“, erzählte sie. „Doch dann, eines Tages, in Barcelona, da habe ich bei einem Straßenhändler eine DVD gekauft. Und oh Wunder, es war auch das drin, was draufstand.“ Es war die spanische Version von „Shrek“. „Als wir uns dann den Film angesehen haben, da hatten wir es auf einmal: Die spanische Version, die wir immer gesucht hatten.“

    Und dann wurde es mucksmäuschenstill. „Halleluja“, im Original von Leonhard Cohen, erklang. Und erneut sang das Publikum mit, bevor man sich mit lang anhaltendem Applaus von den beiden Künstlern verabschiedete. Alle waren sich einig. „Der Busfahrer wird entlassen, aber die beiden dürfen wiederkommen.“

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